74 Handwórterbuch der Chemie.
Aether zerfalle. Schwierigkeiten machte es aber nun, zu erklären, dass bei einer
Temperatur, bei welcher sich Aethylschwefelsäure bildet, solche auch zerlegt
werden könne. Diese wurden erst gehoben durch WILLIAMSON (6), welcher zeigte,
dass die Aetherbildung auf zwei gleichzeitig sich vollziehenden Reactionen beruhe:
1. Entstehung der Aethylschwefelsäure.
So OH
9. Entstehung .von Aether durch Einwirkung eines 2. Mol. Alkohol und
4 CH, OH so, UE go.
Rückbildung von Schwefelsáure.
S0, 0 5:Es cH, op e Cro eso, OH.
2 OH 2^5 CoH; 20H
Die freiwerdende Schwefelsäure kann ihre Wirkung nun von Neuem beginnen
und es erklärte sich somit, dass eine bestimmte Menge der Säure eine grössere
Menge Alkohol in Aether zu verwandeln vermag.
Den vollkommensten Beweis für die Richtigkeit seiner Theorie hat WILLIAMSON durch die
Darstellung der sog. gemischten Aether geliefert, d. h. solcher Aetherarten, an deren Bildung
zwei verschiedene Alkohole Theil nehmen. Bei der Einwirkung von Alkohol auf Amylschwefel-
säure bildete sich z. B. der Aethyl-Amyläther.
Eine partielle Aetherbildung kann bei hôherer Temperatur durch viele Wasser
entziehende Substanzen bewirkt werden,
so durch Phosphorsäure, Arsensäure (7), Fluorborgas (8); ferner durch verschiedene Salze,
besonders Chloride, wie Zinnchlorid (9), Chlorzink (10), Chlorcalcium und Strontium (11),
Mangan-, Cobalt-, Nickelchlorür, Cadmiumchlorid. Eisenchlorür soll Alkohol bei 240? voll-
ständig átherificiren (12).
Aethylüther bildet sich auch beim Erhitzen von üthylschwefelsaurem Kalium
mit Kaliumäthylat: (13)
so Cds CE oso, OE, CE
2 OK C,H; 20K " C,H,
Entsprechend verläuft die Reaction zwischen Natriumäthylat und Jodäthyl (6).
Schwefelsaures Aethyl, SO4,(OC,H;),, liefert beim Destilliren mit der stóchio-
metrisch erforderlichen Menge Alkohol ebenfalls Aethyláther (14), Bromáthyl beim
Erhitzen mit Weingeist auf 200? (12).
Der Aether ist eine wasserhelle, sehr bewegliche Flüssigkeit von brennendem
Geschmack und angenehmem erfrischendem Geruch. Das spec. Gew. ist 0,7289
bei 6,9°; der Siedepunkt 34,9? bei 760 Millim. (15). Der Aether verdunstet sehr
rasch, und bewirkt daher unter geeigneten Bedingungen starke Abkühlung (An-
wendung zu Eismaschinen). Die Spannkraft der Dámpfe bei Temperaturen von
— 90 bis 190? wurde von REGNAULT ermittelt (16). Der sogen. absolute Siede-
punkt des Aethers liegt bei ca. 196° (17). Absoluter Aether gefriert nicht bei
ca. — 80? (18). Er verhilt sich selbst einem starken Strom gegenüber als Nicht-
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O.
leiter (19).
Das Einathmen der Dümpfe bewirkt Betäubung und Gefühllosigkeit, weshalb
der Aether als schmerzstillendes Mittel Anwendung findet.
In Aether lósen sich viele Substanzen, besonders organische, wie die Fette,
manche Harze, Alkaloide, Sáuren. Etwas lóslich sind Phosphor und Schwefel,
jod reichlich.
Die ätherische Jodlösung leitet etwas den electrischen Strom (20). Mehrere Chloride, wie
Uranyl, Eisen-, Kupfer-, Quecksilber-, Goldchlorid lósen sich in Aether. Die Lösung des
salpetersauren Urans in Aether wird am Licht zersetzt (21) Lóslich sind die Phosphorsäure,
Osmiumsäure, welche in 24 Stunden sich zu Metall reducirt. Mit flüssiger schwefliger Säure
ist Aether mischbar (22), mit flüssiger Kohlensäure in jedem Verhültniss (23). 1 Vol. Aether
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