Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

     
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
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Wasserhanf. 
    
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laufenem Stengel; gegenüberstehenden, aufrechten, áhnlichen Zweigen; gegen- 
überstehenden, unten gestielten, oben z. Th. fast sitzenden, tief dreitheiligen 
oder dreizühligen, selten fünftheiligen, oben z. Th. ungetheilten Bláttern, die 
Lappen oder Blüttchen ausgebreitet abstehend, ei-lanzettlich, 24—72 Millim. lang, 
12—24 Millim. breit, das mittlere grósser, die grósseren z. Th. zwei- bis drei- 
spaltig, stark und ungleich geságt, die kleineren wenig geságt, mitunter ganzrandig, 
alle kurz und etwas wollig behaart, z. Th. fast glatt, oben dunkelgrün, unten 
graugrün. Die Blumen bilden am Ende der Stengel dicht gedrángte, fast gleich- 
hohe, zusammengesetzte Doldentrauben, sind klein, blass purpurn oder weisslich, 
der Kelch dünn cylinderisch mit 5 Krönchen. — Häufig an feuchten Orten, 
Gräben, Teichen, Bächen, in feuchten Gebüschen, Waldungen. 
Gebräuchliche Theile. Die Wurzel und das Kraut. 
Die Wurzel ist federkieldick bis fingerdick, 5—7 Centim. lang, cylinderisch 
und ringsum dicht mit fadenfórmigen, nicht ganz strohhalmdicken, 5 Centim. 
langen, einfachen Fasern und vielen Sprossen besetzt; frisch hell grauweiss, 
trocken graubrüunlich, riecht eigenthümlich widerlich reitzend aromatisch und 
schmeckt scharf beissend und bitter. 
Das Kraut riecht ähnlich aromatisch und schmeckt etwas widerlich bitter, 
salzig und herbe. 
Wesentliche Bestandtheile. In der Wurzel nach BoupET: ätherisches 
Oel, eisengrünender Gerbstoff, bitterscharfer Stoff, Harz, stirkmehlartiges Satz- 
mehl (Inulin), Eiweiss. Denselben bitterscharfen Stoff fand RIGHINI auch in dem 
Kraute und den Blüthen, und nannte ihn Eupatorin. Dieser Stoff scheint über- 
einzustimmen mit dem Guacin (s. Guako). : 
Anwendung. Beides im Aufguss, auch der ausgepresste Saft innerlich 
gegen Wechselfieber, Wassersucht, äusserlich auf Wunden. 
Geschichtliches. Die alten griechischen Aerzte benutzten den Samen (die 
Frucht) und die Blätter gegen Ruhr, Leberkrankheiten und Schlangenbiss. 
BOERHAVE, TOURNEFORT u. A. empfahlen die Pflanze aufs Neue. 
Eupatorium ist nur irrigerweise auf das ’Euxatopwoy der Alten bezogen worden. 
S. den Artikel Odermennig. 
Wasserhanf, durchwachsener. 
Herba , Eupatorii perfoliatz. 
Eupatorium perfoliatum L. 
Syngenesia Aequalis. — Compositac. 
Perennirende Pflanze mit rundem rauhhaarigem Stengel, sehr langen, durch- 
wachsenen, lanzettlichen, zugespitzten, gekerbt-geságten, runzeligen, unten netz- 
artigen, rauhen, filzigen Blättern und in Rispen stehenden Blumen mit sehr 
rauhhaarigen Zweigen; die allgemeinen Kelche wenig schuppig und vielblüthig. — 
In Kanada, Virginien einheimisch. 
Gebráuchlicher Theil Das Kraut; riecht schwach und schmeckt sehr 
bitter. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach Pansows in roo: wenig átherisches 
Oel, 13,3 Proteinsubstanz, r5,15 Harz, 2,87 indifferente krystallmische Substanz, 
5,04 eisengrünende Gerbsáure, 18,84 Bitterstoff, 7,23 Gummi, 12,47 stürkeartige 
Materie (InulinP). Als weiteren Bestandtheil giebt G. LATIN noch Zucker an, 
und der Bitterstoff ist nach ihm ein krystallinisches Glykosid (Eupatorin). 
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