Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Ein zweites, das DarroN'sche Gesetz, gilt für die Absorption von Gasen 
aus Gasgemengen. Die von jedem Gemengtheil aufgenommene Gasmenge 
ist nämlich proportional dem von diesem ausgeübten Partialdruck nach der 
Absorption. Der Partialdruck wird folgendermassen erhalten. Man denkt sich 
das betreffende Gas allein den ganzen Raum erfüllend, ist dann v das Vo- 
lumen, welches es bei dem vorhandenen Drucke P einnehmen würde, 7, das Ge- 
Dp 
sammtvolumen des Gemisches, so ist i der nach dem ManioTTE' schen Gesetz 
berechnete Partialdruck. 
Auch dieses Gesetz gilt nur für mässig stark absorbirte Gase, nicht mehr 
für stark absorbirbare. Es spielt eine besonders grosse Rolle in der Gasanalyse. 
Nach diesen allgemeinen Erórterungen geben wir im Folgenden eine Reihe 
der experimentellen Bestimmungen. Die Absorptionscoéfficienten « dürften kaum 
genauer als bis auf 29 ihres Werthes ermittelt sein. 
JUNSEN stellt die Abhängigkeit der Absorptionscoëfficienten « von der Tem- 
peratur 7 durch eine Gleichung folgender Form dar: 
4 — à — bt + ct}, 
wo à à c Constante sind. 
Die folgende Tabelle enthält die von BuNsEN und seinen Schülern ge- 
fundenen Zahlen, die der Columne II sind mit 10-6, die der Columne III bei 
Wasser mit 10—7, bei Alkohol mit 10-8 zu multipliciren, um 2 und « selbst zu 
erhalten. Wir geben auch nicht soviel Stellen wie BUNSEN, die mit aufgenommene 
letzte ist, wie seine Beobachtungen am Wasserstoff schliessen lassen, schon un- 
sicher. Die Absorptionscoéfficienten beziehen sich auf einen Druck von 760 Millim. 
  
  
  
  
  
  
  
  
Wasser Alkohol 
I I iH.) I II II 
Wasserstoff 0 - 0193 | 0 0 | 0 - 0692 | 149 1 
Stickstoff 0 - 0208 | 539 | 112 | 0-1268] 418 6 
Luft 0 - 0247 | 654 135 1. — = — 
Diäthyl 0 - 0315 | 1045 95d d. Rl. = ET 
Kohlenoxyd 0-0399 | 816 | 164 || 0-2044 0 0 
Sauerstoff 0 - 0412 | 1089 226 0 - 2840 0 0 
Sumpfgas 0.0545 | 1180 103 | 0-5226| 2866 14 
Dimethyl 0-0871 | 3324 mi - | - ins 
Aethylwasserstoff 0 - 0946 | 3532 628 | = — = 
Aethylen 0.9568 | 9136 1881 | 8.5950| 57716 681 
Propylen 0 - 4465 | 23015 | 5388 | — — — 
Stickoxydul 1-3052 | 45362 | 6483 | 4. - 1780| 69816 609 
Kohlensäure 1-7967 | 77610 16424 || 4-3295| 98950 | 1240 
Schwefelwasserstoff | 4-3706 | 83687 5213 | 11-891 | 655980 | 6610 
Schweflige Säure (1) [79-789 | 2607700 | 6293490 327-798 1684370 | 806600 
> „ (2) 75-185 | 2171600 | 190300 His — d — 
Stickoxyd | om ud | | 0:3161| 3487 49 
Chlor 13-0361 | 46196 | 1107 
(1) von 0 bis 26 (2) von 20 bis 40. 
Ein eigenthümliches Resultat ergiebt sich bei Wasser, wenn man schreibt 
b C = ; ; : 
— a ( — #t+ —#2 |. Für die verschiedenen Gase mit Ausnahme des 
a a 
es b : : ; 
Wasserstoffs schwankt zwischen etwa 9 und 5-0, trotzdem dass « von 0 - 020 
a 
      
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
       
    
   
  
  
    
  
    
   
  
   
  
     
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