Handwörterbuch der Chemie.
Saures weinsaures B., C,,H,,N,O,'C,H,0, (35), bildet ein wasserfreies, schwer lös-
liches, kórnig krystallinisches Pulver.
Linksweinsaures B., 2(C,,H,,N,O,)C,H,O,4- 11 H,O (35), wird aus wässriger und
aus weingeistiger Lósung von gleicher Zusammensetzung erhalten; es bildet atlasglinzende, leicht
verwitternde Warzen.
Saures linksweinsaures B., C,,H,,N,O,'C,H,O,--5H,O (35), krystallisirt in eben-
falls leicht verwitternden, seideglünzenden Schuppen oder Nadeln.
Doppelsalze. Salzsaures Brucin-Platinchlorid, 2(C4,H,,N,O,-HCDPtCI, (8),
ist ein gelber, schwer lóslicher krystallinischer Niederschlag.
Salzsaures Brucin-Quecksilberchlorid (C,,H,,N,O,:HCI-HgCl, (74), wird durch
Fällung aus alkoholischer Lösung als krystallinischer Niederschlag erhalten, der aus heissem
Alkohol oder heisser Salzsäure in langen Nadeln krystallisirt.
Phosphorsaures Brucin-Natrium C,,H,,N,O,'NaPO,H, (30), wurde durch Digeriren
von Brucin mit saurem phosphorsaurem Natrium dargestellt. Kurze, derbe Prismen.
Cyanwasserstoffsaures Brucin-Platincyanür bildet nach DELFFS sechsseitige rhom-
bische Tafeln. (N. Jahrb. Pharm. 21, pag. 3t.)
Ferrocyanwasserstoffsaures B. (41), 4(C,,H4,,N,O0,)Fe(CN),H,--2H,O, füllt in
glänzenden Nadeln nieder beim Mischen kalt gesättigter Lösungen von Blutlaugensalz und sal-
petersaurem Strychnin. Weingeistige Ferrocyanwasserstoffsäure fällt aus weingeistiger Brucin-
lósung die Verbindung 2(C,,H4,,N,O,)Fe(CN),H, als weissen, amorphen Niederschlag, der
mit Alkalien Salze bildet.
Ferridcyanwasserstoffsaures B. (41) ist ein dunkelgelber, krystallinischer Niederschlag.
Kobaltidcyanwasserstoffsaures B. 6(C,,H,,N,O,) Co,(CN),,H,-4- 20H,O (43).
Blassgelbe Krystalle, in heissem Wasser leicht, in kaltem schwer löslich.
Nickelcyan wasserstoffsaures B., 6(C, ,H,,N,O,)Ni, (CN), ,H,-1- 10H40 (43), bildet
ühnliche, gelbliche Krystalle.
Antimonweinsaures B., C,,H,,N,O,'C,H,(SbO)O, (73) durch Kochen von Brucin
mit Brechweinsteinlósung erhalten, bildet sehr spróde, kurze Krystalle.
Einwirkung der Halogene auf Brucin. Chlor trübt Brucinsalzlósungen anfangs nicht,
fürbt sie aber zuerst gelb, dann gelbroth, endlich blutroth, von wo an die Farbe wieder in gelb
übergeht und sich nunmehr gelbliche, nicht krystallisirbare Flocken abscheiden (44).
Durch Bromwasser wird aus Brucinsalzlósungen ein harziger Niederschlag und dann aus
dem Filtrat durch Ammoniak Brombrucin, C,,H,,BrN,O,, gefällt, welches aus heissem, ver-
dünntem Weingeist in schwach braunlichen Nadeln krystallisirt und durch Salpetersäure nicht
roth gefürbt wird (45).
Die Einwirkung von Jod auf Brucin wurde bereits von PELLETIER (72) und von REGNAULT
(46) untersucht, nach denen sich die Verbindungen 4(C,,H,,N,O,)J, und 2(C4,,H, ;N4,O,)J,
bilden sollen.
Brucinjodid (Jodwasserstoffsaures Brucinjodid) (49), C,,H,,N,O,'HJ:J, scheidet sich
aus einer mit Jodkalium versetzten salzsauren Brucinlósung nach lüngerer Zeit in langen, roth-
gelben Nadeln ab.
Brucintrijodid (40, 49), C,,H,,N,O,'HJ:J,, entsteht auf Zusatz von Jod-Jodkalium
aus einer Lósung von schwefelsaurem Brucin als braunrother Niederschlag. Es krystallisirt aus
Alkohol in langen, braunvioletten Nadeln, die im polarisirten Licht hellgelb und purpurbraun
erscheinen. Es schmilzt unter Zersetzung über 260°.
Durch Einwirkung von alkoholischer Natronlauge auf Brucin bei 100° erhielt SHENSTONE
-, dessen Farbenreactionen
in geringerer Menge ein krystallisirbares Hydrobrucin, C,,H,,N,0,
von denen des Brucins verschieden sind. Concentrirte Sch wefelsüure scheint es wieder in Brucin
zu verwandeln (91, 50).
Mit Schwefelwasserstoff liefert das Brucin zwei Polysulfhydrate (55, 57): Leitet man
den Schwefelwasserstoff bei Luftzutritt in concentrirte alkoholische Brucinlósung (1:10), so
scheiden sich zunächst aus der gelb gewordenen Flüssigkeit gelbe, nadelförmige Krystalle aus
von der Formel 3(C,,H,,N,O,)H,S,4-6H,O. Sie schmelzen bei etwa 125° und zersetzen
sich beim Autbewahren. Die zweite Verbindung 3(C,,H,;N,O,)(H,S,), erhält man am
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