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916 Wintergrün — Winterrindenbaum.
Gebräuchlicher Theil. Das Kraut; es ist geruchlos, schmeckt stark
bitter, etwas herbe.
Wesentliche Bestandtheile. Bitterstoff, eisengrünender Gerbstoff. Nicht
näher untersucht.
Anwendung. Ehemals häufig als stärkendes Mittel.
Die sehr ähnliche, aber in allen Theilen grôssere Vinca major L. lieferte
ehemals Herba Pervincae latifoliae s. majoris, von gleichen Figenschaften.
Geschichtliches. Altes Arzneimittel. Die früheren Aerzte nannten beide
Arten KAwpace, verordneten sie bei Ruhr und Diarrhoe innerlich und liessen
gegen Zahnweh Blätter und Stengel kauen.
Vinca von wvincere (besiegen), wegen ihrer Heilkráfte die Krankheiten, und
wegen ihres Grünbleibens die Kälte besiegend; oder von vzsczre (binden), in Be-
zug auf die langen biegsamen Stengel. Pumius (XXI. 39) sagt, sie sei an den
Knoten von den Blättern gleich einer Schnur umgürtef.
Wintergrün, niederliegendes.
(Kanadischer Thee.)
Folia Gaultheriae.
Gaultheria procumbens L.
Decandria Monogynia. — Ericaceae.
Niederliegender Strauch mit dicht stehenden, lànglichen, an beiden Enden
verschmälerten, etwas geságten, glatten lederartigen Blättern, überhängenden
Blumen mit becherfórmig-eifórmiger Krone, fünffácheriger, mit beerenartigem
Kelch bekleideter Kapsel. — In Nord-Amerika einheimisch.
Gebráuchlicher Theil. Die Blátter; sie riechen aromatisch, und schmecken
aromatisch und adstringirend.
Wesentliche Bestandtheile. Aetherisches Oel und eisengrünender Gerb-
stoff[. Das Oel wurde von CaAHouns und von PROCTER näher untersucht und als
eine Verbindung von salicylsaurem Methyloxyd mit einem Kohlenwasserstoffe
(Gaultherylen) erkannt.
Anwendung. In Nord-Amerika als Thee statt des chinesischen.
Gaultheria ist benannt nach GAULTHIER, Botaniker und Arzt in Quebeck.
Winterrindenbaum.
(Winters Gewürzrindenbaum.)
Cortex Winteranus verus oder Magellanicus. Cinnamomum Magellanicum.
Drimys Winter: FORST.
(Wintera aromatica MURR., SOLAND.)
Polyandria FPolygynia. — Magnoliaceae.
Immergrüner Baum, der an der Magellanischen Meerenge auf felsigem
Kiistenboden ein kleiner fast verkriippelter Strauch bleibt, aber auf dem Feuer-
lande und in Chile 15 Meter hoch und hoher wird. Der Stamm theilt sich oben
in aufrechte ausgebreitete Aeste und hat eine grüne Rinde. Die Blätter stehen
abwechselnd dicht beisammen, sind länglich, stumpf, unten bläulichweiss, leder-
artig, gestielt, 75—100 Millim. lang, 25—35 Millim. breit, riach vorn etwas breiter
und ganz glatt. Die kleinen Blumen stehen am Ende der Zweige zu 5—8 auf