Handwörterbuch der Chemie.
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säure (s. d.). Gewöhnliche Schwefelsäure nimmt den Aether scheinbar unver-
ändert auf, aber in der Wärme entstehen Aethylschwefelsäure (42), Aethionsäure,
die sich bei stärkerem Erhitzen unter Aethylenbildung zersetzen. Chlorwasserstoff
erzeugt Chloräthyl (43), Jodwasserstoff Jodäthyl (44).
Eisenchlorid in Aether gelóst wird am Licht unter Abscheidung von Eisenchlorür reducirt.
Achnlich verhilt sich Chloruranyl (45).
Wird Aetherdampf iiber glithenden Kalikalk geleitet, so bilden sich Wasser-
stoff, Methan, Essigsäure, Kohlensäure (46). Absoluter Aether wird durch Natrium
nicht verändert, und ebensowenig durch gebrannten Kalk, geschmolzenes Kali
oder Pottasche. Im wasserhaltigen Zustand gelingt seine Umwandlung in Alkohol.
Reines Wasser wirkt bei gewöhnlicher Temperatur langsam, nach mehreren Monaten
sind jedoch stets Spuren von Alkohol durch die Jodoformreaction nachweisbar.
Rascher vollzieht sich die Alkoholbildung beim Erhitzen des Aethers mit Wasser
im zugeschmolzenen Rohr bei 100° (47) oder beim Erhitzen mit Wasser und
einer kleinen Menge Schwefelsáure auf 150—180? (48).
Zur Prüfung des Aethers auf Alkohol eignet sich am besten Ausschütteln mit Wasser,
welches dann bei Gegenwart von Alkohol die Jodoformreaction ‚giebt, (49).
Beim Vermischen desselben mit Brom in einer Kültemischung entsteht ein
rothes, zerfliessliches Additionsprodukt (5o), (C,H,,O),Br,, welches bei 22°
schmilzt und durch Wasser leicht zersetzt wird. Zahlreiche Verbindungen des
Aethers existiren mit Bromiden und Chloriden:
TiCl, + C,H,,0 (51); SnBr, + C,H,,0 (52); SnCl, + 2C,H,,O (53); SbBr;
+ C,H, ,0; SbBr,2(C,H, 0) (52); SbCl,+CH, 90 (54); BiBry+C,H;,0+2H,0 (52);
Al,Br, + C,H, O0 (32): TIBr, + 13C,H,,0; TICI; + CH,,0:HC +10) HO (55);
2HgBr, -- 3C,H,,0 (52).
Substitutionsderivate des Aethyläthers.
Monochloräther, CH, CH CI-O-C,H,, das erste Produkt der Einwirkung
des Chlors auf Aether. Dieselbe Verbindung entsteht bei Einwirkung von Chlor-
wasserstoff auf eine alkoholische Aldehydlösung (56). Siedet bei 97—98? (57).
Giebt mit Natriumäthylat Acetal, mit Schwefelsäure zersetzt er sich in Aethyl-
schwefelsäure, Salzsäure, Aldehyd. Mit Wasser entsteht Aldehydalkoholat,
CH, CH-OH-OC,H,, Flüssigkeit, welche bei 50° siedet (57).
Dichlorüther, CH,CI-CHCI- O-C54H,, entsteht bei fortgesetzter Ein-
wirkung des Chlors auf Aether, wenn Erwármung über gewöhnliche Temperatur
vermieden wird (58). Farblose Flüssigkeit, spec. Gew. 1:174 bei 23°, Siedep.
140—145? (58). Der Dichloráther brennt mit leuchtender, grüngesáumter Flamme.
Wasser zersetzt die Verbindung unter Bildung von Monochloraldehydalkoholat,
CH,CI. CHOH-OC,H;, eine bei 95—96? siedende Flüssigkeit (57). Natrium-
äthylat (57) (58), oder Kaliumacetat bei Gegenwart von Alkohol (59), bilden
Monochloracetal. Beim Erhitzen mit überschüssigem Natriumäthylat im zuge-
schmolzenen Rohre wird auch das 2. Mol Chlor durch C,H,;O ersetzt und es
entsteht der Biüthoxylüther, C, H,(OC4,H;),-O (58).
Trichloráther, CHCI,-CHCI-O-C,H;, entsteht aus Dichloracetal und
Phosphorchlorid. Siedep. 167—168? (62).
Tetrachloräther, CCI,-CHCI-O-C,H,, aus Chloralkoholat und Phosphor-
chlorid (63). Siedep. 18977 bei 758:7 Millim. (64).
Pentachloräther, C,Cl,-O-C,H,, bildet das Endprodukt der Behandlung
von Aether mit Chlor in der Wärme. Farblose, dickliche Fliissigkeit von
1:645 spec. Gew. (57).
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