106 Handwörterbuch der Chemie.
finden. Die Anzahl Atome im Molekül wird gerade so gross angenommen,
dass diesen Thatsachen, ohne Atomtheile vorauszusetzen, genügt wird. So ver-
langt die Erfahrung, dass gleiche Volume von Wasserstoff und Chlor sich zu
einem doppelten Volum Salzsäure vereinigen, die Annahme von zwei Atomen
Wasserstoff und zwei Atomen Chlor in je einem Molekül dieser Elemente
Kennt man von einem Element, auch wenn es selbst nicht flüchtig 1st, viele
flüchtige Verbindungen, so hat man einerseits nur die Molekulargewichte dieser
Verbindungen aus ihren Dampídichten, und andererseits die Mengen der darin
vorkommenden Elemente durch die Analyse festzustellen. Die jeweilig kleinste
in einem Molekül vorkommende Menge giebt das Atomgewicht.
Fehlerhaft kann die Bestimmung nur dann werden, wenn wenige Verbindungen
zu derselben benutzt werden können. In solchen Fällen können Zahlen gefunden
werden, welche das Doppelte oder Dreifache des Atomgewichtes sind.
Würde man z. B. aus der Dampfdichte und Analyse des Aluminiumchlorids
oder Eisenchlorids auf die Atomgewichte von Aluminium und Eisen schliessen
wollen, so würden sich Werthe ergeben, welche zweimal so gross sind als die
Atomgewichte, welche aus dem Gesetz von DULONG und Prrrr folgen und
welche allgemein angenommen sind. Andererseits aber lassen sich die Atomge-
wichte aller Metalloide in dieser Weise feststellen.
3. Die Atomgewichte der Metalle sind hauptsächlich durch das Gesetz von
DULONG und PETIT bestimmt worden, d. h. man hat aus den Multiplen, welche
durch die Analyse von Verbindungen ermittelt werden können, dasjenige ausge-
wählt, welches nach Multiplication mit der specifischen Wärme des betreffenden
Elementes ein der Zahl 6 sich näherndes Produkt liefert Bei den allgemein
adoptirten Einheiten für die Atomgewichte und die specifischen Wärmen (die
specifische Wärme des Wassers gleich Eins gesetzt) wird nämlich die Atomwärme
d. h. das Produkt von Atomgewicht und specifischer Wärme für alle festen Elemente
nahe gleich dieser Zahl (die Schwankungen betragen allerdings gegen 15% des
Gesammtwerthes).
Bei einigen Elementen und gerade bei solchen, deren Atomgewicht durch
AvoGADRO's Hypothese hat bestimmt werden können, wie bei Kohlenstoff, Sili-
cium und Bor, ergab das Gesetz von DULONG und PETIT viel zu grosse Werthe,
oder auch bei Benutzung dieser bereits festgestellten Atomgewichte ergaben sich
viel zu kleine Atomwärmen. Man glaubte daher dem Gesetz über die speci-
fischen Wärmen die allgemeine Gültigkeit absprechen zu müssen.
In neuerer Zeit hat aber WEBER (7) gezeigt, dass die specifischen Wärmen der
drei genannten Elemente mit der Temperatur sehr veränderlich sind, d. h. dass
sie mit steigender Temperatur zunehmen, und zwar bis zu einer gewissen Grenze,
wo sie dann constant bleiben. Werden diese letzteren Werthe der specifischen
Wármen mit den betreffenden Atomgewichten multiplicirt, so erhált man Atom-
würmen, welche der Zahl 6 nahe kommen, so dass also auch in diesen Füllen,
allerdings unter bestimmten Voraussetzungen, dem Gesetz von DULONG und PETIT
Genüge geleistet wird.
3. Unter isomorphen Körpern sind solche zu verstehen, welche in denselben
Formen desselben Krystallsystems mit nahe gleichen Winkeln krystallisiren und
welche auch zusammen zu einem Krystallindividuum sich vereinigen können.
Schon MrrscuERLICH, der diese merkwürdige Eigenschaft entdeckte, knüpfte daran
die Hypothese, dass nur Körper von gleicher chemischer Constitution isomorph
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