Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

     
   
  
  
  
  
  
    
      
    
   
    
  
    
   
   
    
     
  
   
  
  
      
  
  
  
   
      
    
   
    
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
920 Wohlverleih. 
  
beim Zerreiben bemerkbar, und dann leicht Niesen erregend. Geschmack aro- 
matisch beissend, etwas bitter, lange anhaltend, der Alantwurzel etwas ähnlich. 
Das Kraut ist trocken, besonders auf der untern Seite, ziemlich blassgrün, 
dick und steif; riecht und schmeckt der Wurzel ühnlich, sehr scharf. 
Die Blumen müssen ganz, d. h. sammt Kelchhülle, Scheibe und Strahlen- 
blümchen (nicht bloss die letzteren) eingesammelt, und die nicht selten darin 
versteckten Larven und Puppen von Insekten daraus entfernt werden. Sie riechen 
frisch etwas widerlich aromatisch, nach dem Trocknen angenehmer; der Staub 
erregt leicht Niesen. Der Geschmack sehr scharf aromatisch beissend, bitterer 
als die Wurzel und Blätter. 
Wesentliche Bestandtheile. In der Wurzel .nach Prarr in roo: 
1,5 ütherisches Oel, 6,0 scharfes Harz, 9,o Gummi; nach WEISSENBURGER noch: 
Wachs, eisengrünender Gerbstoff Eine neuere Untersuchung von WarLz er- 
stoff (Arnicin), in Aether lósliches und darin unlósliches Harz. Das über die 
Wurzel abdestillirte Wasser enthült nach SiGEL freie Sáuren, nümlich Buttersáure, 
Ameisensäure und Angelikasäure. 
gab: ätherisches Oel, Fett, Wachs, eigenthümlichen nicht krystallinischen Bitter- 
Das Kraut enthält nach WALZ Arnicin, wenig äherisches Oel, Fett, 
Die Blumen enthalten nach CHEVALLIER und LASSAIGNE: ätherisches Oel, eine 
bittere amorphe Substanz (Arnicin), Eiweiss etc. Nach Warz: ätherisches Oel, 
Arnicin, in Aether lósliches und darin unlésliches Harz, eisengrünender Gerb- 
stoff, gelber Farbstoff, Fett, Wachs. Das ätherische Oel ist nicht blau, wie 
MARTIUS angegeben, sondern gelblich. 
Bezüglich des Arnicins ist noch zu bemerken, dass mit diesem Namen auch 
von BasTIK, LEBOURDAIS, PAVESI aus den Blumen dargestellte Präparate, welche 
die aber 
meist extraktartig, mithin komplexer Natur, resp. unrein waren.  Dasselbe gilt 
übrigens auch von CHEVALLIER's und LassAIGNE's Arnicin, und selbst das Warz'sche 
Arnicin scheint noch einer Reinigung zu bedürfen. 
die medicinische Wirkung reprásentiren sollten, bezeichnet worden sind, 
JASTIK'S Arnicin sollte ein 
Alkaloid sein; THOMSON wollte sogar in der Pflanze igasursaures Strychnin ge- 
funden haben, was jedoch VERSMANN für irrig erklärte. In Summa: Eine aber- 
malige gründliche Analyse der Arnika thut Noth! 
Verwechselungen und Verfülschungen. A. Der Wurzel: 1. Mit Solidago 
Virgaurea; sie ist der Arnika sehr ähnlich, der Stock aber etwas dicker, aussen 
etwas heller graubraun, oben oft mit violetten Schuppen bédeckt, innen weisslich, 
ohne die 4 beschriebenen Abtheilungen zu zeigen, zähe, getrocknet fast holzig; 
ist auch, ähnlich der Arnika, nur auf einer Seite mit Fasern besetzt, doch stehen 
diese zahlreicher, z. Th. auch oben; im Durchschnitt dünner und heller von 
Farbe. Der Stengelabschnitt der getrockneten Wurzel ist weit hürter, holzig, 
z. Th. ausgehóhlt oder mit lockerm Marke angefüllt. Frisch riecht sie ebenfalls 
aromatisch, doch schwächer als die Arnika, trocken fast gar nicht mehr. Der 
Staub erregt ebenfalls Niesen. Geschmack scharf, anhaltend beissend, speichel- 
erregend, widerlicher als von Arnika, kaum aromatisch. Der wässerige Aufguss 
ist etwas dicklicher, schäumt stark beim Schütteln, und wird von Silberlösung 
dunkelgrau gefällt, was bei der A. nicht geschieht. 2. Mit Hieracium umbellatum; 
diese besteht aus einem haselnussgrossen, auch gróssern oder kleinern, rundlichen 
oder länglichen, háufig abgebissenen Stock von dunkelgrauer Farbe, der ringsum 
dicht mit dünnen, graugelblichen, 5— r5 Centim. langen Fasern besetzt ist (innen 
Ist der Stock weisslich, holzig); trocken ist sie z, "Th. ziemlich dunkelgraubraun, 
   
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