Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
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Quecksilberisoamyl, Hg(C;H,,),, entdeckt von FRANKLAND und DUPPA, 
bildet sich entsprechend dem Quecksilberáthyl (s. d.) bei der Einwirkung von 
5 'Thn. Isoamyljodür mit 1 Th. essigsaurem Aethyl auf Natriumamalgam (0,22 Na) 
(100). In Wasser unlósliche Flüssigkeit von schwachem Geruch und lange 
haftendem Geschmack. Spec. Gew. 1,6663 bei 0?. Beim Erhitzen oder beim 
Destilliren im Vacuum scheidet sich viel metallisches Quecksilber aus; kann 
mit Wasserdämpfen unzersetzt destillirt werden. Zink verwandelt es beim Er- 
wirmen in Zinkisoamyl (s. d.); festes Jod reagirt heftig, fügt man aber zu einer 
ätherischen Lösung von Quecksilberisoamyl allmählich Jodtinctur und Jod, so 
scheiden sich Krystalle von 
Quecksilberisoamyljodür, C,H,,'HgJ aus. Dasselbe krystallisirt aus Alkohol in 
perlglänzenden Blättchen; schmilzt bei 122% und sublimirt im Luftstrom unverändert; bei 140° 
beginnt Zersetzung. Es löst sich leicht in Aether, wenig in kochendem Wasser und Wein- 
geist (100). 
Quecksilberisoamylchlorüär, C,H,,'HgCl, bildet sich bei tropfenweiser Einwirkung 
von Quecksilberisoamyl auf Chlorgas oder durch Wechselwirkung zwischen ersterem und Queck- 
silberchlorid (vergl. Quecksilberäthylchlorür, pag. 111). Schóne, bei 869 schmelzende, sublimir- 
bare Nadeln (100). 
Zinkisoamyl, Zn(C,H,,), entdeckt von FRANKLAND, entsteht durch Er- 
würmen von Isoamyljodür mit Zink auf 180? oder durch 36stündiges Erhitzen 
von Quecksilberisoamyl mit Zink auf 130° bei Luitabschluss. Das Produkt wird 
rectificirt (101). Farblose an der Luft rauchende Flüssigkeit vom Siedep. 220^; 
spec. Gew. 1,022 bei 0°. Entziindet sich nicht an der Luft; in Sauerstoff ge- 
tropft entflammt jeder Tropfen mit schwacher Explosion. Langsame Oxydation 
erzeugt die Oxyde: C,H,,Zn(OC,H,,) und Zn(OC,H,,)e. Beim Erhitzen auf 
240° findet Zersetzung statt unter Bildung von Amylen und Pentan. Mit Jod 
entsteht Isoamylzinkjodür, C,H,,:Zn] und zuletzt Jodzink (101). 
Zinnisoamyle entstehen bei der Behandlung von Isoamyljodür mit Zinnnatrium (im Ge- 
menge mit Sand 102) unter-starker Wärmeentwicklung. Ihre Trennung ist eine umständliche 
und beruht auf dem verschiedenen Verhalten zu Aether, Weingeist, Säuren (GRIMM) (102, 103). 
Sie bilden schmierige, nicht flüchtige Massen, welche unlöslich in Wasser, löslich in Aether sind. 
Die Löslichkeit in Weingeist nimmt mit dem Gehalt dieser Verbindungen an Zinn ab. Dieselben 
oxydiren sich an der Luft, besonders rasch in ätherischer Lösung. Salpetersäure wirkt heftig, 
Chlor, Brom, Jod ebenso unter Wärmeentwicklung. Angaben liegen vor über folgende Ver- 
bindungen des Zinndiisoamyls (Stannamyl, Sn(C;H,,),: Oxyd, Sn(C,H,,),0, weiss 
amorph. Chlorid, Sn(C,H,,),Cl,, bei 4— 5? krystallinisch erstarrendes, in Weingeist und 
Aether lósliches Oel; brennbar mit grüngesaáumter Flamme. 
Sulfat, SO,[Sn(C,H,,),], weis amorph Verbindungen des Zinnisoamyls, 
SnC,H,,, (Bistannamyl. Oxyd, [Sn(C,H,,)],O, terpentinartige Masse, leicht lóslich in 
Aether. Chlorid, SnC,H,, Cl dickflssig. Verbindungen des doppelt Zinndiisoamyl, 
(Bistannbiamyl, GRIMM’s Methylenstannamyl), [Sn(C H,,),],- Oxyd, [Sn(C;H,,),],O terpen- 
tinartig. Sulfat, [Sn{C,H,,),],50,, amorph, durchsichtig, löslich in Weingeist. Chlorid, 
[Sn(C,H,,),],Cl,, krystallisirt in Säulen, welche bei 70° schmelzen. Verbindungen des 
Zinntriisoamyls, (Stannsesquiamyl, GRIMM's Meth-stannamyl), Sn(C,H,,), Das Oxyd, 
[Sn(C,H,,),],O, bildet ein dickes Oel; Sulfat, [Sn(C,H,,),j,5O,, amorph durchsichtig, 
lôslich in Weingeist und Aether. Chlorid, Sn(C,H,,),Cl, gelbes in Weingeist lósliches Oel. 
Ausserdem wurden Verbindungen eines Zinntetraisoamyls (Bistannquadridiamyl, GaIMM's 
Methstannbiamyl), Sn(C,H,,),, mit Sauerstoff, Jod, Chlor beschrieben, deren Existenz jedoch, 
weil mit der Vierwerthigkeit des Zinns in Widerspruch stehend, in Zweifel zu ziehen ist. 
Bei dem Versuch, die Produkte der Einwirkung von überschüssigem Amyljodür auf Zinn- 
natrium durch Destillation zu isoliren, wurde eine bei 302—305? siedende farblose Flüssigkeit 
von der Zusammensetzung Sn(C,H,,),] erhalten. Diese entwickelte mit conc. Kalilauge unter 
  
    
  
   
   
   
   
     
   
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
  
   
   
    
   
   
   
  
   
  
  
   
    
      
    
   
    
   
  
  
   
  
  
  
   
	        
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