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die Reindarstellung des Aspidospermins lóst man dies Gemenge in wenig siedendem Alkohol,
worauf beim Erkalten ein Gemenge von Aspidospermin und Quebrachin krystallisirt. Dasselbe
wird in alkoholischer Lósung mit 1—92 Mol. Gew Salzsüure zusammengebracht. Beim Verdunsten
krystallisirt dann salzsaures Quebrachin. Aus seiner Mutterlauge wird durch Ammoniak das As-
pidospermin gefällt und durch Umkrystallisiren aus siedendem Alkohol oder Ligroin gereinigt.
Eigenschaften. Farblose, spiessige Prismen oder zarte Nadeln ohne Krystallwasser, bei
149 in 48 Thln. 9942 Alkohol, in 106 Thln. absolutem Aether, in 6000 Thln. Wasser lóslich.
Geschmack intensiv bitter. Das Aikaloid schmilzt bei 205—206° (uncorrig.), wobei ein kleiner
Theil in zarten, glànzenden Nadeln sublimirt. Es wirkt linksdrehend. Für die Lösung in 972
Alkohol (c=2, t— 15) wurde (a)p — — 100,2? gefunden. Beim Schmelzen des Aspidospermins
mit Alkalien zeigt sich der Geruch nach Pyridin- oder Chinolinbasen.
Reactionen. Beim Erhitzen hóchst geringer Mengen Aspidospermin mit wässriger Ueber-
chlorsäure (spec. Gew. 1,13—1,14) nimmt die Flüssigkeit eine wochenlang unveränderliche,
intensiv rothe Färbung an. Die Reaction lässt sich auch zur Erkennung der Quebrachorinde
benutzen (18). Beim Verreiben von etwas Aspidospermin mit concentrirter Schwefelsäure und
einigen Körnchen Bleisuperoxyd entsteht eine braune, später kirschrothe oder bei nicht voll-
ständig gereinigtem Alkaloid violette Färbung. Eine ähnliche Reaction giebt Schwefelsäure und
dichromsaures Kalium. Alkalische Kupferlosung wird in Siedehitze durch Aspidospermin reducirt.
Platinchlorid wird rasch unter Bildung eines blauen Niederschlags zersetzt. Gerbsüure, Rhodan-
kalium, Quecksilberchlorid, Phosphorwolframsäure fällen weiss, Pikrinsäure gelb, Jod-Jodkalium-
lósung braune, Kaliumquecksilberjodid gelbliche Flocken.
Salze. Das Aspidospermin ist eine sehr schwache Base. Es neutralisirt die Süuren nicht
und wird den Lósungen seiner Salze durch Aether, Chloroform u. s. w. theilweise entzogen.
Salzsaures A. Sehr leicht lósliche, amorphe Masse.
Schwefelsaures A., 2(C,,H,,N,0,)SO,H,, trocknet, ähnlich dem vorigen Salz ‘unter
Abscheidung von etwas Alkaloid amorph ein. Auch das saure schwefelsaure Salz ist ame rph
und leicht lóslich. Das überchlorsaure A. kann aus nicht zu verdünnten Lósungen durch
Ueberchlorsüure gefüllt werden. Chromsaure Salze werden durch chromsaures und dichrom-
saures Kalium noch bei ziemlich grosser Verdünnung als gelbe Niederschlüge erhalten, die sich
an der Luft unter Grünfürbung oxydiren.
Sulfocyansaures A. Weisser flockiger Niederschlag, in mässiger Wärme zusammen-
ballend, leicht löslich in Alkohol, schwer löslich in kaltem Wasser, unlöslich in Rhodankalium-
lösung. Die oxalsauren Salze gleichen den schwefelsauren. Auch mit Citronensäure bildet
das Alkaloid keine krystallisirbare Salze.
Das Platindoppelsalz, 2(C,,H; N,O,'HCI)PtCI,--4H,O (29), wird aus der wüss-
rigen Lósung des salzsauren Salzes durch Natriumplatinchlorid in blassgelben Flocken gefällt.
Auch das
Golddoppelsalz ist ein gelber, flockiger Niederschlag.
Aspidospermatin, C, ,H,,N,O, (29). Dieses Alkaloid bleibt bei der Darstellung des
Aspidospermins wesentlich in der Mutterlauge, aus welcher Aspidospermin und Quebrachin
sich ausschieden. Die in dieser Mutterlauge enthaltenen Alkaloide werden an Essigsäure gebunden
und soweit möglich durch doppelt kohlensaures Natrium gefällt. Das Filtrat versetzt man mit
kleinen Mengen Ammoniak, so lange ein flockiger Niederschlag entsteht, filtrirt, fügt zum Filtrat
Natronlauge und schüttelt mit Aether aus. Der Verdunstungsrückstand wird mit wenig Ligroin
ausgekocht, welches beim Erkalten neben amorphen Massen warzenfórmige Krystallaggregate von
Aspidospermatin abscheidet. Letztere werden mechanisch gesondert, mit Alkohol abgespült und
aus heissem Ligroin umkrystallisirt.
Eigenschaften. Warzenfórmige Gruppen zarter Nadeln, sehr leicht löslich in Alkohol,
Aether und Chloroform, frisch gefüllt auch ziemlich lóslich in reinem Wasser, weniger in Alkalien
und Ammoniak. Reaction stark alkalisch. Geschmack bitter. Schmelzp. 162^? (uncorrig.)
C@)D == -—792,8 für. die Lósung in 91749 Alkohol bei c — 2 und t— 159.
Reactionen. Gegen Ueberchlorsüure verhült sich das Alkaloid wie das Aspidospermin.
Mit Schwefelsäure und chromsaurem Kalium giebt es hingegen keine Fürbung. Alkalien füllen
es aus seinen Salzlósungen als flockigen, allmählich krystallinisch werdenden Niederschlag.
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