28 Handwörterbuch der Chemie.
wirkung von Schwefelsäure Mesitylen C,H,,(i. e. Trimethylbenzol) C,H, (CH;)3,
aus Crotonylen C,H, Hexamethylbenzol C,H, = C4(CH,),.
1. Acetylen C,H, = CH:CH, das niedrigste Glied der Reihe, wurde aus
seinen Metallverbindungen zuerst von BERTHELOT 1859 in reinem Zustande
abgeschieden und benannt (1). Es entsteht aus verschiedenen Kohlenstoffver-
bindungen, wie Alkohol, Aether, Aethylen, Methan etc., beim Leiten ihrer
Dämpfe durch eine rothglühende Röhre, oder bei der Einwirkung des Inductions-
funkens; ferner bei deren unvollständigen Verbrennung, namentlich wenn man
die Leuchtgasflamme im BuwsEN'schen Brenner zuriickschlagen ldsst. Es findet
sich im Leuchtgas, dessen eigenthümlichen Geruch es verursacht —Synthetisch
entsteht es aus Kohlenstoffcalcium (erhalten durch Glühen von Zinkcalcium mit
Kohle) beim Zersetzen mit Wasser (WónrER) (2) und durch direkte Vereinigung
von Kohle mit Wasserstoff, wenn man zwischen zwei Kohlenelektroden in einer
Wasserstoffatmosphäre einen elektrischen Flammenbogen erzeugt (BERTHELOT) (3).
Ferner entsteht es aus Chloroform CHCl; beim Leiten der Dämpfe über
glühendes Kupfer, oder bei der Einwirkung von Natrium (4). Bemerkenswerth
ist ferner seine Bildung bei der Elektrolyse der wässerigen Lösung der Alkali-
salze von Fumarsiure und Maleinsdure: C,H,(CO,K), = C,H, +2CO, + 2K (5).
Zur Darstellung von Acetylen erhitzt man Aethylenbromid mit conc. alkoho-
lischer Kalilôsung (6) (C,H,Bry, + 2KOH = C,H, + 2KBr + 2H,0), oder man
lässt Leuchtgas im BUNSEN'schen Brenner mit zurückgeschlagener Flamme
brennen (7) (Apparat von BERTHELOT (8) und von JUNGFLEISCH) (23) und aspirirt die
austretenden Gase durch eine ammoniakalische Lósung von Silbernitrat- oder
Kupferchlorür. Aus den gefállten Metallverbindungen scheidet man durch Kochen
mit conc. Salzsáure wieder das Acetylen ab (9).
Das Acetylen ist ein penetrant riechendes Gas, das sich bei + 1° unter dem
Druck von 48 Atmospháren verflüssigt. Seine Gasdichte betrigt 0,91 (Luft = 1)
oder.13 (H — 1), entsprechend der Molekularformel C,H,. In Wasser ist es nur
wenig lóslich (im gleichen Volum), etwas leichter in Alkohol und Aether. Es brennt
mit stark russender Flamme. Leitet man Acetylen in ammoniakalische Kupfer-
chlorür- oder Silbernitratlósung, so werden die Verbindungen C,H,-Cu,O und
C,H,.Ag,O gefillt (10), deren Constitution wahrscheinlich den Formeln
C,HCu:CuOH und C,HAg-AgOH entspricht. Erstere ist rothbraun, letztere
weiss; beide explodiren beim Erhitzen sehr heftig. Aus der ammoniak. Lósung
von Silberchlorid wird ein voluminóser weisser Niederschlag CH Ag- AgCl ge-
fall. Leitet man Acetylen über erhitzten Kalium und Natrium, so entstehen
unter Entwicklung von Wasserstoff die Verbindungen CH K und C,H Na, welche
durch Wasser heftig zersetzt werden.
Durch conc. Schwefelsäure wird Acetylen langsam absorbirt, indem wahr-
scheinlich eine Sulfosáure gebildet wird (11); kocht man die Lösung mit Wasser
so entstehen Aethylaldehyd und Crotonaldehyd. Durch alkalische Chamäleon-
lösung wird Acetylen zu Oxalsáure, durch Chromsáurelósung zu Essigsáure oxy-
dirt. Mit Wasserstoff vereinigt es sich bei Gegenwart von Platinschwarz zu Aethan
C,H,. Lässt man durch ein Gemenge von Acetylen mit Stickstoff elektrische
Funken schlagen so entsteht Cyanwasserstoff. C,H, -- N, — 2CNH. In der
Rothglühhitze condensirt sich Acetylen zu Benzol C,H,, Styrol C,H,, Naphta-
lin Cols etc.
Durch Chlorgas wird Acetylen unter Verpuffung zersetzt. Mit erwürmtem
Antimonchlorid vereinigt sich Acetylen zu der in Bláttchen krystallisirenden Ver-
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