Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

  
220 Handwörterbuch der Chemie. 
Fällen (Chinin, Veratrin) scheiden sich aus solchen Lösungen beim Abdunsten 
der Kohlensäure kohlensaure Alkaloidsalze ab. (LANGLOIS, Ann. 100, pag. 374.) 
Einige Alkaloide wie das Chinin und Cinchonin sind zweisäurig; sie bilden 
mit Salzsäure, Schwefelsäure, Oxalsäure je zwei Salze, von denen das säure- 
reichere stets das leichter lösliche ist. Ausserdem sind einige übersaure Salze 
bekannt. 
Unlösliche oder sehr schwer lösliche Niederschläge geben die Salze fast aller 
Alkaloide mit Gerbsäure, Pikrinsäure, Kaliumquecksilberjodid, Kaliumcadmium- 
jodid, Phosphormolybdänsäure, Metawolframsäure oder Phosphorwolframsáure, 
sowie durch ein Gemenge von Antimonpentachlorid mit Phosphorsäure. 
Viele Alkaloide werden auch durch Platinchlorid, Goldchlorid und Queck- 
silberchlorid noch aus verdünnten Lósungen gefállt. Die Doppelsalze mit Gold- 
und namentlich mit Platinchlorid empfehlen sich sehr háufig durch ihre Krystalli- 
sationsfáhigkeit und constante Zusammensetzung für die Reindarstellung, die 
Analyse und die Molekulargewichtsbestimmung der Alkaloide. 
Bei Einwirkung von Chlor auf Alkaloide entstehen gewóhnlich keine ein- 
fachen Substitutionsprodukte, sondern verschiedene, gewóhnlich harzartige Sub- 
stanzen. Brom wirkt vorwiegend substituirend. Durch Behandlung der Brom- 
substitutionsprodukte mit Silberoxyd oder alkoholischer Kalilauge lassen sich oft 
Oxyalkaloide erhalten. (STRECKER, Ann. 123, pag. 379. A. Kopp. Arch. Pharm. 
[3] 9, pag. 34.) Jod bildet beim Zusammenreiben: mit den Alkaloiden und 
Wasser, oder beim Fàállen der salzsauren oder jodwasserstoffsauren Alkaloide mit 
Jod-Jodkaliumlósung Verbindungen, welche als Additionsprodukte von Jod und 
dem jodwasserstoffsauren Salz zu betrachten sind (JORGENSEN, Chem. Centralbl. 
1869, pag. 730; 1871, pag. 364, 665.) z. B. Morphintetrajodid = C, ;H, (NO, - 
HJ -J,, Atropintrijodid = C,;H,,NO,-H]-.],  Dieselben sind meistens aus 
Alkohol krystallisirbar und wegen ihrer optischen Eigenschaften bemerkenswerth. 
Sulfurete und Polysulfurete der Alkalimetalle geben mit den Salzen vieler 
Alkaloide Niederschlige, welche als die entsprechenden Schwefelverbindungen 
dieser Alkaloide bezeichnet, aber noch nicht näher untersucht sind. (PALM, 
Russ. Zeitschr. Pharm. 2, pag. 337, 361, 385). Werden die Alkaloide in alkoho- 
lischer Lôsung mit gelbem Schwefelammonium versetzt oder an der Luft mit 
Schwefelwasserstoff behandelt, so entstehen theilweise krystallisirbare, aber meistens 
hóchst unbestándige Verbindungen, von denen die Strychninverbindung, aus 
2 Mol. Alkaloid und der Gruppe H,S, bestehend, sich durch Beständigkeit aus- 
zeichnet. (HorMANN, Ber. 1868, pag. 81; 1877, pag. 1087. SCHMIDT, Ber. 1874, 
pag. 1525; 1875, pag. 1207 ; 1847, pag. 1238.) 
Durch Erhitzen mit verdünnten Mineralsäuren, namentlich Salzsäure erleiden 
viele Alkaloide eine Spaltung, bei welcher das stickstoffhaltige Spaltungsprodukt 
seinerseits wieder basische Eigenschaften besitzt. Das Solanin, welches als ein 
Glycosid-Alkaloid bezeichnet werden kann, liefert Solanidin und Traubenzucker, 
aus dem Cocain entsteht neben Ecgonin, Benzoesäure und Methylalkohol, Atropin 
und Hyoscyamin zerfallen in Tropin und Tropasäure. 
Die Behandlung der Alkaloide mit concentrirter oder wenig verdünnter Sal- 
petersäure führt in den meisten Fällen zu complicirten Zersetzungen, bei welchen 
gefärbte, harzartige Produkte entstehen. (ANDERSON, Ann. 75, pag. 80). Ein- 
fache basische Nitroderivate wurden indess z. B. aus Codein, Papaverin, Crypto- 
pin und Harmalin erhalten. 
In einigen Fällen lassen sich durch verdünnte Salpetersäure auch wohl- 
        
  
    
    
     
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
    
    
   
     
  
  
    
    
   
  
   
    
  
charakte 
sáure ui 
Nicotin 
Gür 
mangan: 
Bei 
wässrige 
BERGER 
pag. 35c 
Geg 
widersta 
sulfosáu 
Viele 2 
Schwefe 
bungen. 
kannt. 
Mit 
flüchtige 
welche . 
auch scl 
Ann. I3 
Dur 
mähliche 
Ger 
Giften ge 
verschiede 
theilen ne 
schaften, 
reactionen 
Menge vo 
zu isoliren 
nicht nur 
Rücksicht 
darf natür 
Alkaloide 
Wasser ur 
einen Aus 
Gedanke ı 
genannten 
bedienen. 
Da ir 
seits die 
schiedenen 
Verbindun 
so haben 
Bedeutung 
successive 
in Betracl 
keiten bec 
dagegen i 
Alkaloide 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.