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Zuckerahorn. 945
erreicht; und sich von ihnen sofort durch die Rundheit der Kerben zwischen den
Lappen der Bláütter unterscheidet. — In Nord-Amerika einheimisch.
Gebráuchlicher Theil Der süsse Stammsaft zur Gewinnung des darin
enthaltenen Zuckers, der mit dem des Zuckerrohrs und der Runkelrübe über-
einstimmt
Ueber diesen Industriezweig, den die Indianer schon vor der Ankunft der
Europüer ausübten, hat vor Kurzera G. Maw ausführliche Mittheilungen gemacht,
die wir hier unverkürzt wiedergeben, da sie auf Autopsie beruhen, mithin zuver-
lässig sind.
Der Verfasser hatte nämlich Gelegenheit, auf dem Landgute eines Holländers
in der Nähe von Haysville*) einen Theil des Waldes zu besichtigen, in welchem
der Zuckerahorn vorherrscht, und dort der Gewinnung des Saftes, sowie der
Verarbeitung desselben auf Zucker beizuwohnen.
Physiologisch interessant ist die Veränderlichkeit des Saftflusses in Folge
täglichen Wechsels des Wetters, denn die ganze Lebenskraft der dicken alten
Bäume wird augenscheinlich von den kleinsten Unterschieden in der Temperatur
beherrscht. Das Aufsteigen des süssen Saftes beginnt unmittelbar nach dem
Aufhören der langen Frostkälte von Mitte bis Ende Februar, und dauert den
ganzen März hindurch bis in die ersten Tage des April, doch. bleibt diess nicht
überall gleich. Kalter Nordostwind mit frostigen Nächten und sonnigen Tagen
befördert den Ausfluss, und ist dieser reichlicher am Tage als in der Nacht.
Müunter bekommt man in 1 Tage 3 Gallonen (à fast 4 Liter) von je 1 Baume,
dann tritt für einige Stunden Ruhe ein, und später fängt das Fliessen wieder an.
Während der ganzen Erndte-Periode kann man nur auf 10— 15 günstige »Safttage«
rechnen. Mit dem Beginn der Entfaltung der Blätter hört die Sekretion des
Saftes zwar noch nicht ganz auf, allein derselbe besitzt dann nicht mehr die
gehörige Süsse.
Auf jenem Landgute lieferten 6 Gallonen Saft durch Einkochen ı Pfund
Zucker (etwa 22). Die durchschnittliche Ausbeute ist aber 1 Pfund von 4% bis
Gallonen (etwa 219), und zuweilen bekommt man schon von 3 Gallonen
r 2fund (492). Durchschnittlich giebt der Baum überhaupt 12—24 Gallonen
Saft in jedem Frühjahre, also 2—4 Pfd. Zucker; ausnahmsweise steigt aber der
Ertrag bis zu roo und mehr Gallonen, also bis zu 16 und mehr Pfund Zucker
per Baum.
Bäume unter 20 Jahren werden selten angezapft. Man hat nicht bemerkt,
dass ausgewacbsene Báume durch wiederholtes Anzapfen in irgend einer Weise
gelitten bátten, selbst wenn diess 4o Jahre nach einander geschah. Das Anzapfen
(Anbohren) des Stammes nimmt man in einer Hóhe von 0,9—1,2 Meter vom
Boden vor; man làásst den Bohrer 5— 15 Centim. tief eindringen, steckt dann in
das Loch eine Röhre und stellt ein Geschirr unter. In manche Bäume macht
man 2—3 Lócher; jedes náchste Jahr werden aber frische Bohrstellen gemacht.
Das Einkochen des Saftes geschieht theils in eisernen, theils in kupfernen
Kesseln; letztere verdienen den V orzug, da der Zucker weisser wird. Während
dieser Operation setzt man zur Abstumpfung der freien Säure etwas Kalk oder
Soda zu; das Klüren geschieht mit Eiweiss oder Milch. Der so gereinigte oder
%) Nach dieser Ortschaft habe ich mich im neuesten grossen Stielerschen Atlas vergebens um-
gesehen. W.
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WiTTsTEIN, Pharmakognosie. 60