Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

112 Handwörterbuch der Chemie. 
mit dem Aluminium, welche MENDELEJEFF zu dem Namen Ekaaluminium veran- 
lasst hatte, ward durch die Darstellung des Galliumalauns glänzend bestätigt. 
Neuerdings glaubt NıLson durch das von ihm gefundene Scandium auch dem 
Ekabor reale Existenz verleihen zu können. 
Valenz, Werth, Werthigkeit oder Sättigungsvermögen. 
Der Begriff der Valenz von Elementen ist abgeleitet aus dem viel älteren 
Begriff des Aequivalents oder Aequivalentgewichts, auf welchen deshalb hier kurz 
eingegangen werden soll. 
Von Aequivalenten sprach man zuerst bei Säuren und Basen, nachdem durch 
RicHTER's Untersuchungen festgestellt war (12), dass diejenigen Mengen von 
Basen, welche gerade hinreichten, ein bestimmtes Gewicht einer Säure zu 
neutralisiren, auch sich allen anderen Säuren gegenüber gleich verhielten, d. h. 
auch von jeder anderen Säure ein und dieselbe Menge zur Neutralisation be- 
dürfen. Selbstverständlich gilt der Satz auch, wenn man Basen mit Säuren und 
umgekehrt vertauscht, und er sagt also aus, dass diejenigen Mengen von Basen 
(resp. Säuren), welche sich einer Säure (resp. Base) gegenüber gleich verhalten, 
allen Säuren (resp. Basen) gegenüber gleichwerthig oder äquivalent sind. Die 
Untersuchungen über Metallfällungen, namentlich die Erkenntniss, dass die Neu- 
tralität bei solchen Reactionen erhalten bleibe, führte zur Ausdehnung des Begriffs 
Aequivalent auf Elemente. 
Später ward dann von WOoLLASTON, Welcher den Namen Aequivalent zuerst 
gebrauchte, dieser mit Atom synonym angesehen und so eine Auffassung an- 
gebahnt, welche Jahrzehnte lang in der Chemie herrschend war. In jener Zeit 
galten Atomgewicht, Mischungsgewicht, Verbindungsgewicht und Aequivalent- 
gewicht gleich, und ihre Bestimmung bestand in der Auswahl einer Zahl aus 
jenen Multiplen, welche sich durch die Analyse der Verbindungen als für die 
Atomgewichte möglich ergeben. 
Die Erkenntniss, dass die Aequivalentgewichte nicht immer den Gewichten 
der kleinsten Theilchen gleich sein könnten, ergab sich zuerst aus LIEBIG’s be- 
rühmten Untersuchungen über mehrbasische Säuren (13). Dort wird nachgewiesen, 
was durch GRAHAM's Untersuchung der Phosphorsäure schon nahegelegt war, dass 
die kleinsten Theilchen (Moleküle) der Säuren untereinander und mit den Mole- 
külen der Basen nicht immer äquivalent sind, dass sie vielmehr in ein- und mehr- 
basische unterschieden werden müssen. 
Zu einer ähnlichen Scheidung zwischen Atom- und Aequivalentgewicht bei 
Elementen führte die Untersuchung der Substitutionserscheinungen, welche von 
Dumas entdeckt wurden (14). 
Der Erste übrigens, der von einer bestimmten Sättigungscapacität 
eines Elementes sprach, war FRANKLAND, der dazu durch seine Untersuchung 
der metallorganischen Verbindungen geführt ward (15). Nach ihm haben viele den 
Begriff der Valenz zu präcisiren und allgemeiner anzuwenden versucht, von 
wesentlicher Bedeutung ist aber die Anwendung des Begriffs Valenz auf den 
Kohlenstoff durch KEKULE (16) und der Versuch, dadurch die Constitution der 
organischen Verbindungen zu bestimmen. 
Unter Valenz oder Werth eines Elements versteht man heute die Anzahl 
Wasserstoffatome, mit der sich ein Atom des betr. Elements verbinden oder 
welche es vertreten kann. Man bestimmt die Valenz der Elemente sowohl aus 
den Formeln der Wasserstoffverbindungen (resp. Chlorverbindungen), als auch 
durch Vergleichung der Formeln von Verbindungen, aus denen sich der Substitutions- 
       
   
   
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
   
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