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Handwörterbuch der Chemie.
aldehyd (Bittermandelöl) aus dem Amygdalin der bittern Mandeln. Ausser nach
den oben erwähnten Methoden entstehen Aldehyde, obgleich in geringer Menge,
auch
durch trockene Destillation oder Oxydation von Eiweissstoffen und anderen
complicirteren Verbindungen.
Eigenschaften und Reactionen. Aehnlich wie die Glieder anderer
homologen Reihen, zeigen uns die Aldehyde in ihren physikalischen Eigenschaften
eine allmähliche Gradation, indem die niedrigsten Glieder gasförmig oder leicht
flüchtig, die mittleren flüssig und die höheren fest und nicht mehr unzersetzt
destillirbar sind. Ihre Siedepunkte liegen im Allgemeinen beträchtlich niedriger
als die der entsprechenden Alkohole.
In chemischer Beziehung sind die Alde-
hyde neutrale Körper, die indessen leicht durch Aufnahme von Sauerstoff in
Säuren übergehen. Auf dieser leichten Oxydirbarkeit beruht auch die Eigenschaft
vieler
Aldehyde oder ihrer Verbindungen in alkoholischer alkalischer Lösung
beim Durchleiten von Luft oder Sauerstoff zu leuchten (10). Leichter als durch
Sauerstoff wird die Oxydation der Aldehyde durch andere Oxydationsmittel be-
wirkt. Auch beim Erhitzen mit Alkalien, namentlich in alkoholischer Lósung,
werden die Aldehyde häufig unter Wasserstoffentwicklung zu Säuren oxydirt
(CH, CHO+ KOH =CH;- CO-OK + H,), wobei durch den freiwerdenden
Wasserstoff gewôhnlich ein zweites Aldehydmolekül zu Alkohol reducirt wird; so
entsteht aus Benzaldehyd benzoésaures Salz und Benzylalkohol.
Besonders charakteristisch für die Aldehyde ist ihre leichte Oxydirbarkeit
durch Oxyde und Salze der Edelmetalle, wobei letztere in freiem Zustande ab-
Fügt man zu einer schwach ammoniakalischen Silbernitrat-
geschieden werden.
lösung eine wässrige Aldehydlósung, so scheidet sich beim Erwärmen das redu-
cirte Silber an den Gefüsswandungen meist als Metallspiegel ab.
Aehnlich
werden auch alkalische Kupferoxydlósungen durch viele Fettaldehyde reducirt (11).
Diese Reactionen sind jedoch nicht der Aldehydgruppe allein eigen, sondern
kommen auch einigen anderen Atomgruppirungen zu (vergl. Benzoylcarbinol und
Glycidalkohol). Fine andere sehr empfindliche, und, wie es scheint, stets den
Aldehyden eigene Reaction, besteht in der intensiv violetten Färbung, welche
sie in durch schweflige Säure entfärbten Rosanilinsalzlôsungen erzeugen (12).
Wie zur Aufnahme von Sauerstoff sind die Aldehyde auch zu verschiedenen
anderen Reactionen befihigt, welche alle auf der direkten Bindung von zwet
Affnititen durch die Aldehydgruppe CHO beruhen, wobei in letzterer die
doppelte Bindung des Sauerstoffatomes in ein
CH,.CHO -- XH — CH,-CH 7. x
e einfache übergeht:
COH
So werden sie durch nascirenden Wasserstoff (Natriumamalgam und Wasser
8 )
Zink und Ammoniak) in primäre Alkohole übergeführt:
— CH, CH, OH.
(wie auch für manche Ketone) ist ihre Fähigkeit, mi
krystallinische Verbindungen zu bilden (
gesätt
CH,-CHO + H,
Zugleich findet hierbei häufig eine Condensation zweier
Aldehydmoleküle statt (s. pag. 192). Sehr charakteristisch für fast alle Aldehyde
t primáren Alkalisulfiten
0H j
CH,.CHO-- H80,K —CH;-CH* 50 x
welche als Salze von Oxysulfosáüuren aufzufassen sind. Dieselben sind in den
igten Sulfitlósungen meist unlóslich oder kónnen durch Alkohol aus diesen
Lösungen gefällt werden; durch Kochen mit verdünnten Mineralsáuren oder
mit Alkalicarbonaten werden aus ihnen wieder die Aldehyde abgeschieden:
CH CB OH, CH,.CHO 4- 50,H,. Es werden daher diese Reactionen
3
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