Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

       
   
   
   
     
       
   
   
    
  
   
   
    
  
    
   
    
    
     
    
     
   
      
    
   
     
   
  
  
    
    
    
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209. 2) Tair. 
1868, pag. 538. 
+ 
  
Anilin. 645 
pulveriger Niederschlag erhalten, welcher sehr leicht lôslich in Alkohol ist und 
durch Wasser in Borsäure und Anilin zerlegt wird. 
Phosphorigsäureanilid (2). Das salzsaure Anilid, P(NHC,H;),-3HCI, 
entsteht durch Einwirkung von Anilin auf Phosphortrichlorid. Krystallinische 
Masse. Das Platindoppelsalz bildet Krystalle. 
o. Phosphorsaáureanilid (3)  Triphenylphosamid, PO(NHC,H,;),, aus 
Anilin und Phosphoroxychlorid dargestellt, ist ein fester, leicht zersetzlicher 
Kórper. Aus Thiophosphorchlorid (4) und Anilin entsteht Thiophosphorsáure- 
anilid, PS(NHC,H;),, eine bei 78? schmelzende Substanz. 
Arsensäureanilid (5), na entsteht durch Erhitzen von arsen- 
saurem Anilin, Behandlung der Masse mit kohlensaurem Natron und Féllung der 
conc. Lösung mit Salpetersäure. Das Natronsalz bildet rectanguläre Prismen. 
Anilide einbasischer organischer Säuren. 
Formanilid, Phenylformamid (316), C NCOH entsteht neben 
anderen Produkten bei der Destillation von neutralem oder saurem oxalsaurem 
Anilin (191), wird jedoch am besten durch Erhitzen von Ameisensäureäther (192) 
oder Ameisensáure (3:5) mit Anilin dargestellt. Es krystallisirt aus Wasser in 
langen, abgeplatteten, vierseitigen Prismen, welche bei 46? schmelzen. Leicht 
löslich in Alkohol und Aether. Beim Kochen mit Säuren entsteht Anilin und 
Ameisensáure. Concentrirte Natronlauge scheidet aus der wässrigen Lösung 
Natriumformanilid, CH NCOB. als undeutlich krystallinische, durch Wasser 
zersetzbare Masse ab. Durch Destillation mit conc. Salzsáure wird ein kleiner 
Theil in Benzonitril übergeführt: 
C,H,NHCOH — H,0 = C,H,CN. 
Durch Einwirkung von wasserfreier Salzsäure wird Methenyldiphenyldiamin 
gebildet. Durch Einwirkung von salpetriger Säure (193) auf eine Eisessiglösung 
von Formanilid entsteht 
Nitrosoformanilid, C;H,N 
com sehr zersetzliche, gelblich weisse Nadeln, welche bei 
N 
etwa 39° schmelzen. 
COH 
p. Bromformanilid, C,H,BrNq (194), aus p. Bromanilin und Ameisensäureäther dar- 
gestellt, bildet grosse, rhombische, diamantglünzende Krystalle, welche bei 119° schmelzen. 
o. Nitroformanilid (314), GHNONCOH, aus o. Nitranilin dargestellt, bildet gelbe, 
bei 1229 schmelzende Nadeln. 
Phenylformanilid, Diphenylformamid (195), CHON GH wird durch 
es 
Erhitzen von Diphenylamin mit Oxalsäure oder Ameisensäure gewonnen und 
scheidet sich aus Alkohol in grossen, orthorhombischen Krystallen ab. Schmelz- 
punkt 73—74°, Siedep. (im Vacuum) 210—220°. 
NHCOH 
Diformyl-m. Phenylendiamin (135), C;(H,N i1 O pp wird durch Erhitzen 
von m. Phenylendiamin und 2 Mol. Ameisensáure erhalten. Kleine, bei 155? 
schmelzende Krystalle. 
Thioformanilid, Phenylthioformamid, CH NCOH, entsteht durch 
Einwirkung . von. Schwefelphosphor auf Formanilid (197), und von Schwefel- 
wasserstoff auf Isocyanphenyl (197) oder Methenyldiphenyldiamin (198),
	        
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