Handwörterbuch der Chemie.
Aethenylamidin (Acediamin), CH.CT sigh In freiem Zustande nicht
bekannt. Das salzsaure Salz, C,H;N,-HCl, bildet sich bei der Einwirkung
von trockner Salzsäure auf erhitztes Acetamid. Dabei entweichen neben etwas
Acetamid Diacetamid, Essigsäure, Acetylchlorid und wahrscheinlich auch Aceto-
nitril, während das salzsaure Amidin zurückbleibt und durch Aether-Alkohol vom
Salmiak getrennt werden kann (10). Dasselbe Salz entsteht jedenfalls auch, wenn
der durch Einleiten von gasfôrmiger Salzsäure in ein Gemenge von Acetonitril
und absolutem Alkohol entstehende salzsaure Imidoäther -mit alkoholischem
Ammoniak behandelt wird (11). Die aus ihren Salzen in Freiheit gesetzte Base
zerfällt alsbald unter Bildung von Essigsäure und Ammoniak.
Das Platinsalz, (C,H,N, HCI),PtCI,, krystallsirt aus Wasser in grossen, gelbrothen
Krystallen, das schwefelsaure Salz, (C,H,N,),H,SO,, aus Alkohol in perlmutterglánzenden
Bláttchen.
Aethenyl-Diáthylamidin, CH,C— Rag.
Giebt man 1 Mol. Acetäthylamid, CH,CONHC,H_, in kleinen Portionen und unter guter
Kühlung zu 1 Mol. Phosphorpentachlorid und befreit das Produkt durch Destillation im Vacuum
von den Phosphorverbindungen, so bleibt im Rückstand das salzsaure Salz einer chlorhaltigen
Base C,H, ,N4CIl, welche mit Aetzkali am Rückflusskühler erhitzt, das Aethenyldiáthylamidin liefert.
Oelige, bei 165—168? unzersetzt siedende, mit Wasser, Alkohol und Aether
mischbare Flüssigkeit, welche stark basisch riecht und reagirt und die meisten
Metallsalze in wüssriger Lósung füllt. Ein Ueberschuss lóst gefálltes Aluminium-
oxydhydrat wieder auf. Beim Kochen mit wáüssrigem Kali zerfüllt das Amidin in
Aethylamin und Essigsáure. —
Platinsalz, (C,H, ,N,: HCI),PtCl,, und oxalsaures Salz krystallisiren gut (12).
Aethenyl-Phenylamidin, CH,C_ Ne Die syrupartige Flüssigkeit,
welche man erhált, wenn man salzsaures Anilin (15 Grm.) mit Acetonitril,
CH,CN, (5 Grm.) auf 160—170? erhitzt, enthált salzsaures Aethenylphenylamidin.
Erhitzt man hóher, auf 200—930, so entsteht eine rothbraune, theilweise erstarrte
Masse, welche indessen salzsaures Aethenyldiphenylamidin enthált. Das Aethenyl-
phenylamidin bildet eine stark basische, unbestündige, nicht unzersetzt siedende
Flüssigkeit.
Saures oxalsaures Salz, CH, N,-H,C,0,. Fillt aus einer mit Aether versetzten,
verdiinnten, alkoholischen Losung in Nadeln aus (13).
Aethenyl-diphenylamidin (Aethenyldiphenyldiamin),
: — NH(C,H;
CH C == N(CH
entsteht bei der Einwirkung von Phosphortrichlorid auf Acetanilid, CH; CONHC H;,
oder auf ein Gemenge von Acetanilid und Anilin.
Am einfachsten giebt man zu einem Gemisch von 3 Thn. Anilin und 1 Th. Essigsáure vor-
sichtig unter guter Kühlung 2 The. Phosphortrichlorid. Man erhitzt sodann einige Stunden auf
160°, zieht die Masse mit heissem Wasser aus und füllt nach dem Filtriren das Amidin mit
Ammoniak (14).
Aethenyldiphenylamidin bildet sich auch, wenn man Anilin auf Acetanilid-
imidchlorid, CH,CCI = NC,H, (15), oder auf eine aus dem letzteren ent-
stehende chlorhaltige Base C, ,H, 5CIN, einwirken lässt, sowie bei der Reaction
von Wasser auf einen aus dieser beim Erhitzen sich bildenden chlorfreien Kôrper
(C,,H,,N$,?) (15, 16). Es entsteht ferner, wenn Acetonitril mit salzsaurem
Anilin auf 230—240° (s. Aethenylphenylamidin) erhitzt wird (13), bei der Ein-
p co
wir
(17.
sau
An
Ein
° ein:
am
büs
in.
mit
unt
durc
dip
Bild
Sal
unc
bis
in.
stel
Essi
CH
diph
üthy
Oel
N,(
phe
saur
Lósi
in 4
mit
Pris
etwe
tolu