Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

  
    
    
    
  
  
  
  
   
  
   
   
  
    
  
   
    
    
   
   
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
    
  
  
  
  
   
   
  
  
  
    
   
    
   
  
   
   
  
  
  
    
      
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und Crrsus bediente sich ihrer, um Sommerflecken damit zu entfernen; aber auch 
gegen andere, schlimmere Exantheme war dieses Mittel im Gebrauch. Häufig 
dienten die Behennüsse äusserlich als zerteilendes Mittel, nach ANDROMACHUS bei 
Krankheiten der Milz, nach DAMOKRATES hei Kiankheiten der Leber. Sehr 
berühmt war im Altertum eine Art Balsam unter dem Namen Mendesium, der 
aus Behenöl, Myrrhe, Kassia etc. bereitet wurde. 
Moringa ist ein malabarischer Name. 
Guilandina ist benannt nach MELCHIOR GUILANDINUS (WIELAND), einem 
Preussen, der 1r529— 1560 die Levante bereiste, und, nachdem er dort von See- 
rüubern gefangen und wieder befreit war, Professor in Padua wurde. Starb 1590; 
schrieb mehreres botanischen Inhaltes. 
Hyperanthera ist zus. aus óxep (über) und dvimpa (Staubbeutel); die Blume 
hat nämlich 10 Staubgefässe, von denen 5 (die fruchtbaren) länger sind als die 
unfruchtbaren. 
Von obigem Baume hat man auch das jetzt ganz obsolete Griesholz 
(blaues Sandelholz, Lignum nephriticum) abgeleitet, doch ohne Grund, und seine 
Abstammung ist noch immer nicht ermittelt. Es kommt aus Mexiko in grossen 
Stücken, die einen gelbbräunlichen Splint haben, weiter nach innen aber dunkel 
violettbraun sind, und im Wasser schnell untersinken. Das Holz besteht aus ziemlich 
gleichlaufenden sehr feinen Längsfasern, ist hart, nicht zähe, ziemlich brüchig und 
klingend, bricht splittrig faserig, zeigt auf dem Schnitte Wachsglanz. Ist an sich 
geruchlos, riecht aber beim Erwärmen aromatisch und schwitzt Harz aus, schmeckt 
schwach bitterlich und wenig scharf. 
Es ist nicht näher chemisch untersucht. Früher gebrauchte man es im 
Absud gegen Nierensteine. 
Beifuss, abessinischer. 
Abessinisch: Tschuking oder Zerechtit 
Herba und Flores (Summitates) Artemisiae abessinicae. 
Artemisia abessinica OLIVER”). 
Syngenesia Superflua. — Compositae. 
Einjàhrige Pflanze mit aufrechtem, 1 Meter hohem, fast einfachem, rundem, 
streifig behaartem Stengel; Blätter doppelt zusammengesetzt bis dreifiederspaltig, 
haarig-filzig; Blütenköpfe klein, fast kugelig, eine verlängerte beblätterte Traube 
bildend, Fruchtboden nackt, Achenien Jänglich, zusammengedrückt, glatt. — In 
Abessinien. 
Gebräuchlicher Teil. Der Blütenstan d; er ist ähnlich dem unserer 
Schafgarbe, die kleinen Blütenköpfchen fast kugelrund, armblütig, etwa 2 Millim. 
im Durchmesser, mit mehrreihigem, stark wolligem Hüllkelch umgeben. Blüten- 
boden halbkuglig, nackt, sterile weisse Randblüten, fertile weisse Scheibenblüten. 
Geruch wie Schafgarbe, mit Beigeruch von Cina oder Zanacetum; Geschmack 
wenig bitterlich aromatisch. 
Wesentliche Bestandteile. Nach DRAGENDORFF in 100: 1,72 ätherisches 
Oel, 2,82 Gerbstoff, 2,05 Harz, 3,61 Citronensäure, Oxalsäure, Weinsteinsäure etc. 
Anwendung. In der Heimat zunächst bei der Kollokrankheit (s. d. Artikel 
Add-Add), wo das Pulver mit Wasser zum Brei gekocht und dieser gegen Krämpfe 
*) Als Stammpflanze war Ubyaea Schimperi angegeben worden; nach D. OLIVER, Direktor 
des botanischen Gartens in Kew, ist es aber die obige Arzemisia.
	        
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