542 Handwörterbuch der Chemie.
denen der Monamine. Die Salze von Diaminen der Fettsäurereihe (Triamido-
verbindungen dieser ‚Reihe sind bis jetzt nicht bekannt) entstehen durch Ein-
wirkung von Dihalogenderivaten zweiwerthiger Radicale z. B. von Aethylenbromid
auf Ammoniak. Es werden bei diesem Process nicht nur primäre, sondern auch
secundäre und tertiäre Basen, sowie die eben erwähnten Polyamine erhalten, z. B.
C,H,Br, +~ INH, = C,H,N,H, 2H Br.
2C,H,Br, + 4NH,; = (C,H,),N,H,'2HBr + 2NH,Br.
3C,H,Br, + 6NH, = (C,H,),N, 9HBr + 4NH, Br.
2C,H, Br, + 3NH, — (C,H), NH, 3HBr + HBr.
3C,H,Br, + 4NH, = (CH, N,H, 4HBr +— 3HBr
Die aromatischen Di- und 'Triamine werden durch Reduction von aroma-
tischen Nitromonaminen oder von Di- und Trinitroderivaten aromatischer Kohlen-
wasserstoffe darstellt.
<p NO = NH. :
C HaN Rr + 6H m Ce HN H. m 2H,0.
0. p. m. Nitranilin o. p. m. Phenylendiamin.
iO. + NH
o. p. m. Dinitrobenzol o. p. m. Phenylendiamin.
CH,(NO2s 4 19H — C,H,NHI -- 4H,0
e 3NH, | | lan = LH, NH, + £H,0.
2 Ih 9
Dinitranilin Triamidobenzol.
Die Diamine sind zweisdurige, die Triamine zwei- oder dreisdurige Basen.
In ihren Eigenschaften und Umwandlungen gleichen sie im Allgemeinen den
Monaminen. In Bezug auf gewisse, besonders den aromatischen Diaminen eigen-
thümliche Reactionen (Einwirkung vonsalpetriger Säure, von Anhydriden (organischer
Säuren etc.) sei auf die Einzelbeschreibung dieser Körper verwiesen.
II. Amide sind Säurederivate, welche durch Eintritt von Amid (NH,) an
Stelle des im Carboxyl enthaltenen Hydroxyls entstanden sind, oder wenn man
dieselben vom Ammoniak ableitet, Ammoniak, in welchem der Wasserstoff durch
Saureradicale substituirt ist. Den einbasischen Säuren entsprechen Monamide,
welche, analog den Aminen, je nachdem 1, 2 oder 3 Atome Wasserstoff im
Ammoniak substituirt sind, primäre, secundäre und tertiäre Amide bilden.
CH,CO(OH)'
Essigsäure.
CH,CO CH,CO CH,CO
HN CH,CON CH,CON
H H CH,CO
Acetamid Diacetamid Triacetamid
(primär) (secundär) (tertiär).
Die Wasserstoffatome der primären Amide kônnen nicht nur durch dasselbe
Säureradical, sondern auch durch andere substituirt werden. Ausserdem lassen
sich auch Kohlenwasserstoftradicale einführen, sodass eine grosse Anzahl isomerer
Verbindungen möglich ist.
Allgemeine Darstellungsmethoden.
Die wichtigsten Bildungsweisen der Monamide sind folgende: 1. Destillation
von Ammoniumsalzen.
CH,COONH, — CH,CONH, + H,0
Essigsaures Ammoniak Acetamid.
e
A
moni
riden
der K
amic
und
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Saur
und
radi
Sàui
ohn