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Winterrindenbaum. 917
kurzen Stielen, haben einen bald abfallenden Kelch, der aus drei eiförmigen
hohlen braunen Blättchen besteht, und 6—10 weisse Kronblätter. Die 4 Frucht-
knoten hinterlassen eine aus 2—4 kleinen Beeren zusammengesetzte schwarze,
ovale Frucht. — Im südlichen Amerika an der Magellanischen Meerenge, im
Feuerlande, in Chile und Brasilien einheimisch.
Gebräuchlicher Theil. Die Rinde; sie erscheint im Handel in stark
gerollten, einfach übereinander und doppelt gerollten, auch mehr flachen, zer-
brochenen, rinnenfôrmigen, 15—45 Centim. langen und längeren, 12— 50 Millim.
im Querdurchmesser haltenden und r—3 Millim. dicken Stücken, die aussen
hell grünlich-gelblich, mehr oder weniger bräunlich und mit dunkleren, rost-
farbenen, etwas vertieften und weisslich schimmernden Flecken besetzt sind.
Meist ist die Rinde ziemlich glatt, gleichsam wie abgerieben, doch bemerkt man
unter der Lupe einen kurzfilzigen Ueberzug, weshalb sie sich auch sanft anfühlt.
Ganz dicke Stücke sind zum Theil sehr schmutzig, scheinbar höckerig und mit
vielen dunkleren Flecken gezeichnet; wenn die Oberhaut abgerieben ist, so sieht
die Rinde mehr röthlichbraun und gelblich aus. Die untere Fläche ist mehr
oder weniger dunkel cimmt- oder nelkenbraun, selbst schwärzlich,
bisweilen auch heller röthlichbraun, eben und meist glatt, aus äusserst feinen
Fasern bestehend. Der Bruch uneben, kurzfaserig, die Farbe der äusseren Rinden-
schicht hellgelblich, auf welche eine mehr dunkle folgt, der zunächst mit dem
Baste verbundene Theil ist braun und weiss, muskatnussartig marmorirt; dickere
Rindenschichten sind in der Regel dunkler, dünnere heller gefärbt. Die Rinde
ist ziemlich hart, lässt sich aber doch zu einem hellbraunen Pulver zerstossen,
riecht, namentlich beim Reiben, stark und angenehm aromatisch, wie ein Gemisch
von Nelken, Cimmt und Pfeffer, schmeckt brennend, scharf und aromatisch.
Dünnere Stücke sind aromatischer, dickere schärfer.
Wesentliche Bestandtheile. Aetherisches Oel und scharfes Harz.
HENRY fand in 100: 1,2 ütherisches Oel, 10,0 scharfes Harz, 9,0 farbigen Extractiv-
stoff, etwas eisenblàuenden Gerbstoff, 1,6 Stirkmehl etc. Nach HERRMANN be-
steht das Oel aus einem leichteren und schwereren Antheile.
Verwechselungen. Bei der, man kann wohl sagen, babylonischen Ver-
wirrung, welche noch immer unter den Botanikern und Pharmakognosten über
Abstammung, Aechtheit und Unächtheit dieser Droge herrscht, habe ich es für
das Beste gehalten, die Angaben DiERBACH's im. Wesentlichen allen andern vor-
zuziehen und das Weitere der Zukunft anheimzustellen. Bezüglich der am meisten
ins Feld gestellten Verwechselung mit der weissen Cimm trinde (von Canella
alba) genügt ein Blick auf die Beschreibungen der beiden Rinden oder auf diese
selbst, um jeden Zweifel zu beseitigen.
Anwendung. Früher als Antiskorbutikum, gegen Wechselfieber u. s. w.
Geschichtliches. JoaANNEs WINTER brachte die nach ihm benannte Rinde
zuerst 1579 von der Küste der Magellanischen Meerenge nach England; hier be-
kam Crusius einige Exemplare davon, und lieferte eine Beschreibung und Ab-
bildung derselben. Lange hörte man nichts mehr von ihr, bis VAN NOORT aber-
mals in jene Gegend kam und wieder Exemplare mitbrachte. Den Baum selbst
beschrieb zuerst FEUILLÉ unter dem Namen Boique cinnamomifera und bemerkt,
dass die Spanier ihn Arbor della Canella nennen; auch BERTERO lernte ihn in
früheren Zeiten unter dem Namen Boighe in Chile kennen. FEUILLE meint, man
kónne die Rinde wie Cimmt benutzen. MoriNA sagt: der Kaneel, welcher bei-
nahe in allen Gehólzen (von Chile) wüchst, ist eben der, welcher in der