Handwörterbuch der Chemie.
Zur Darstellung wird nach BóTTGER 1 Thl. einer Lósung von Antimontrichlorid von 1,35 spec.
Gew. mit einer Lósung von li Thl. unterschwefligsaurem Natrium in 3 Thln. Wasser langsam
erhitzt, bis sich kein neuer Niederschlag mehr bildet. Die erhaltene Farbsubstanz ist zunächst
mit verdünnter Essigsäure und erst dann mit Wasser auszuwaschen, um die Füllung von Algarot-
pulver zu vermeiden. — Nach R. WAGNER's Vorschrift werden 4 Th. Brechweinstein mit 3 Thin.
Weinsüure in 16—20 Thln. Wasser gelóst, auf 60— 70? erwürmt und dann mit kaltgesüttigter
Hyposulfitlósung bis auf 90? erhitzt. — Zur Erzielung einer reinen Farbe ist es durchaus nóthig,
dass das verwendete Antimonprüparat keine Spur von Blei oder Kupfer enthàlt, weshalb das
Antimontrichlorid vor der Verwendung destillirt oder aus gut ausgewaschenem Algarotpulver
bereitet sein muss.
Der Antimonzinnober giebt mit Oelen angerieben eine sehr haltbare, lebhaft
rothe Farbe, welche nur durch alkalische Substanzen leicht zerstórt wird, aber
gegen das Licht unempfindlich ist und in dieser Beziehung dem Quecksilber-
zinnober überlegen erscheint.
Antimonpentasulfid, Sb,S,, auch Goldschwefel genannt, wird vielfach
als Heilmittel benutzt und aus dem Natriumthioantimoniat, Na,SbS, + 9H,O,
welches nach seinem Entdecker gewóhnlich den Namen ScuniPrE'sches Salz
führt, durch Zersetzung mit Sáuren gewonnen.
Das genannte Sulfosalz làsst sich auf trocknem und auf nassem Wege dar-
stellen.
Bei Anwendung des trocknen Verfahrens werden 16 Thle. wasserfreies Natriumsulfat mit
13 Thln. Antimontrisulfid und 5 ThIn. Holzkohle in einem hessischen Tiegel zusammengeschmolzen ;
die wüssrige Lósung der Schmelze ist dann mit 2,5 Thln. Schwefel zu kochen, um das Trisulfid
in Pentasulfid zu überführen. Auf nassem Wege erhält man dasselbe Produkt durch längeres
Kochen von Natronlauge mit Schwefel und Antimontrisulfid. Aus der filtrirten Lósung scheidet
sich das ScHLiPPE'sche Salz in schwach gelblich gefürbten, sehr grossen T'etraédern aus.
Wird seine Lösung mit verdünnter Schwefelsäure vermischt, so fällt das
Antimonpentasulfid als orangegelbes Pulver nieder. Auch durch Einleiten
von Schwefelwasserstoff zu in Wasser suspendirter Antimonsäure oder zu einer
Lösung von Antimonpentachlorid in angesäuertem Wasser wird Antimonpenta-
sulfid erhalten.
Das Pentasulfid ist in heisser concentrirter Salzsäure unter Abscheidung von
Schwefel und Schwefelwasserstoff lóslich; die Flüssigkeit enthält dann Antimon-
trichlorid. Auch in alkalischen Laugen, Alkalicarbonatlósung, sowie in Lósungen
der Alkalisulfide und des Schwefelammoniums ist das Pentasulfid löslich und
zerfällt beim Erhitzen in Trisulfd und Schwefel Ausser als Heilmittel findet es
Anwendung zum Rothfirben von Kautschukwaaren.
Thioantimoniate.
Von den Sulfosalzen, welche das Antimonpentasulfid bildet, ist die Natrium-
verbindung, das erwähnte in grossen Tetraedern krystallisirende SCHLIPPE’sche Salz,
Na;Sb5S, +9H,0O, das wichtigste. Es ist in Wasser sehr leicht löslich, wird
aber durch Alkohol aus dieser Lösung gefällt. Beim Aufbewahren an der Luft
überziehen sich die Krystalle mit einem braunen, kermesartigen Ueberzug und
werden schliesslich ganz zersetzt. Uebergiessen der Krystalle mit Natronlauge
oder Alkohol schützt sie auf längere Zeit vor der Zersetzung.
Das analog zusammengesetzte Kaliumthioantimoniat wird auf ähnliche
Weise gewonnen. Das Baryumsalz, Ba,(SbS,), + 6H,O, scheidet sich bei
Zusatz von Alkohol zur Lósung des Goldschwefels in Baryumsulfidlósung in
Krystallnadeln ab. — Mit den Lósungen vieler Schwermetallsalze liefern die
Alkalithioantimoniate gefärbte Niederschläge,
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