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Violenwurzel.
Violenwurzel, florentinische.
(Florentinische Veilchenwurzel.)
Radix (Rhizoma) Iridis florentinae.
[ris florentina 1..
Triandria Monogynia. — Irideae.
Die florentinische Schwertlilie ist eine 45—60 Centim. hohe, der vorigen sehr
ähnliche Pflanze. Der Stengel hat die Dicke eines kleinen Fingers, ist meistens
zweiblüthig (die in Gärten gezogene häufig mehrblüthig); die Blätter sind kürzer
als der Stengel, am Rande etwas kraus, die Blumen ebenfalls den vorigen ähn-
lich, bläulich-weiss (milchweiss), wohlriechend. — Im südlichen Europa, Italien,
auch in Tyrol und Krain. — Wird im Toskanischen, besonders bei Pontasfiere,
sowie seit mehreren Jahren in Frankreich im Grossen, bei uns in Gärten gezogen.
Gebräuchlicher Theil. Der Wurzelstock; hat in seiner äussern Be-
schaffenheit viel Aehnlichkeit mit dem der vorigen Pflanze, ist aber meist grösser,
dicker, aussen gelbbräunlichroth, innen weiss, riecht stark, schmeckt anhaltend
bitterscharf. Von den Fasern befreit und geschält, gelangt sie zu uns in läng-
lich platt gedrückten Stücken von weisser Farbe; die reineren werden stärker
geschält, von allen Narben der Fasern befreit, in flache, 5—10 Centim. lange,
etwas kegelförmige Stücke geschnitten (Rad. Iridis mundata) verkauft. Die
trockene Handelswaare riecht stark und angenehm veilchenartig, schmeckt
schwach bitterlich und etwas scharf,
Nach TauscH wird im Toskanischen auch von Iris pallida der Wurzelstock
als florentinische Violenwurzel gesammelt, und stimmt mit der obigen ganz
überein. Diese Irisart ist mehr grün, die Bliithen grosser, schon himmelblau,
mit blasseren inneren Abtheilungen.
Wesentliche Bestandtheile. Nach VoGEL: ein festes angenehm veilchen-
artig riechendes ütherisches Oel, scharfes bitteres fettes Oel, Stärkmehl, Gerbstoff,
Gummi. Dumas untersuchte das ätherische Oel, neuerlichst auch FLÜCKIGER.
Letzterer erhielt aus der getrockneten Wurzel durch Destillation mit Wasser
nur o,19 festes Oel, aus welchem sich durch wiederholtes Umkrystallisiren
Myristinsäure abschied, während der Geruch sich in der Mutterlauge con-
centrirte. In der Wurzel selbst konnte aber keine freie Myristinsäure gefunden
werden.
Anwendung. Ehedem mehr als jetzt gab man sie in Pulverform. Gegen-
wärtig benutzt man das Pulver des angenehmen Geruchs wegen zum Bestreuen
der Pillen, zu Zahnpulver und sonstigen Kosmeticis. Die ausgesuchten und
besonders zugeschnittenen Stücke giebt man den Kindern zum Kauen beim
7ahnen. In feine Stückchen zerkleinert vermengt man sie für sich, oder auch
wohl mit einer unschuldigen grünen Farbe (einem Blättersafte) durchtränkt zu
Räucherspecies.
Geschichtliches. Eine ‘den Alten schon bekannte und als Arzneimittel
benutzte Pflanze.
'lpig ÜAopixr, des "'HEOPHRAST, ’Astpayakırns des GALEN.