Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
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Waldmeister. 883 
am Ende des Stengels in dichten. Trauben und Doldentrauben rispenfórmig aus- 
gebreitet, klein, gelb und hinterlassen háüngende, 18 Millim. lange, 4 Millim. 
breite, graubráunliche oder schwárzliche Früchte. — Im südlichen Europa und 
auch an vielen Orten Deutschlands an Mauern, auf Aeckern etc. wild wachsend, 
und in manchen Gegenden viel angebaut. 
Gebráuchlicher Theil Das Kraut; es riecht beim Zerreiben flüchtig 
schwach, rettigartig, und schmeckt scharf, kressenartig. 
Wesentliche Bestandtheile.  Scharfes àtherisches Oel und Indigo, 
vielmehr die beiden, diese liefernden Grundlagen. Für den Indigo hat diese 
Grundlage SCHUNCK in einem áusserst leicht zersetzlichen Glykoside (Indikan) 
erkannt. Siehe darüber den Artikel Indigopflanzen. 
Anwendung. Früher innerlich und äusserlich gegen mancherlei Krankheiten. 
Jetzt dient der Waid nur noch zum Färben. 
Geschichtliches. Die Alten gebrauchten den Waid — ’Ioartıs, Zsatis und 
Glastum — in verschiedenen Fällen frisch als Umschlag. 
/satis von isaÇerv (gleichmachen, sc. die Haut), d. h. Mittel gegen Hautkrank- 
heiten. 
Glastum von xÀ«ew (weinen, beweinen, traurig sein) ?, also Trauerkraut. 
PLINIUS sagt nämlich (XXII. 2): »In Gallien heisst ein dem Wegebreit ähnliches 
Kraut Glastum; mit diesem firben sich die alten und jungen Weiber in Britannien 
bei gewissen religiösen Handlungen den ganzen Körper nach Art der Mohren 
und gehen dann nackend umher.« Die hier gemeinten religiösen Handlungen 
beziehen sich höchst wahrscheinlich auf Todesfälle, und in diesem Sinne dürfte 
der Name »Trauerkraut« gerechtfertigt erscheinen, wenn auch die Herleitung von 
xÀatety zweifelhaft ist. 
Waldmeister. 
(Herzfreude, Meserig, Steinkraut, Sternleberkraut.) 
Herba Matrisylvae, Hepaticae stellatae. 
Asperula odorata L. 
Zetrandria Monogynia. — Rubiaceae. 
Perennirende zarte Pflanze mit kriechender Wurzel, einfachem 15—30 Centim. 
hohem, kantigem, fast glattem Stengel, der mit 6—8 quirlfórmig stehenden, lüng- 
lich-lanzettlichen, stachelspitzigen, am Rande gewimperten, glänzend grünen, an 
den Hauptnerven weichborstigen Blüttern besetzt ist. Die Blümchen stehen am 
Ende des Stengels in zierlichen Doldentrauben, sind weiss und riechen angenehm. 
Früchte hakenfórmig, rauhhaarig. — In ganz Deutschland häufig in schattigen, 
etwas feuchten Buchenwäldern. 
Gebräuchlicher Theil. Das biühende Kraut oder vielmehr die ganze 
Pflanze ohne Wurzel zur Blüthezeit. Beim Trocknen tritt der starke aromatische, 
der Melilote ähnliche Geruch stärker hervor. Geschmack bitterlich, schwach 
aromatisch und wenig adstringirend. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach VoceL: ätherisches Oel, Benzoë- 
sáure,  Bitterstoff, Weichharz. Diese sog. Benzoësäure ist nach KOSMANN 
Kumarin; ausserdem fand derselbe eisengrünenden Gerbstoff. BrEmTREU be- 
státigte das Kumarin. Nach ScHwanz ist der eisengrünende Gerbstoff eigenthüm- 
licher Art (Aspertannsáure); dann enthält nach ihm die Pflanze noch eine 
durch Sáuren grün werdende Sáure (Rubichlorsáure), und wahrscheinlich 
Katechusäure und Citronensäure. 
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