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Nach LINTNER verliert gute: Gerste durch das Mälzen 8—10$ ihrer festen
Bestandtheile, ausserdem natürlich das Wasser, welches jedoch beim Kochen des
Malzes theilweise wieder aufgenommen wird. Die in kaltem Wasser löslichen
Theile sollen sich je nach dem Grade des Darrens um 8—12% vermehren, was
insbesondere auf die Vermehrung des Dextrins und Röstgummis zurückzu-
führen. ist.
Von Surrogaten sind, abgesehen von den übrigen Getreidearten, sowie dem
Mais und dem Reis, alle zu verwerfen, denn alle in Betracht. kommenden
Materialien wie Stärkezucker, Kartoffelmehl, Kartoffelstärke, Melasse, Syrup etc.
haben eine von dem Gerstenmalz so abweichende Zusammensetzung, dass sie
einen entsprechenden Ersatz dafür nicht bieten.
IL Die Bereitung der Bierwürze. In dieser Operation wird das ge-
schrotete Malz mit Wasser eingemaischt, worauf man die erhaltene Lósung von
den Trobertheilen trennt, kocht und mit Hopfen versetzt.
Beim Scaroten oder Quetschen des Malzes verfolgt man den Zweck, die
inneren 'Theile des Malzkornes bloszulegen, dabei aber die Hülse móglichst
wenig zu zerstóren, damit sie nach Verzuckerung der Stärke möglichst leicht von
der gebildeten Extraktflüssigkeit getrennt werden kann. Die Zerkleinerung ge-
schieht deshalb in der Regel zwischen einem Walzenpaar, der sogen. Schrot-
mühle, durch welche man das Malz passiren lässt. In Bayern wo die Malz-
steuer besteht, ist die Mühle mit dem Messapparat verbunden.
Das Maischen. Dabei werden durch Vermischen des Malzschrotes mit
Wasser (Einteigen) die darin enthaltenen lóslichen Bestandtheile (Zucker, Dextrin,
Róstgummi, Diastase etc.) extrahirt, insbesondere aber bildet sich durch die
Wirkung der Diastase auf Stürke und Wasser Zucker (Maltose und etwas Dex-
trose) und Dextrin. Die beim Keimen ebenfalls entstandene Peptose wandelt,
wie schon oben bemerkt, einen Theil der Proteinstoffe in Peptone und Para-
peptone um, was für den Nährwerth des Bieres von Wichtigkeit ist. Die günstigste
Maischtemperatur liegt bei 70—75°.
Als Maischapparat dient ausschliesslich der offene Maischbottich mit Rühr-
werk, sowie er auch in der Spiritusbrennerei zur Anwendung kommt (s. d. Art.
Alkoholfabrikation). Nur ist derselbe mit einem Seihboden versehen, durch den
man von unten her klares Wasser zuleiten oder die bereitete Würze von den Trebern
abfiltriren und abziehen kann. Häufig findet man neben diesem Maischbottich einen
besonderen Seihbottich aufgestellt, der zur Trennung der Trebern von der Würze
dient und für diesen Zweck auch mit Wassersprengvorrichtung versehen ist. Unter
dem Maiscbbottich steht ein Behälter zur Aufnahme der bereiteten Würze, der
Grund. Endlich sind grosse offene oder geschlossene, auf freiem Feuer oder
mittelst Dampf erhitzte Kochkessel, die Braukessel, vorhanden, die entweder
direkt oder mittelst des Grundes mit dem Maischbottich in Communication stehen.
Die Bereitung der Maische geschieht in operativer Beziehung entweder nach
der Decoctions- oder nach der Infusionsmethode.
Das Decoctionsverfahren. Das Malz wird im Maischbottich mit kaltem
Wasser angesetzt, eingeteigt, wáhrend man einen andern Theil des Wassers
im Kessel zum Kochen erhitzt und denselben alsdann unter Bewegung des Rührers
nachsetzt. Bei dem bayrischen Dickmaischverfahren bringt man alsdann
ca. die Hälfte der Maische, vorwiegend den dickeren Theil derselben, in den
Kessel, kocht 4— $ Stunden und giebt unter Umrühren zurück, wiederholt den
Process noch einmal, worauf in einer dritten Operation ein 'Theil der Flüssigkeit,