222 Handwörterbuch der Chemie.
Säure zum Untersuchungsobject die erwa vorhandenen Alkaloide in Salze verwandelt und sie
dann z. B. durch Ammoniak wieder frei macht, so kann man nach jedesmaligem Wechsel durch
die betreffende nicht lösende Flüssigkeit die in ihr löslichen Verunreinigungen entfernen, bevor
man nach dem nächsten Wechsel der Reaction die Alkaloide selbst in diese Flüssigkeit über-
führt. Da ferner die genannten Lösungsmittel der freien Alkaloide mit Wasser nicht mischbar
sind, so ist man nicht darauf angewiesen, vor der Anwendung eines neuen Lösungsmittels das
bisherige durch Abdampfen zu entfernen und damit manche Alkaloide der Gefahr einer Ver-
änderung auszusetzen, sondern man kann die Entfernung der Verunreinigungen und nach dem
Reactionswechsel die Ueberführung der Alkaloide aus einem Lösungsmittel in das andre durch
blosses Schütteln mit den betreffenden Flüssigkeiten bewirken.
Von den bekannteren, wesentlich auf diesem Princip beruhenden Isolirungsmethoden kann
hier nur der allgemeine Gang kurz angegeben und im Uebrigen auf specielle Anleitungen ver-
wiesen werden. (Besonders: OTTO »Anleitung zur Ausmittlung der Gifte« und DRAGENDORBF
»Die gerichtlich-chemische Ermittlung von Giften«).
Die álteste Methode, welche die successive Anwendung verschiedener Lósungsmittel benutzt,
ist die von STAS angegebene (Ann. 84, pag. 379). Sie wurde von OTTO in einigen wesentlichen
Punkten verbessert (Ann. 100, pag. 44). Diese Methode von STAs-OTTO besteht in folgender
Reihenfolge einzelner Operationen: Bereitung eines weipngeistipen Auszugs unter Zusatz von
Weinsäure bis zur deutlich sauren Reaction. Verdampfen des Weingeistes aus dem filtrirten
Auszug bei sehr gelinder Warme. Trennung der nunmehr wüssrigen Flüssigkeit von ausge-
schiedenem Fett und harzigen Stoffen. Eindampfen derselben zur Extract-Consistenz. Allmáhliches
Vermischen des Rückstandes mit soviel absolutem Alkohol, dass das dadurch Abscheidbare
möglichst vollständig gefällt wird. Verdunsten der klaren Lösung. Aufnehmen des Rückstands
in wenig Wasser und wiederholtes Ausschütteln der wässrigen, schwach sauren (eventuell durch
Natronlauge fast neutralisirten) Flüssigkeit mit reinem Aether.
Der Aether löst färbende Verunreinigungen, ausserdem aber einen Theil des etwa vorhan-
denen Colchicins und Veratrins, etwas Atropinsalz und von nicht alkaloidischen, aber bei der-
artigen Untersuchungen ebenfalls zu berücksichtigenden Stoffen: Digitalin, Pikrotoxin und einen
kleinen Theil des Cantharidins. Die ätherische Lösung wird daher verdunstet, worauf dem
Rückstand durch heisses Wasser die genannten Stoffe entzogen und entweder schon jetzt, oder
nach dem nochmaligen Eindampfen der mit kohlensaurem Calcium neutralisirten Lösung durch
Ausziehen mit Aether rein genug gewonnen werden können, um an ihren Eigenschaften und
speciellen Reactionen erkannt zu werden.
Die mit Aether ausgeschüttelte Flüssigkeit, in der die meisten Alkaloide zu suchen sind.
wird durch Erwärmen von Aether befreit und mit Natronlauge deutlich alkalisch gemacht. Bei
wiederholtem Schütteln mit Aether gehen nun fast alle Alkaloide in diesen über. Von den
wichtigeren bleibt nur das Morphin (ausserdem Narcein, Curarin sowie Cantharidin) in der
wässrigen, alkalischen Flüssigkeit.
Wird letztere mit überschüssigem Salmiak versetzt und sofort mit warmem Amylalkoho] aus-
geschüttelt, so nimmt dieser fast nur das Morphin auf. Dasselbe bleibt beim Verdunsten
krystallinisch zurück und kann nöthigenfalls weiter gereinigt werden,
Die ätherische Lösung aller übrigen Alkaloide wird verdunstet. Ob der Rückstand über-
haupt Alkaloide enthält, ergiebt sich aus der Prüfung eines Theils desselben mit den allgemeinen
Fällungsmitteln. Nicotin und Coniin werden durch den Geruch und ihre ölige Consistenz an-
gezeigt. Sind diese flüchtigen Alkaloide vorhanden, so werden sie der Gesammtmenge der
ätherischen Lösung durch schwefelsäurehaltiges Wasser entzogen, nach dem Uebersättigen mit
concentrirter Natronlauge nochmals in Aether aufgenommen und bleiben dann bei vorsichtigem
Verdunsten der mit Chlorcalcium getrockneten Lösung in hinreichend reiner Form zurück, um
an ihren sehr charakteristischen Eigenschaften und Reactionen erkannt zu werden.
Ist das zurückbleibende Alkaloid fest, so wird es in einigen Tropfen Alkohol gelöst, um bei
freiwilliger Verdunstung des letzteren womöglich Krystalle zu geben. Bedarf es weiterer
Reinigung, so behandelt man es mit schwefelsäurehaltigem Wasser, neutralisirt mit kohlen-
saurem Kalium, verdunstet im Vacuum und zieht mit absolutem Alkohol aus. Auf das so er-
haltene Alkaloid oder Alkaloidgemenge wendet man Schliesslich die für die einzelnen Alkaloide
bekannten ]
legten Vern
Diese
dient, Bezi
ist namentli
Auch der
Wasser von
zu bezeichn
Andere
lich durch «
Die
Amylalkoho
Wasser aus
von Quarzs:
und auf di
schüttlungsv
die saure F
nunmehr da
mittels oft ;
DRAGE
damit etwa
Anwendung
Geruchs oh
kaloide mit
wieder abge
In seh
Pflanzenstof
die Ausbildi
mehrerer I4
die Móglich
Meth
pag. 141—1
aus. (Wem
zu nehmen
eventuell n:
Reaction, zt
Volumen A]
Ungelósten
Von de
stand nach
(Siedep. 35-
von Alkaloi
Es fol
meistens nic
und Berberi
Darauf
gehen vorzus
Physostigmi
gegangenen
Nachde
nunmehr di
mit Petroleu
auf, dageger