Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

   
264 Handwörterbuch der Chemie. 
der Leguminosen, und benutzt man solche vortheilhaft für die Darstellung des- 
selben. 
Man lässt Wicken, Erbsen oder Bohnen in feuchtem Sand oder feuchter Gartenerde bis zu 
einer Höhe von etwa 6 Decim. keimen, schneidet sie dann ab, presst sie aus und kocht den 
erhaltenen Saft zur Coagulirung des Eiweisses. Nach dem Filtriren wird zur Krystallisation ein- 
gedampft und das sich ausscheidende Asparagin durch Umkrystallisiren aus heissem Wasser unter 
Zusatz von Thierkohle gereinigt. Künstlich erhült man es bei der Einwirkung von Ammoniak auf 
Asparaginsäuvremonoäthylester (103). 
Rhombische Krystalle vom spec. Gew. 1:559 (153). In absolutem Alkohol 
und in Aether ist sie fast unlôslich. 1 Th. Asparagin lóst sich bei 0? in 105:8, 
bei 100° in’1'89 Thl. (ror) Wasser. Aus seinen Lósungen wird es durch 
salpetersaures Quecksilberoxyd gefällt (155). Es krystallisirt aus Wasser mit 
1 Mol. Krystallwasser, das bei 100? vollständig entweicht. Löst sich in Säuren 
und Basen. Seine Lösungen sind opisch activ (151). 
Beim Kochen mit starken Basen oder Säuren geht es in Asparaginsäure 
(s. oben), beim Behandeln mit salpetriger Säure in Aepfelsäure (s. Bd. I., pag. 32) 
über. Bei der Gährung liefert es Asparaginsäure und dann Bernsteinsäure (104, 
105, 154), mit Harnstoff erhitzt Malylur&idsäureamid (106, ror) Produkte beim 
Erhitzen des Asparagins für sich und mit Salzsáure (105, 103, 101, 156). Einwirkung 
der Halogene auf Asparagin (101). 
Von Salzen des Asparagins, welches sich sowohl mit Säuren und Basen, als auch mit 
gewissen Salzen verbindet, seien die folgenden erwähnt: 
Salzsaures Asparagin, C,H,N,O,'HCI, bildet grosse Krystalle und wird am leichtesten 
durch Auflósen von Asparagin in der nöthigen Menge verdünnter Salzsäure, Eindampfen bei 
gelinder Wärme und nachherigen Zusatz von Alkohol erhalten. Beim Ueberleiten von Salzsäure- 
gas über trockenes Asparagin entsteht 2(C,H,N,O,),'HCl — Auch mit Salpetersüure bildet 
das Asparagin ein gut krystallisirendes Salz (109). : 
Amidosuccinaminsaures Cadmium, [C;H;NH,(CONH;)COO],Cd, bildet feine, 
glänzende Prismen (109). 
Zinksalz (C,H;N,O,),Zn. Krystallisirt in Blüttchen (110). 
Kupfersalz, (C,H;N,O,),Cu. Zur Darstellung mischt man heiss gesättigte Lösungen 
von Asparagin und essigsaurem Kupfer. — In kaltem Wasser fast unlösliche, in heissem schwer 
lösliche, blaue Krystalle (111). 
Asparagin-Salpetersaures Silber, C,H;N,0;'2NO,Ag, krystallisirt aus Wasser in 
feinen Nadeln (112). 
Asparagin-Quecksilberchlorid, C,H,N,O,:2HgCl,  Feine Prismen (109). 
Diamidobernsteinsäure, C,H,(NH,)»(COOH),. Diamidobernsteinsäuredi- 
äthylester (s. unten) wird in absolut-alkoholischer Lösung mit etwas weniger als 2 Mol. Kali- 
resp. Natronhydrat, welche ebenfalls in Alkohol gelöst sind, versetzt. Das Alkalisalz fällt bald aus 
und wird nach dem Umkrystallisiren aus Wasser in solchem gelöst; die Lösung wird mit Aether 
überschichtet und unter Umschütteln tropfenweise mit verdünnter Salzsäure versetzt. Die Di- 
amidobernsteinsäure geht in die ätherische Lösung. 
Nadeln oder säulenförmige Krystalle vom Schmp. 151° In Aether, Alkohol 
und Wasser löslich. Wird von concentrirter Salzsäure zersetzt (148). 
Diamidobernsteinsäurediäthylester, C,;H4(NH,),(COOC,H;),, ent- 
steht beim Behandeln von Dibrombernsteinsäureester mit einem Ueberschuss von 
alkoholischem Ammoniak in der Kälte. — Nadeln oder rhombische Säulen vom 
Schmp. 122°. In Alkohol und Aether leicht, in Wasser fast unlöslich (148). 
Diamidobernsteinsäurediamid, C,H3(NH,),(CONH,),, bildet sich 
beim 2—3stündigen Erhitzen der vorigen Verbindung mit 2 Mol. Ammoniak in 
    
  
    
     
   
     
  
    
      
  
  
  
  
  
     
  
   
   
   
    
  
   
    
    
  
   
     
    
   
alkoholis: 
Alkohol 1] 
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Oxydatio1 
Einwirkur 
Produkte: 
Maleinsáu 
Zersetzt s 
basische | 
Sulfc 
saures — 
Maleïnsäure 
Bleizuckerlc 
das zw eif: 
Sulfo 
Sulfo 
sauren Kali 
In Wasser 
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C,H,0,5 
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