618 Handwórterbuch der Chemie.
Einwirkung von Brom auf Anilin (neben hóher gebromten Produkten) und durch sa
Zersetzung von p. Bromacetanilid (292) mit Alkalien. Letztere Methode ist zur | Ch
Darstellung die geeignetste. p. Bromanilin (29) bildet grosse, farblose, rhombische We
Krystalle, welche bei 63? schmelzen. Bei der Destillation (40) zersetzt es sich in
Anilin, Di- und Tribromanilin. Beim Erhitzen mit conc. Salzsäure auf 150-—60° Su
entsteht Anilin und Dibromanilin. Natrium erzeugt Azobenzol.
Salzsaures Salz, C,H,BrNH,CIH, grosse monokline Krystalle. an
Dibromanilin, C;H,Br,NH,, existirt in vier Modificationen.
I. o. m. Dibromanilin, C;H,NH,BrBr, durch Reduction von o. m. Dibrom- ©
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nitrobenzol (34) (Schmp. 84,4) dargestellt, bildet zu Warzen vereinigte Prismen,
welche bei 51—52° schmelzen. Schwache Base.
2. o. p. Dibromanilin, C,H,NH,BrBr, entsteht durch Destillation von ve
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Dibromisatin (31) mit Kali, durch Einwirkung von Brom auf o. resp. p. Brom- | vo
acetanilid, bei der Destillation von p. Bromanilin (40), durch Reduction von 23
0. p. Dibromnitrobenzol (33, 36) (Schmp. 61,6?) und durch Erhitzen von Nitro-
benzol mit Bromwasserstoffsiure auf 185—90? (neben Tribrombenzol) Platte m.
Nadeln oder lange Blätter, welche bei 79,5° schmelzen Schwache Base. Das
Chlorhydrat verliert über Aetzkalk alle Säure. Acetylderivat bildet bei 146° schmelzende, mono-
kline Krystalle. Durch salpetrige Säure wird o. p. Dibromanilin in m. Dibrombenzol
umgewandelt.
3. m. m. Dibromanilin, C,H, NH zB, aus m. Dibromnitrobenzol (33, 290) 5
(Schmp. 104,5?) bildet weisse bei 56,5 b enne lzende Nadeln. Starke Base. Kann i i:
in m. Dibrombenzol übergeführt werden.
4. m. p. Dibromanilin, CH, NH BrBr, durch Reduction von m. p. Dibrom- du
nitrobenzol (33) (Siedep. 58,6°), dargestellt, bildet weisse Krystalle, welche bei
80,4° schmelzen. Starke Base. Zu
Tribromanilin, C,H,Br,NH,, ist in zwei Modificationen bekannt. Kr
1. C,H,NH,BrBrBr (33) entsteht durch Einwirkung von Brom auf Anilin, gel
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auf o. resp. 2 BoM und durch Destillation von p. Bromanilin (40). Es iet
bildet farblose Tafeln, welche bei 119,6? schmelzen. Siedep. bei 300°. Durch ab
Einwirkung (334) von Brom- oder Chlorwasserstoffsäure auf seine Benzollôsung A
entstehen Salze, welche durch Wasser zersetzt werden.
2. C,H,NH,BrBrBr, aus Nitrotribrombenzol (38) (Schmp. 112°) dargestellt,
3.4.8 ;
schmilzt bei 130° noch nicht und zersetzt sich beim stärkeren Erhitzen. Es be S
sitzt stark basische Eigenschaften. eu
Tetrabromanilin (33, 39), C,HNH,BrBrBrBr, entsteht durch Bromiren W
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von m. Bromanilin und o. m. Dibromanilin und krystallisirt. aus wenig toluol- J ka
haltigem Alkohol in farblosen, diamantglinzenden, bei 115,3? schmelzenden )
Nadeln. Unzersetzt sublimirbar. ve
Pentabromanilin (33), C,Br,NH,, durch Behandlung einer verdünnten he
Lósung von salzsaurem m. m. Dibromanilin (Schmp. 56,5?) mit überschüssigem 14
Brom dargestellt, krystallisirt aus einer Mischung von 1 Vol. Alkohol und 2 Vol. e
Fi
Toluol in diamantglänzenden Nadeln; welche bei 222° noch nicht schmelzen.
Chlorbromaniline. o. Chlorbromanilin (40), C,H,CIBrNH,, wird durch
energische Einwirkung von Zinn- und Salzsäure auf p. Bromnitrobenzol so wie
durch Einwirkung von Chlor auf eine Lôsung von p. Bromanilin in conc. Salz- be