216 Handwörterbuch der Chemie.
mit einer Extraction durch dieses Lösungsmittel mit oder Zusatz von Alkali oder
Kalk beginnen, um dann das weingeistige Extract mit angesäuertem Wasser zu
behandeln, oder umgekehrt das wässrige Extract oder etwa den Kalkniederschlag,
der aus dem ursprünglichen Auszug erhalten wurde, mit Alkohol ausziehen.
Man hat unter diesen und ähnlichen Darstellungsmethoden diejenige zu wählen,
bei welcher in dem betreffenden Falle bei geringstem Verlust an Alkaloid die
am wenigsten gefärbten Auszüge erhalten werden. Immer aber bedarf das daraus
erhaltene Alkaloid, selbst wenn es als einziges vorhanden war, weiterer Reinigungs-
operationen, von welchen Entfärbung durch Thierkohle, Ausfällen der färbenden
Verunreinigungen durch essigsaures Blei, Umkrystallisiren des Alkaloids aus Wein-
geist oder seiner Salze aus Wasser die gewöhnlichsten sind.
Für die Abscheidung in Wasser leicht löslicher Alkaloide kann häufig die
Anwendung gewisser Fällungsmittel wie Gerbsäure, Quecksilberchlorid, Platin-
chlorid und namentlich Phosphormolybdänsäure zur Anwendung kommen. Der
Gerbsäureniederschlag kann durch Bleioxyd, der durch die Metallchloride erzeugte
durch Schwefelwasserstoff, der auf Zusatz von Phosphormolybdänsäure entstandene
durch Eintrocknen mit kohlensaurem Kalk so zersetzt werden, dass sich durch
Alkohol oder Aether das Alkaloid ausziehen lässt. Da indess manche dieser
Alkaloidniederschläge leicht in anderer Weise zersetzt werden, sind derartige
Fällungsmethoden nicht allgemein anwendbar und für Alkaloide, deren Schwer-
lóslichkeit eine andere Abscheidung gestattet, fast niemals zu empfehlen.
Wo mehrere Alkaloide zusammen vorkomuien, müssen oft sehr umständliche
Trennungsoperationen angewandt werden, die sich 1m Allgemeinen auf die ver-
schiedene Lóslichkeit der einzelnen Alkaloide in Alkohol, Aether, Alkalien und
anderen Lósungsmitteln gründen.
Eigenschaften. Mit Ausnahme der drei sauerstofffreien Basen Coniin, Ni-
cotin und Spartein, welche farblose, destillirbare Fliissigkeiten bilden, sind alle
bekannteren Alkaloide feste, im gewöhnlichen Sinne nicht flüchtige Körper, wenn
auch manche derselben sich bei vorsichtigem Erhitzen in kleinen Mengen unzer-
setzt (wie Cytisin) oder doch unter nur geringer Zersetzung (wie Cinchonin,
Strychnin, Aconitin, Veratrin) sublimiren lassen (vergl. HELwiG, Zeitschr. anal. Ch.
1864, pag. 43) Sie sind mit wenigen Ausnahmen (z. B. Berberin) farblos, die
meisten im reinen Zustande krystallisirbar; andere (wie Aconitin, Berberin, Del-
phinin) wurden wenigstens bisher nur amorph dargestellt. Die festen Alkaloide
sind geruchlos und besitzen meistens, wenigstens in Lósung, einen bitteren Ge-
schmack. In Wasser sind sie mit nicht zahlreichen Ausnahmen (Colchicin, Cyti-
sin, Lycin, Curarm, Narcein) unlóslich oder doch schwer lóslich. Das allge-
meinste Lösungsmittel ist Alkohol. Reichlich lösen sich die Alkaloide gewöhn-
lich auch in Amylalkohol, sowie mit wenigen Ausnahmen (Morphin, Cinchonin)
in Chloroform und in Benzol. Aether löst viele sehr leicht, andere aber (wie
Cinchonin, Morphin, Strychnin) fast gar nicht. Von fetten Oelen werden meistens
nur geringe Mengen aufgenommen, dagegen können die Alkaloide mit Hilfe von
Oelsäure in allen Verhältnissen damit gemischt werden.
Die Lösungen der Alkaloide reagiren oft stark alkalisch, bei manchen indess
(z. B. Narcotin, Colchicin) zeigt sich keine deutliche Reaction auf Pflanzenfarben.
Weitaus die meisten Alkaloide sind optisch activ, d. h. ihre Lósungen drehen
die Schwingungsebene des hindurchfallenden polarisirten Lichts. Linksdrehend
sind von den bekanntesten Alkaloiden: Chinin, Morphin, Codein, Narcotin,
Strychnin, Brucin, Nicotin, Aconitin; rechtsdrehend: Cinchonin und Coniin. Werden
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