Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

   
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in einfacher Beziehung, vorausgesetzt dass diese Volume bei gleicher Temperatur 
und gleichem Druck (unter gleichen äusseren Bedingungen) gemessen werden. 
Da nun auch die Gase sich nach ganzen Atomen verbinden, so muss offenbar 
eine einfache Beziehung zwischen Gasvolum und der darin vorkommenden Zahl 
Atome stattfinden. Die einfachste Annahme in dieser Hinsicht, wonach nämlich 
alle Gase unter gleichen äusseren Bedingungen die gleiche Zahl von Atomen in 
dem gleichen Volumen enthalten, ist unmöglich, weil sich manche Gase, wie 
Chlor und Wasserstoff, ohne Contraction vereinigen. Jene Hypothese führt aber 
in allen solchen Fällen zu der widersinnigen Annahme von Atomtheilen. 
AvOGADRO hat, wie es scheint, durch Aufstellung des Molekularbegriffs, 
den einzig richtigen Weg gefunden, um Gav-Lussac's Gasverbindungsgesetz mit 
der atomistischen Hypothese in Einklang zu bringen (5). 
Das Molekül wird heute definit als die kleinste Menge eines Körpers, 
gleichgültig ob chemisch einfach (Element) oder zusammengesetzt, welche im 
freien Zustand existirt. Es ist die kleinste Menge, welche chemische Zersetzungen 
erleidet, und die kleinste Menge, welche im Gaszustand noch selbstündige Be- 
wegungen ausführt. Das Molekül ist aber im Allgemeinen zusammengesetzt, es 
besteht aus Atomen. Bei Verbindungen erscheint dies selbstverstándlich und hier 
enthált das kleinste Theilchen nothwendig die heterogenen Atome der ver- 
schiedenen, die Verbindung zusammensetzenden Atome. Aber auch bei den 
Elementen wird im Allgemeinen wenigstens die Hypothese nothwendig, dass das 
Molekül noch aus mehreren gleichartigen Atomen zusammengesetzt ist. Atom 
wird definirt als die kleinste Menge eines Elements, welche überhaupt vorkommen 
kann, als die kleinste Menge des Elements, die in irgend einem Molekül einer 
Verbindung desselben sich findet. 
AvocADRO's Hypothese geht nun dahin, in gleichen Volumen aller Gase (bei 
gleichen áusseren Bedingungen) eine gleiche Molekiüilzahl anzunehmen. 
Durch diese Annahme wird nicht nur GAv-LussAcC's Gesetz mit der atomistischen 
Hypothese in Zusammenhang gebracht, gleichzeitig giebt dieselbe auch eine Er- 
klärung für das gleichmássige Verhalten der Gase bei Temperatur und Druck- 
änderungen, welches bekanntlich in den Gesetzen von MARIOTTE (BOYLE) und 
Gav-Lussac (CHARLES) seinen Ausdruck findet. Aber auch noch andere phy- 
sikalische Erscheinungen der Gase, auf die hier einzugehen nicht der Ort ist, 
drängen zu einer solchen Annahme, so dass CLAUsIUS selbstándig auf dieselbe 
Hypothese etwa 30 Jahre nach Avocapmo geführt wurde (6). 
Diese Hypothese bildet heute eins der Fundamente der theoretischen Chemie. 
Sie führt bei unzersetzt flüchtigen Kórpern, d. h. bei solchen, deren Dichtigkeit 
im Gaszustand bestimmbar ist, unmittelbar zur Feststellung der Molekularge- 
wichte, da diese den Dampfdichten proportional sein müssen. Als Einheit für 
die Molekulargewichte ist dieselbe gewühlt worden, welche schon oben als Ein- 
heit bei Atomgewichtsbestimmungen bezeichnet wurde: das Atomgewicht des 
Wasserstoffs. Das Molekulargewicht dieses Elementes wird dann 2, weil ein 
Molekül Wasserstoff aus zwei Atomen besteht. 
Auch die Frage nach den Atomgewichten lüsst sich jetzt bei allen flüchtigen 
Elementen und bei solchen, die viele flüchtige Verbindungen bilden, leicht erledigen. 
Bei den ersteren braucht nur noch die Zahl der Atome im Molekül bestimmt zu 
werden, und diese ergiebt sich aus den Volumverhältnissen, welche bei den Ver- 
bindungen dieses Elements mit andern Elementen im gasförmigen Zustand statt. 
    
  
  
  
  
  
   
    
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
 
	        
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