Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

  
278 Handwörterbuch der Chemie. 
durch direkte Berührung mit der Feuerluft den betreffenden Rauchgeruch an- 
nimmt, werden jetzt meistens die Luftdarren angewendet. Dieselben bestehen 
aus einem hohen, thurmartigen Raum, in welchem unten die Heizvorrichtungen 
(Oefen, Heissluft-Röhren etc.) sich befinden, von welchen die warme Luft in die 
Höhe steigt. Darüber befindet sich die Darrfläche, ein durchbrochener Boden, 
bestehend aus nebeneinander gelegten durchlochten Eisenblechen oder Einsätzen, 
die aus Drahtgeflecht gebildet sind, und auf welchen das zu darrende Malz aus- 
gebreitet wird. Ueber der ersten Darrfläche befindet sich manchmal noch eine 
zweite, darüber hie und da sogar noch eine dritte, um die von der unteren 
Darrfläche ausströmende warme Luft zum Vortrocknen des Malzes auszunutzen; 
oben entweichen Luft- und Wasserdämpfe durch einen Schornstein. Durch be- 
sondere im Heizraum befindliche Züge kann kalte Luft zum Ventiliren der Darre 
eintreten. 
Je nach dem zu erzeugenden Malz ist die Darrtemperatur verschieden. Unter 
allen Umständen soll sie vor Entfernung der Feuchtigkeit 62° nicht überschreiten, 
weil sonst Verkleisterung der Stärke und Bildung von Glasmalz eintritt, und auch 
dann steigert man die Temperatur nur allmählich. Für helleres Malz geht man 
dabei bis gegen 100°, für dunkleres auf 125—150° Malztemperatur. Auch die 
Darrzeit, zwischen 12 und 24 Stunden, ist hierbei maassgebend. 
Während des Darrens wird das Malz von Zeit zu Zeit umgewendet, was bis- 
her mittelst Handarbeit bewerkstelligt wurde. Zum Ersatz dieser sehr lästigen 
Arbeit sind in neuerer Zeit die mechanischen Darren zur Einführung ge- 
kommen. Dieselben sind von sehr verschiedener Construction, mit bewerlichen 
und feststehenden Darrflächen, doch haben sich bis jetzt die Darren mit fester 
Darrfliche und einer darüber sich walzenartig bewegenden Wendevorrichtung am 
meisten Eingang verschafft. 
Die Trennung der Keime vom Korn wird unmittelbar nach dem Darren 
durch Treten oder mittelst Trommeln, Putzmühlen etc. ausgeführt. Der dadurch 
bedingte Verlust betrágt ca. 3:59. Die Veränderungen, welche die Gerste 
wáhrend des Málzprocesses erleidet, ergiebt sich aus folgender Zusammenstellung 
nach OUDEMANS: 
: a : 
Gerste — Luftmal; Schwach gedarrtes — Stark gedarrtes 
Malz Malz 
Róstgummi e v 7.8 14:0 
Dextrin 5:9 8-0 6:6 10:2 
Stärkemehl — 67:0 58:1 08:6 47-6 
Zucker 0:5 0:7 0:9 
Cellulose 9:6 144 10:8 11:5 
Fiweissstoffe — 19:1 13:6 10:4 10:5 
Fett 2:6 2-2 2:4 2:6 
Asche 3-1 3:9 9:7 977. 
FARSKY, der aus 100 'Thln. Gerste 85:5 Thle. Darrmalz (abgelagert) erhielt, 
fand folgende Zusammensetzung: 
Gerste Darrmalz, abgelagert 
Wasser 10:42 6:06 
Stickstoffhaltige Stoffe 9:99 9:56 
Stickstofffreies Extrakt — 67:69 72:57 
Fett 2:07 1:85 
Faserstoff 142 768 
Asche 9:37 2:97. 
  
      
    
   
   
   
  
  
   
  
   
   
  
    
   
  
  
    
   
  
    
   
    
    
     
     
       
       
      
       
      
       
       
     
     
     
     
    
    
Na 
Bestand 
Malzes 
Theile 
insbeso: 
führen 
Vo 
Mais u 
Materia 
haben 
einen e 
II. 
schrote 
den Tr 
Be 
inneren 
wenig : 
der gel 
schieht 
mühle 
steuer 
Da 
Wasser 
Róstgui 
Wirkun 
trose) - 
wie scl 
pepton 
Maisch 
Al 
werk, 
Alkohc 
man vc 
abfiltru 
besond 
dient t 
dem M 
Grunc 
mittels‘ 
direkt 
Di 
der D: 
D: 
Wasser 
im Ke: 
nachse 
ca. dic 
Kessel 
Proces 
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.