60 Handwörterbuch der Chemie.
wird durch Sättigen von Antimonchlorid mit Acetylen, resp. Destillation der zu-
erst entstehenden Verbindung, C,H,-SbCl,, dargestellt (47). Die Verbindung
bildet eine farblose Flüssigkeit, welche bei 55° siedet. Die Dämpfe riechen
chloroformähnlich und erzeugen Kopfschmerz. Beim Erhitzen mit Wasser auf
360° zerfällt die Verbindung vollständig unter Abscheidung von Kohle.
b) Unsymmetrisches Dichloräthylen, CH,: CCI», wird dargestellt durch
Behandeln von Monochloráthylenchlorid (s. b. Aethan) mit alkoholischem Kali (48).
Es findet sich auch unter den Nebenprodukten der Chloralfabrikation (49). Farb-
lose Flüssigkeit; Siedep. 37? (49), spec. Gew. 1:250 bei 15° (48). Beim Aufbe-
wahren setzt es eine weisse, amorphe Modification ab (48).
Trichloráthylen, CHCI:CCl,, wurde dargestellt durch Behandlung. der
beiden isomeren Tetrachlorüthane (s. d.) mit alkoholischem Kali; sowie durch
Einwirkung von Zink und verdünnter Schwefelsäure auf zweifach- oder dreifach-
Chlorkohlenstoff (50). Farbloses Oel vom Siedep. 87—90°.
Tetrachloräthylen, zweifach Chlorkohlenstoff, CCI: CCI,, entsteht durch
Reduction des dreifach Chlorkohlenstoff, CCI,-CCI,. Zur Darstellung‘ behandelt
man letzteren mit Kaliumsulfhydrat (51) oder mit Zink und Schwefelsäure (52).
Farbloses Oel; Siedep. 193:9? bei 762 Millim.; spec. Gew. 1:649 bei 0° (53).
Tetrachloräthylen vereinigt sich am Licht mit Chlor zu Hexachlorüthan, mit
Brom zu C,Cl,Br, (54) Mit Zink und Schwefelsáure verwandelt es sich in
Trichlorüthylen (s. d.) Schwefels&ureanhydrid erzeugt bei 150? Trichloracetyl-
chlorid, CCI,-COCI, und schweflige Säure. Untersalpetersiure bildet Dinitro-
chlorkohlenstoff (s. bei Glycol).
Als ein Derivat des Tri- oder Tetrachloräthylens ist zu betrachten die Verbindung:
CCI,-CCI(OC,H,), welche bei Einwirkung alkoholischer Kalilauge auf Tetrachloräther entsteht.
Dieselbe bildet eine bei 154-8 (bei 755 Millim.) siedende Flüssigkeit (55), welche die bemerkens-
werthe Eigenschaft besitzt, den Sauerstoff mit Begierde unter energischer Oxydation (Bildung von
Oxalsäure) zu absorbiren (56).
Monobromäthylen, Vinylbromid, CH,:CHBr, wird dargestellt, indem man 46 Th.
Aethylenbromid zu einer auf 0? gekühlten Lósung von 16 Th. Kalihydrat in 80 'Th. Alkohol setzt
und die Flüssigkeit sich erwärmen lässt. Das sich entwickelnde Gas wird in einer Kältemischung
condensirt (57). In ähnlicher Weise bildet sich die Verbindung auch aus Aethylidenbromid (58).
Monobromáthylen ist eine Flüssigkeit, welche unter 760 Millim. Druck bei 15—16? siedet (59).
Jeim Aufbewahren im geschlossenen Rohr am Licht verwandelt es sich in eine amorphe, weisse
Masse (46) (59). Mit alkoholischem Kali entsteht Acetylen (s. d.). Bromwasserstoff addirt sich
je nach den Bedingungen des Versuchs zu Aethylenbromid oder Aethylidenbromid; ebenso ver-
einigt es sich mit Chlorwasserstoff und Jodwasserstoff (60).
Dibromäthylen.
a) Symmetrisches Dibromäthylen, Acetylendibromid, CHBr:CHBr, wird am besten
dargestellt durch Einwirkung von Zinkstaub auf Acetylentetrabromid (s. bei Aethan) (61) (62).
Flüssigkeit von chloroformartigem Geruch; Siedep. 110—111° (62); verwandelt
sich mit Brom wieder in Acetylentetrabromid (62); alkoholische Kalilauge erzeugt
das selbstentzündliche Monobromacetylen (61).
b) Unsymmetrisches Dibromäthylen, CH,:CBr,, wird dargestellt durch Einwirkung
von Natriumäthylat in absolutem Alkohol auf Monobromäthylenbromid (s. bei Aethan). Anfangs
wird gekühlt, später erwärmt, wobei Verpuffungen durch entzündliches Monobromacetylen vor-
kommen können (63).
Flüssigkeit vom Siedep. 91° (63). Die Verbindung absorbirt Sauerstoff und
verwandelt sich dabei in Monobromacetylbromid (64).
Sie verwandelt sich freiwillig in eine weisse, feste Modification (65) (63).
Tribromäthylen, CHBr:CBr,, wird dargestellt durch Einwirkung einer alkoholischen
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