2 Handwörterbuch der Chemie.
ausser durch geringe Mengen sonstiger Metalle besonders durch Eisen verunreinigt
ist und dem durch Röstarbeit erhaltenen Metall nachsteht. Zur Reinigung des
Rohantimons können viele Wege eingeschlagen werden, die aber meist darauf
begründet sind, den Regulus mit Schwefelantimon oder Oxyden des Antimons
zu schmelzen, wobei die fremden Metalle in Sulfide oder Oxyde übergeführt werden.
Nach BENscH werden 16 Thle. des eisenhaltigen Regulus (Eisengehalt ist nóthig; event.
Schwefeleisen zuzufügen) mit 1 Thl. Antimonsulfid und 2 Thln. trockner Soda eine Stunde lang
im hessischen Tiegel geschmolzen, worauf man nach dem Erkalten den Regulus noch ein zweites
Mal mit 13 Thln. Soda und spiter noch ein drittes Mal mit 1 Thl. Soda umschmilzt.
Das Antimon besitzt starken Metallglanz und eine fast silberweisse Farbe,
zeichnet sich aber vor den übrigen Metallen durch seine bedeutende Spródigkeit
aus, welche es leicht zu pulvern gestattet. Auf dem Bruch zeigt es blittrig-
krystallinische Structur und lässt sich bei langsamem Erkalten des geschmolzenen
Metalls in würfeláhnlichen Rhomboédern krystallisirt erhalten.
Der Schmelzpunkt des Antimons liegt bei 425°; stärker erhitzt verdampft
es und bei Luftzutritt verbrennt dieser Dampf unter Ausstossung eines dichten
weissen Rauches zu Oxyd. Das spec. Gew. ist zu 6,64—6,72, die spec. Würme
nach BUNSEN zwischen O0 und 100? zu 0,0495 gefunden worden. Von verdünnter
und selbst concentrirter Salzsäure oder Schwefelsäure wird das Antimon in der
Kälte nicht angegriffen, heisse Salzsäure löst es aber unter Wasserstoffentwicklung
zu Antimontrichlorid und heisse concentrirte Schwefelsäure bildet weisses Antimon-
sulfat, während Schwefligsäuregas entweicht. Salpetersäure löst das Antimon nicht,
sondern verwandelt es je nach ihrer Concentration und Temperatur in weisses
Trioxyd oder Pentoxyd — ein Verhalten, welches das Antimon bei der Analyse
seiner Legirungen von den anderen Metallen zu trennen erlaubt. Königswasser
löst Antimon leicht zu Antimonpentachlorid und derselbe Körper entsteht unter
Feuererscheinung, wenn gepulvertes Antimon in eine mit Chlor gefüllte Flasche
geschüttet wird. Auch mit Brom, Jod, Phosphor und Schwefel vereinigt es sich direkt.
Explosives Antimon. Durch Electrolyse einer salzsauren Lôsung von
Antimontrichlorid erhält man bei Anwendung eines schwachen Stromes am nega-
tiven Pol (der aus Platin oder Kupfer bestehen kann, während der weit ab-
stehende positive Pol aus einem Stück Antimon gebildet ist) einen silberglänzenden
Ueberzug, welcher zu Centimeterdicke anwichst. "Wird die glatte Oberfläche
dieses Ueberzugs mit einer Feile geritzt, so zerspringt er explosionsartig unter
Zischen und Ausstossung eines weissen Rauches (Gore, Ch. News 8, pag. zo1).
Diese eigenthümliche Modification des Antimons explodirt auch beim Erhitzen
auf 200° und giebt nach BOTTGER, J. pr. Ch. 73, pag. 484; 107, pag. 43 dabei
ein Sublimat von Antimontrichlorid, von welchem das explosive Metall bis 209
enthalten kann. Die Vermuthung BôrTGER's, das explosive Antimon enthalte
Wasserstoff occludirt, bestritt F. PFEIFFER (Ann. 209, pag. 161), fand aber ebenfalls
stets Antimontrichlorid in dem Metallniederschlag. Auch aus der Lösung von
Antimontribromid oder -jodid wird ein explosiver Metallüberzug erhalten, welcher
Bromid resp. Jodid einschliesst.
Die Sprôdigkeit des Antimonmetalls verhindert seine Anwendung in der
Technik in isolirtem Zustand, wohl aber dient es zur Herstellung vieler wichtiger
Legirungen; so der Buchdrucklettern (4 "Thle. Blei, 1 Thl. Antimon) und des
Britanniametalls (85,6 Thle. Zinn, 10,4 Thle. Antimon, 3 Thle. Zink, 1 Th. Kupfer).
Für bestimmte Zwecke werden auch Legirungen mit Wismuth, Blei und Kupfer
verwendet, wobei der Antimongehalt dem Gemisch eine besondere Háürte verleiht.
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