Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

304 Handwórterbuch der Chemie. 
erhalten, wenn man eine neutrale, weingeistige Lósung von Zinkchlorid mit weingeistiger Nicotin- 
lösung und darauf bis zur Lösung des Niederschlags mit Salzsäure versetzt. Glünzende Tafeln 
oder Säulen, aus Weingeist leicht krystallisirbar, leicht löslich in Wasser, fast unlöslich in Aether 
und absolutem Alkohol. 
Die entsprechende Cadmiumverbindung (20) ist auf dieselbe Weise darstellbar und 
krystallisirt aus Weingeist mit 2H,O in schönen, concentrisch gruppirten Nadeln. 
Eine Verbindung mit Quecksilberchlorid und Quecksilbercyanid, C, ,H, ,N,:2Hg Cl, Hg(C N), 
(18), wird aus concentrirten Lósungen von salzsaurem Nicotin und Quecksilbercyanid erhalten. 
Büschelfórmig vereinigte, seideglünzende Prismen, leicht lóslich im. Wasser und Weingeist. 
Nicotin-Quecksilberjodid, C,,H, ,N,: HgJ, (16), entsteht unter heftiger Erhitzung beim 
Zusammenreiben von Nicotin mit Quecksilberjodid und Ausziehen mit heissem Wasser. Farblose 
Blättchen. 
Jodwasserstoffsaures Nicotin - Quecksilberjodid, C,,H,,N,'2HI:HgJ, (18), 
scheidet sich allmählich in kleinen, gelben Prismen aus, wenn cin» Lósung von jodwasserstoff- 
saurem Nicotin allmählich mit einer solchen von Quecksilberjodid in Jodwasserstoffsäure versetzt 
wird, so lange sich der Niederschlag noch wieder löst. 
Nicotin-Zinkjodid, C,,H,,N,'ZnJ, (16), entsteht durch Einwirkung von granulirtem 
Zink auf eine wüssrige Lósung von jodwasserstoffsaurem Nicotin. Harte blassgelbe Krystalle. 
Verbindungen mit salpetersaurem Silber (16) bilden sich beim Zusammenbringen 
weingeistiger Lósungen von Nicotin und von salpetersaurem Silber, und zwar bei überschüssigem 
Nicotin die Verbindung 2(C,jH,,N,)NO,Ag, bei überschüssigem Silbersalz die Verbindung 
C,,H,,N,:NO,Ag. Beide krystallisiren beim Verdunsten in schónen Prismen. (Krystallform 
s. WERTHEIM, Journ. pr. Ch. 92, pag. 357.) 
Durch Einwirkung der Halogene auf Nicotin und seine Salze sind zahlreiche Derivate 
erhalten worden, die zum Theil als Substitutions-, zum Theil als Additionsprodukte zu be- 
trachten sind. 
Chlor wirkt sehr heftig auf Nicotin ein. Es entweicht Salzsäure und die Flüssigkeit wird 
blutroth. Im Sonnenlicht entfärbt sie sich nach einiger Zeit und scheidet in niedriger Temperatur 
lange Nadeln einer Verbindung ab, welche durch Wasser unter Bildung eines weisslichen Ab- 
satzes zersetzt werden. Durch Einwirkung von Chlor auf salzsaures Nicotin erhielten GEUTHER 
und HOFACKER (Ann. 108, pag. 51) eine krystallisirbare, in Alkohol unlösliche, in Wasser lös- 
liche Verbindung. Ausführlicher untersucht sind die Produkte der Einwirkung von Brom und 
Jod; Flüssiges oder dampfförmiges Brom erzeugt mit wasserfreiem Nicotin unter starker Er- 
hitzung eine dunkelgefärbte, harzartige, in Alkohol lösliche Masse. Lässt man eine Lösung von 
Nicotin in Aether langsam in eine ätherische Bromlösung fliessen, so entsteht eine rothe, ólartige 
Verbindung, die nach dem Waschen mit Aether und Lösen in kaltem Alkohol nach einiger Zeit 
in morgenrothen, zu halbkugeligen Massen vereinigten Prismen anschiesst (21). Diese Verbin- 
dung ist nach HuBER C,,H,,Br,N,:HBr:Br,, nach CaHoURS u. ETARD (22) tetrabromirtes 
bromwasserstoffsaures Nicotin. Sie ist kaum in Aether, wenig in Wasser, leichter in Wein- 
geist löslich. An der Luft entweicht Bromwasserstoff und die Krystalle werden hellgelb, matt 
und feucht. 
Dibromnicotin, C,,H,,Br,N, (21, 24). Wenn man die vorige Verbindung mit Kali- 
lauge zusammenreibt, so entsteht eine klare, gelbliche Flüssigkeit, aus der sich bald das Dibrom- 
nicotin als eine weisse, küsige, aus warmem Wasser in langen, seideglünzenden Nadeln kry- 
stallisirende Masse absetzt. Im reinen, alkalifreien Zustande ist dasselbe luftbestándig. Es löst 
sich schwer in kaltem, leichter in heissem Wasser, nur wenig in Aether, sehr leicht in Alkohol 
und in Süuren. Es ist geruch- und geschmacklos, reagirt vóllig neutral und fállt von Metall- 
salzlósungen nur die des Quecksilberchlorids und des essigsauren Bleis. Mit Platinchlorid giebt 
es eine in sternfórmig gruppirten Nadeln krystallisirende Verbindung 2(C, ,H, ,Br,N,. H CI) PtCl,. 
Seine Salze krystallisiren im Allgemeinen besser, als die des Nicotins. Bei der Oxydation 
durch übermangansaures Kalium giebt es neben Bromkalium Nicotinsäure (25). Werden die 
morgenrothen Krystalle der oben beschriebenen bromreicheren Verbindung in Weingeist ver- 
theilt und mit Schwefelwasserstoff behandelt, so scheidet sich Schwefel ab, und aus dem farb- 
losen, sauren Filtrat krystallisirt beim Verdunsten das bromwasserstoffsaure Dibrom- 
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
    
  
   
   
   
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
    
   
   
  
   
  
    
  
    
  
  
   
  
  
   
   
   
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