104 Handwörterbuch der Chemie,
insbesondere bestimmtes Gewicht, bei verschiedenen Elementen aber verschiedene
Eigenschaften besitzen, so können Verbindungen zwischen den Elementen nur
dadurch entstehen, dass die Elementaratome in verschiedener Zahl sich an ein-
ander lagern und so die kleinsten Theilchen der Verbindungen erzeugen, Die
Zusammensetzung eines solchen Theilchens und folglich auch die Zusammen-
setzung der Verbindung ist daher gegeben durch die Atomgewichte der Elemente
und durch die Anzahl Atome der einzelnen Elemente, d. h. es findet zwischen
Thatsache und Theorie vollstindige Uebereinstimmung statt.
Ferner ergiebt sich die Móglichkeit von Atomgewichtsbestimmungen, sobald
die Anzahl Atome in den kleinsten Theilchen der Verbindungen bekannt ist und
deren Zusammensetzung bestimmt wird. Weiss man z. B. dass im kleinsten
Theilchen Wasser 9 Atome Wasserstoff auf 1 Atom Sauerstoff vorkommen, und
hat man durch die quantitative Analyse auf 2 'Thle. Wasserstoff 16 Thle. Sauer-
stoff gefunden, so folgt daraus, dass das Atomgewicht des Sauerstoffs 16mal so
gross ist als das des Wasserstoffs. Unsere Atomgewichtsbestimmungen er-
geben also nur Verhältnisszahlen. Nach dem Vorgange DALTON’s beziehen
wir sie alle auf das Atomgewicht des Wasserstoffs, welches gleich Eins gesetzt
wird.
Die Bestimmung der Atomgewichte, in diesem Sinne aufgefasst, verlangt also
die Lósung zweier wesentlich verschiedener Aufgaben:
I Die móglichst genaue Bestimmung der Zusammensetzung einiger Ver-
bindungen von jedem Elemente und
IL Die Kenntniss der Anzahl Atome jedes Elementes im kleinsten 'Theilchen
dieser Verbindungen.
Die erste ist eine rein praktische Aufgabe, mit welcher sich viele Chemiker
seit BERZELIUS und auch vor ihm beschäftigt haben. Je feiner und exakter die
hierzugewählten Methoden sind, je grössere Sorgfalt auf ihre Ausführung und auf
die Reindarstellung der Verbindungen gelegt wird, um so genauer werden die
Atomgewichtsbestimmungen. | Neuerdings hat namentlich Stas (1) darin Be-
wundernswerthes geleistet.
Werden die Resultate solcher quantitativer Analysen alle auf eine und die-
selbe Menge eines Elements, z. B. auf 1 Th. Wasserstoff umgerechnet, so müssen
die für die andern Elemente gefundenen Zahlen Multiplen oder Submultiplen ihrer
Atomgewichte darstellen. Lange Zeit hat man sich damit begnügt, aus diesen
Zahlen gewisse auszuwühlen und nannte sie Verbindungsgewichte, Aequivalent-
gewichte, manchmal auch Atomgewichte.
Die Lösung der zweiten Frage hängt immer mit theoretischen Vorstellungen
zusammen, wenn auch diesen wieder empirisch erkannte Gesetzmässigkeiten zu
Grunde liegen. Dieselbe führt zur Auswahl des Atomgewichts aus den durch
die Analyse ermittelten Multiplen.
Namentlich drei Gesichtspunkte sind es, welche heut in dieser Richtung ver-
werthet werden. Der erste hängt mit dem von Gav-Lussac entdeckten Ver-
bindungsgesetz der Gase zusammen (2), der zweite ist durch das von DULONG
und PETIT ausgesprochene Gesetz über specifische Wärme bedingt (3) und der
dritte, allerdings bei weitem weniger wichtige, ist durch den von MiTSCHERLICH
entdeckten Isomorphismus gegeben.
1. Bei allen Verbindungen zwischen Gasen oder Dümpfen stehen die Volume
der Componenten untereinander und zu dem Volum des Produkts in Gasform
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