Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
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Salpetersaures A. derbe, kórnige, wasserfreie Krystalle, sehr schwer löslich in Wasser, 
leicht in Alkohol. 
Ueberchlorsaures A. bildet farblose Oeltrópfchen. 
Schwefelsaures A. 2(C,,H,,N,O)SO,H,--2H,O, krystallisirt beim Verdunsten der 
alkoholischen Lósung in dünnen, weissen Nadeln. 
Oxalsaures A., 2(C,,H,,N,0)C,0,H,+ H,0. Kärmige Krystalle, oder kurze, dicke 
Prismen, in kaltem Wasser schwer lôslich. 
Weinsaures A. Farblose, sternfórmig gruppirte, wasserhaltige Prismen, leicht in Alkohol, 
wenig in kaltem Wasser lóslich. 
Chinasaures A. wurde aus alkoholischer Lósung in hübschen, wasserhaltigen, in kaltem 
Wasser schwer lóslichen Prismen erhalten. 
Salicylsaures A. bildet eine amorphe, sehr leicht schmelzbare Masse. 
Das Platindoppelsalz, 2(C; ,H,,N,O-HCI)PtCI,4-2H,O, ist ein schön gelber, all- 
mählich krystallinisch werdender Niederschlag, das Golddoppelsalz ein flockiger, gelber, 
ziemlich beständiger Niederschlag. 
Acetylapochinamin, C,,H,, (C,H,O) N,O, entsteht bei mehrstündigem Erhitzen des 
Apochinamins oder des Chinamins mit Essigsüureanhydrid auf 60— 809. Gebliche, amerphe, in 
Alkohol, Aether, Chloroform und verdünnten Säuren leicht lösliche Masse, die aus den letzteren 
Lösungen durch Alkalien harzig gefällt, in alkoholischer Lösung leicht verseift wird. Das Platin- 
doppelsalz (2H,0) ist ein schon orangegelber, amorpher Niederschlag; das Golddoppel- 
salz bildet eine gelbe, flockige Fällung. 
Chitenin, C,,H,,N,0,+4H,0. Oxydationsprodukt des Chinins. SKRAUP (129). Zu 
erst von KERNER (106) durch Behandlung des Chinins mit übermangansaurem Kalium in saurer 
Lösung dargestellt und als »Dihydroxylchinin« aufgefasst. 
Darstellung. In eine Lösung von schwefelsaurem Chinin, die mit der zur Bildung von 
neutralem, schwefelsaurem Kalium nöthigen Menge Schwefelsäure versetzt ist, wird allmählich 
unter Eiskühlung eine Lösung von soviel übermangansaurem Kalium eingetragen, dass auf ı Mol. 
Chinin 4 Atome Sauerstoff zur Wirkung kommen. Das Filtrat enthält wesentlich nur Ameisen- 
sdure. Aus dem Manganniederschlag wird durch Kochen rait verdünntem Alkohol das Chitenin 
ausgezogen. Die Bildung des letzteren findet statt nach der Gleichung: C,,H,,N,0,4- 20, 
=C,,H,,N,0,+CH,0,. 
Eigenschaften. Gut ausgebildete farblose Prismen, erst bei 120% wasserfrei werdend, 
sehr schwer lóslich in kaltem Wasser, fast gar nicht in absolutem Alkohol und Aether, am 
besten in heissem, verdünntem Weingeist, aus welchem sie sich in der Külte fast vollständig 
wieder abscheiden. Verdünnte Säuren, sowie verdünnte Alkalien lösen das Chitenin leicht. Die 
wässrige Lösung reagirt völlig neutral. Den Säuren gegenüber zeigt das Chitenin sich als eine 
sehr schwache Base. Seine Lösung in der berechneten Menge verdünnter Schwefelsäure liefert 
zunächst Krystalle von Chitenin, dann soiche von saurem Salz. Die sauren Chiteninlósungen 
zeigen schwache Fluorescenz; sie geben mit Chlorwasser und Ammoniak eine grüne Färbung. 
Metallsalze fällen aus der wässrigen Lösung des Chitenins Derivate, in welchen ein Wasserstoff- 
atom durch Metall vertreten ist, z. B. Chiteninsilber, C1 4H, , Ag N,O,. 
Saures schwefelsaures Chitenin, 2 (C,,H,,N,0,)'3(SO,H,) +15 H,0, bildet sehr 
feine Krystallnadeln. 
Das Platindoppelsalz, C,9,H22N,0, 2HCI1-PtCL, +3H,0, ist ein hellgelber, flockiger 
Niederschlag, der beim Erwärmen der Flüssigkeit schmilzt, sich auflöst und beim Erkalten in 
schönen, orangegelben Blättern krystallisirt. 
Cinchotenin, C,,H,, N,0, + àH,0.  Oxydationsprodukt des Cinchonins, zuerst von 
CAVENTOU und WILLM (141) durch Oxydation von 17 Thil. schwefelsaurem Cinchonin in schwach 
saurer, kalter Lösung mit 19 Thl. übermangansaurem Kalium dargestellt. Durch Eindampfen 
des Filtrats und Umkrystallisiren des ausgeschiedenen Cinchotenins aus siedendem Wasser erhält 
man die Verbindung in weissen glänzenden Krystallen mit 3H,O. Sie ist wenig löslich in kaltem 
Wasser und Alkohol, leicht in Säuren und verdünnten Alkalien, ebenfalls leicht in einem Ge- 
misch von 2 Vol. Chloform mit 1 Vol. 97 proc. Alkohol, In der letzteren Lösung wurde (für 
c— 2) das Drehungsvermógen (a)p — 185, 48 gefunden (146). In schwefelsaurer Lósung ist 
  
     
  
   
  
  
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
    
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
   
    
  
   
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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