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Schafgarbe. 737
die Fruchtähre walzenförmig, etwa 25 Millim. lang, bräunlich-gelb, mit weissen
häutigen Kapseln unter den fleischigen Schildchen. Später steigt aus anderen
Stellen des Stocks der ästige, schlanke, grüne Stengel auf; er ist gefurcht, kantig,
rauh, die Scheiden sind kürzer, mit kürzeren Zähnen, die Aeste stehen zu 10—15
quirlförmig beisammen, sind 4kantig und ebenfalls gegliedert. — Gemeines Un-
kraut auf Aeckern durch ganz Deutschland.
Gebräuchlicher Theil. Der grüne verzweigte Stengel; er schmeckt
schwach, aber anhaltend bitter, etwas reitzend.
Wesentliche Bestandtheile. Bitterstoff. Nicht näher auf organische
Bestandtheile untersucht. Merkwürdig ist der hohe Gehalt an Kieselerde bei
diesen und anderen Zguisetum-Arten, der weit über die Hálfte des Aschengewichts
derselben beträgt.
Anwendung. Als Diuretikum in der Abkochung. Ferner zum Scheuern der
Küchengeräthe, Poliren der Möbel.
Hieran schliessen wir kurz die beiden folgenden, zu denselbeu Zwecken
dienenden Arten.
Eguisetum fluviatile, Flussschachtelhalm, etwas grösser wie vorige Art, liefert
ebenfalls in seinem grünen (d. i. unfruchtbaren) Stengel die Herba Equiseti
minoris. Kommt z. Th. in Bächen, Teichen, an Flussufern vor. In dieser und
anderen Z.-Arten wies BracoNNoT 1829 eine besondere krystallinische Säure
nach (Equisetsdure), welche spdter von Perouze, LIEBIG, REGNAULT, PH.
BÜCHNER genauer untersucht wurde. Baur giebt als Bestandtheile des Æ. fuvia-
tile an: Aepfelsiure, eine adstringirende Materie, gelbes Pigment (Flavequisetin),
eine der Milchsdure ähnliche Säure, Aconitsäure, nicht Equisetsáure.
Equisetum hiemale, Winterschachtelhalm, weit grosser, o,6—1,5 Meter hoch,
treibt nur fruchtbare, meist ganz einfache und nur am Grunde ästige Stengel,
federkieldick und dicker, grün, mit kleinen, am Grunde und an der Spitze
schwarzen Scheiden, mit abfallenden Zähnen, zart gestreift, sehr scharf; die Aehren
sind klein und schwarz. Liefert die Herba Equiseti majoris s. mechanici und den
eigentlichen Schachtelhalm der Tischler. — Standort: Sandige Gräben, schattige
feuchte Wälder, Ufer stehender Gewüsser. C. DrEBoLD fand darin: Wachs, gelben
Farbstoff, scharfes Harz, Stürkmehl, Pektin, Zucker, Aepfelsäure.
Von Zquisetum palustre, welches sich unter Heu befand, hat man tôdtliche
Wirkung auf Pferde beobachtet.
Geschichtliches. Hinsichtlich des Vorkommens dieser Pflanzen in den
alten Klassikern, so hält Frans “Irrovpıe DiosK. für Ephedra fragilis, während
nach ihm dessen '[zzoopis $cepa und des Prinivs Häppuris ein Equisetum ist.
Unsere Hippuris wurde bis jetzt noch nicht in Griechenland gefunden.
Equisetum bedeutet dasselbe wie Hippuris (Pferdehaar, Pferdeschweif) und
bezieht sich auf die dünnen Aeste.
Schafgarbe, edle.
Herba und Flores (Summitates) Millefolii nobilis.
Achillea nobilis L.
Syngenesia Superflua. — Composttac.
Unterscheidet sich von der folgenden, ihr nahe verwandten Art durch die
im Verhältniss breiteren und kürzeren, länglichen, gleichsam unterbrochen doppelt
WirTSTEIN, Pharmakognosie. 41