Bilsenkraut — Bingelkraut,
Bilsenkraut, weisses.
Herba und Semen Hyoscyami aibi.
Hyoscyamus albus L.
Pentandria Moncgynia. — Solaneac.
Einjährige Pflanze, die im Habitus viel Ahnlichkeit mit der vorigen hat,
sich aber leicht von ihr durch die meist kleineren stumpflappigen Blätter, welche
sämmtlich gestielt sind, und durch die einfarbigen, blassgelben, im Schlunde vio-
lett punktierten Blumenkronen unterscheidet. — Im südlichen Europa einheimisch,
und bei uns in Gärten gezogen.
Gebräuchliche Teile. Das Kraut und der Same.
Wesentliche Bestandteile. Wohl dieselben, wie im schwarzen Bilsen.
Eine nähere Untersuchung fehlt noch.
Anwendung. Bei uns nicht, aber in Italien statt des schwarzen Bilsen.
Geschichtliches. So oft in den Schriften der alten griechischen und
römischen Aerzte der Bilsen vorkommt, ist in der Regel nur der weisse —
Yooxvapos Aevxas des DIOSKORIDES — darunter zu verstehen; er galt, wie ALEX.
TRALLIANUS sagt, für ein heiliges Kraut, und wurde alljährlich aus Kreta nach
Rom gebracht. Gleich der Mandragora wurde zumal der Same innerlich und
áusserlich viel angewendet. Dass diese Giftpflanze Wahnsinn veranlassen könne,
wusste schon SokRATEs, und auch ARETAEUS spricht davon. Gegen die Schlaf-
losigkeit der Wahnsinnigen gebrauchte es CELsus. Sehr gewóhnlich war das
Berüuchern mit dem Samen gegen Zahnweh, was noch jetzt beim Volke geschieht,
jedoch leicht nachteilig werden kann.
Bingelkraut, einjähriges.
(Hundskohl, Kuhkraut, Merkuriuskraut, Ruhrkraut, Schweisskraut, Speckmelde.)
Herba Mercurialis annuac.
Mercurialis annua L.
Dioecia Enneandria. — Euphorbiaceae.
Einjährige zarte Pflanze mit dünner, spindelformiger, ästig-faseriger Wurzel,
die gleich dem unteren Teile des Stengels an der Luft liegend in kurzer Zeit
indigoblau wird. Der Stengel wird 30—45 Centim. hoch, ist von unten in alter-
nierende, armfórmig stehende Zweige geteilt, welche gleich dem Stengel kantig,
gefurcht, gegliedert, glatt, grün, leicht zerbrechlich, an den Gliedern aufgetrieben
sind. Die Blätter stehen einander gegenüber, sind gestielt, 36—48 Millim. lang,
oval-länglich oder mehr lanzettlich, zugespitzt, am Rande gekerbt, ganz kurz ge-
wimpert, sonst glatt, hochgrün, unten etwas blasser, zart, stark geadert. Die
kleinen blass gelblich-grünen Blumen stehen achselig gegenüber, die männlichen
mit 25—75 Millim. langen fadenfórmigen, unterbrochen geknauelten, nackten
Ahren, die weiblichen einzeln, oder zu 2—3 auf kurzen Stielen. Die Früchte
bestehen aus 2 oval-rundlichen, hirsekorngrossen, zusammengewachsenen, haarigen,
an der Spitze zweireihig kammförmig gezähnten grünen Köpfchen mit rundlichen,
kurz gespitzten, fein gekörnten braunen Samen. — In Gärten, Weinbergen, auf
Äckern ziemlich häufig.
Gebräuchlicher Teil. Das Kraut oder vielmehr die ganze Pflanze.
Sie hat, zumal welkend und zerrieben, einen eigenen widerlichen Geruch, und
schmeckt unangenehm krautartig salzig, hinterher etwas scharf und kratzend.
Wesentliche Bestandteile. Nach FENEULLE ein Bitterstoff von gelinde
purgie
Fett, |
rialin
Monc
welche
artiges
A
C
mittel
well,
diente
T
U
und «
setzte:
alten
C
in sel
Y
Stoff
selbst
4
C
Guido
sich
aufre
glatt
gebeı
hoch,
manr
lange
anfan
lange
braur
Euro
|