Ziest, aufrechter.
(Abnehmkraut, Berufkraut, Beschreikraut, Gliedkraut.)
Herba Sideritidis.
Stachys recta L.
(St. Betonica Scop., St. bufonia TRUILL., St. procumbens LAw., St. Sideritis VILL.)
Didynamia Gymnospermia. — Labiatac.
Perennirende Pflanze mit ästiger, faseriger, hellbrauner Wurzel, die mehrere
30—45 Centim. lange und längere, an der Basis gebogene, dann gerade aut-
steigende, einfache oder ästige, steife, gefurchte, rauhhaarige, unten häufig violett-
roth angelaufene, beblätterte Stengel treibt. Die unteren Blätter verschmälern
sich in einen Stiel, die oberen sind sitzend, 4—5 Centim. lang und länger, 6 bis
12 Millim. breit, eilanzettlich, stumpf, nach oben zu spitzer werdend, stumpf- und
kleingesägt, mehr oder weniger rauhhaarig, runzelig, oben dunkelgrün, unten
blasser ins Gelbliche. Die Blumen stehen am Ende der Stengel und Zweige in
ro—14blüthigen Quirlen und bilden an der Spitze 5—10 Centim. lange, cylin-
drisch-kegelfórmige, unten unterbrochene, beblitterte Aehren mit 2— 3 entfernt
stehenden Quirlen; die Nebenblátter sehr klein, borstenfórmig, die behaarten
Kelche hell gelbgrünlich, die Kronen noch einmal so lang, gelblich weiss, der
gewólbte Halm ganzrandig, auf beiden Seiten des Scblundes mit schónen violetten
Strichen, die untere Lippe mit ähnlichen Punkten zierlich gezeichnet. Die Staub-
gefásse neigen sich (wie übrigens bei allen Arten der Gattung (Stachys) nach
dem Auswerfen des Pollens auf beiden Seiten nach aussen. — Häufig an
sonnigen, rauhsteinigen Orten, in Hecken und Gebüschen, am Rande der Wälder.
Gebräuchlicher Theil. Das blühende Kraut, welches von dieser Pflanze,
nicht von Sideritis hirsuta gesammelt werden soll. Trocken hat es ein grau-
grünes ins Gelbliche gehendes Ansehen, und ist ziemlich dicht mit weisslichen
etwas rauhen Haaren besetzt. Geruch eigenthümlich, riecht angenehm aromatisch,
wird durch Trocknen schwächer, aber angenehmer. Geschmack bitterlich, etwas
herbe und kratzend.
Wesentliche Bestandtheile. Aetherisches Oel, Bitterstoff, eisengrünender
Gerbstoff. Nicht näher untersucht.
Verwechselungen. 1. Mit der sehr ähnlichen St. ann ua; der Stengel
ist aber meist niedriger, dünner, fast glatt, die unteren Blätter lang gestielt, im
Verhältniss breiter, elliptisch-lanzettlich, spitzer, vorn schärfer gesägt, die obersten
ganzrandig, 3—5 nervig, nicht runzelig, glatt, ebenfalls gelbgrün. Die Blüthen
stehen in mehr getrennten, lockeren, 6 blüthigen Quirlen. Die haarigen Kelche
haben längere borstenförmige Zähne, die Kronen weisslich mit ausgezeichnet
gelberer Unterlippe mit rothen Punkten bestreut. Die Pflanze riecht etwas wider-
lich; ihr Kraut war früher als Herba Sideritidis minoris ofücinell. — 2. Mit Si-
deritis hirsuta, s. den Artikel Berufkraut, haariges.
Geschichtliches. Stachys recta wurde in die Officinen aufgenommen,
weil LEONH. FucHs, der zu seiner Zeit in grossem Ansehen stand, sie fiir die
erste Xinowts des Drosk. erklärte; doch stimmten nicht Alle dieser Ansicht bei,
indem Fasrvus COLUMNA dafür St. Heraclea L., CLusivs aber Sideritis scordioides
nahm. Die wahre Xcxyos des Drosk. hált man für St. palaestina L., FRAAS in-
dessen entscheidet sich für St. germanica, denn quÀAa Örostpoyyula (rundliche
Bldtter) nach Diosk. geht nicht auf St. palaestina L. — "Exepa ZXiwpvee (torem)
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SC
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