Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
  
  
  
  
  
Upas Tieuté — Vandellie. 
abgiebt. Von dem Rückstande lóst dann absoluter Alkohol 238 auf, so dass 
etwa 47$ Unlósliches verbleiben. Das Antiarin (der Giftstoff des Saftes) gehört 
zu den Glykosiden, und das Harz des Milchsaftes zu den krystallisirbaren. 
Anwendung. S. oben. Bei uns noch nicht medicinisch. 
Früher glaubte man, dass die Ausdiinstung dieses Baumes schon in der Ferne 
todtlich sei. Dies ist zwar nicht der Fall, aber nach dem Berichte von Brumr 
werden empfindliche Personen in der Náhe des verwundeten Baumes leicht von 
Schmerzen auf der Haut befallen, die mehr oder minder üble Folgen haben, 
während die Nähe des unversehrten Baumes unschädlich ist. Es geht daraus 
hervor, dass der Milchsaft auch einen flüchtigen Giftstoff enthält. 
Upas nennt man im Allgemeinen in der malaiischen und javanischen Sprache 
alle Pflanzengifte. 
lässt 37,99. eines dunkeln Harzes, welches an Benzol oder Petroleumüther 302 
Antiaris dürfte wohl gleichfalls nur auf ein malayisches Stammwort (antjar) 
zurückzuführen sein, obgleich die Zusammensetzung aus dvr (ähnlich, für) und 
dpic (Bohrer, Spitze), also: Gift für Pfeile, ganz plausibel erscheint. 
Upas Tieuté. 
(Javanischer Krähenaugenbaum, Tschettik.) 
Strychnos Tieuté Lxscn. 
Pentandria Monogynia. — Apocyneae. 
Baum mit sehr langer horizontal laufender Wurzel mit feiner glatter, rost- 
farbiger, innen weisslicher Epidermis, rankendem hohem Stamme mit blassgelbem 
schwammigem Holze, rothbraunen Aesten, länglich zugespitzten, dreinervigen, 
glatten Blättern, einfachen Ranken, den Krähenaugen ähnlichen, aber etwas ovalen 
und dunkelbraun behaarten Samen. — Auf Java. 
Gebräuchlicher Theil. Die Wurzel, oder vielmehr der sehr bittere Saft 
der Wurzelrinde, aus dem die Eingeborenen ein Pfeilgift bereiten, welches den 
Namen Upas tieuté führt. Ein hartes rothbraunes bitteres Extrakt. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach PELLETIER und CavENTOU: als Gift- 
stoff Strychnin; ferner eine gelbe durch Salpetersäure rothwerdende, und eine 
röthlichbraune, durch Salpetersäure grünwerdende, daher Strychnochrom ge- 
nannte Substanz. Letztere Substanz ist auch in den schwammigen Auswüchsen 
auf der falschen Angusturarinde, die bekanntlich ebenfalls von einer Strychnos- 
art (Strychnos Nuxvomica) kommt, enthalten. 
Anwendung. Bis jetzt nur als Pfeilgift. 
Tieuté oder Tjoté ist ebenfalls ein malayisches Wort. 
Wegen Strychnos s. den Artikel Ignatiusbaum. 
Vandellie. 
(Haimarada.) 
Herba Vandelliae. 
Vandellia diffusa 1.. 
Didynamia Angiospermia. — Scrophulariaceae. 
Einjühriges Plinzchen mit faseriger Wurzel, 15—20 Centim. langem, schlankem, 
fast fadigem, ausgebreitet ästigem, 4kantigem, weichhaarigem Stengel, kurzge- 
stielten oder fast sitzenden, 10— 16 Millim. langen, 8—12 Millim. breiten, stumpfen 
Zu. 
    
     
  
  
  
     
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
    
    
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
    
	        
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