Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

     
    
   
  
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
    
    
  
   
    
  
   
  
  
  
    
   
    
   
  
  
   
   
  
   
   
   
   
  
   
   
  
   
   
  
   
  
   
   
  
   
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Verbindungen (Dijodmethylchinin, Jodmethyl-Jodäthylchinin u. s. w.) lässt das 
Chinin und andere Chinabasen als Diamine erscheinen. 
Jodmethylchinin (Methylchininjodid) C,, H,,N,0, CH.J, (21) (116) scheidet sich aus 
einer ätherischen Lösung von Chinin und Methyljodid nach einiger Zeit in Krystallen aus und 
kann durch Umkrystallisiren aus heissem Wasser gereinigt werden Farblose, glasglinzende Nadeln, 
die ihr Krystallwasser (1H,0) schon über Schwefelsäure verlieren. Sie sind wenig löslich in 
kaltem, leicht in heissem Wasser und in Alkohol, fast unlöslich in Aether und Chloroform. Am 
Licht und bei längerem Erhitzen auf 100° färben sie sich gelb. Sie schmelzen unter Zersetzung 
bei 233—236°. Ihre Lösung in warmer verdünnter Salzsäure ist intensiv gelb und erstarrt beim 
Erkalten zu einem gelben Krystallbrei, der anscheinend aus der Verbindung CoHs 420, C HT: 
HCl besteht. 
Methylchinintrijodid C,,H,,N,O,:CHjJ, (118) entsteht aus Jodmethylchinin und 
Jod in weingeistiger Lósung. Schwarze, diamantglünzende Nadeln. Sehmelzp. 159 — 1609. 
Durch Einwirkung verschiedener Mengen Jod auf Jodmethylchinin und Schwefelsiure in wein- 
geistiger Lósung wurden folgende Acidperjodide gewonnen: (110) 
2(C, ,H,4,N,O,'CH4,I)SO,H, J,, — 
2(C, H5 ,N,O,'CH;J), 50,H,'J,, — 
4(C, 4H; N,0,'CH,D9SO,H,-J,, und 
4(Cy 4H5 ,N,0,CHJ)250,H, :J,,. 
Brommethylchinin, C,,H,,N,O,:CH,Br. (116)  Feine seideglinzende Nadeln mit 
1 Mol. Krystallwasser, welches sie im Exsiccator verlieren. Schmelzp. 124—196. 
Chlormethylchinin C,,H,,N,O,CH,Cl (116) aus der Jodverbindung durch Chlorsilber 
dargestellt, krystallisirt ebenfalls mit IH,,O in langen, seideglànzenden Nadeln, die bei 181— 1820 
schmelzen. Mit Platinchlorid liefert es ein gelbrothes, krystallinisches, wasserfreies Doppelsalz. 
Methylchinin, C,,H,,(CH,)N,O, (116) wird durch Kochen des Jodmethylchinins mit 
Kalilauge oder Barytwasser als dickflüssiges, hellgelbes, sehr bitter schmeckendes Oel erhalten, 
welches sich am Licht roth bis braun fürbt und in Alkohol, Aether, Benzol u. s. w. leicht lós- 
lich, aber in Wasser unlóslich ist. In Säuren löst es sich leicht und bildet damit unkrystallisirbare 
Salze von colophoniumartigem Aussehen. Das Platindoppelsalz ist ein rein gelber, kaum 
krystallinischer Niederschlag, isomer mit dem aus Chlormethylchinin erhaltenen, aber 1 Mol. 
Wasser enthaltend. 
Jodmethyl-Methylchinin, C,,H,,(CH,)N,O, 'CH,J (116) entsteht schon in der Kälte 
aus Methylchinin und Jodmethyl in alkoholischer Lósung. Es krystallisirt aus Wasser in feinen, 
farblosen Nadeln mit ] Mol. Wasser, leicht löslich in Alkohol und heissem Wasser. Schmp. 
215—218°. 
Jodáthylchinin, C,,H,,N,O,'C,H,J (21, 104, 116) bildet sich schon in der Kilte 
aus Aethyljodid und alkoholischer oder ütherischer Chininlósung. Lange, seideglünzende Nadeln 
mit 1H,O von sehr bitterem Geschmack. 
Aethylchinintrijodid, C,,H,,N,0, C,H,J, (118). Schwarze Nadeln. Schmp. 150? 
bis: 1519, 
Bromüthylchinin, C,,H,,N,O,'C,H,Br krystallisirt mit 2H,O, die es im Exsiccator 
verliert. 
Chloräthylchinin, C, H,,N,0, C,H Cl (21) wird durch Süttigen der freien Base er- 
halten, oder besser indem man aus dem Jodiüthylchinin mittelst Silbernitrat das leicht lósliche, 
nicht krystallisirbare salpetersaure Salz darstellt und dessen Lósung mit gesättigter Kochsalz- 
lósung zersetzt, wobei die Verbindung sich in feinen, zu halbkugeligen Massen vereinigten Nadeln 
ausscheidet. Sie enthalt 3H.,O (104). 
Schwefelsaures Aethylchinin 2 (C,,H,,N,0, - C,H,) SO, + 8H,0, (21), wurde 
aus der Jodverbindung durch schwefelsaures Silber, das saure Salz Cy, N,0,-C.H, SO,H 
--2H,, (21) aus der freien Base dargestellt. Letzteres ist in Wasser sehr leicht, in Alkohol 
weniger leicht, als das neutrale Salz lóslich und krystallisirt daraus in Nadeln. 
Aethylchiniumhydroxyd. C,,H,,N,O, - C,H,.OH (21, I04,) wird aus dem Jodäthyl- 
chinin durch Silberoxyd gewonnen. Die stark alkalisch reagirende wüssrige Lósung hinterlüsst beim 
LADENBURG, Chemie. I. 17 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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