Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
gelinde Wärme mit der Zeit in Sauerstoff und Mennige zerlegt, bei stärkerem 
Erhitzen bleibt nur Bleioxyd zurück. Die leichte Abgabe des Sauerstoffs macht 
das Bleisuperoxyd zu einem wichtigen, auch in der Technik vielfach benutzten 
Oxydationsmittel. Mit leicht brennbaren Stoffen, z. B. rothem Phosphor oder 
Schwefel zusammengerieben bewirkt es Entzündung, mit gelbem Phosphor tritt 
sogar Explosion ein. Von Salpetersáure oder kalter Schwefelsáure wird das 
Superoxyd nicht verändert, beim Erhitzen mit Schwefelsäure entweicht jedoch 
Sauerstoff und es bildet sich Bleisulfat. Chlorwasserstoffsáure giebt mit Bleisuper- 
oxyd sofort Chlorblei und freies Chlor, aus Jodkaliumlósung scheidet es Jod ab; 
in Schweffligsáuregas erglüht es und geht in Bleisulfat über.  Ferrocyankalium 
wird in verdiinnter Losung durch Bleisuperoxyd bei zeitweiligem Neutralisiren 
des sich bildenden Kaliumhydroxyds mit Kohlensäure vollständig in Ferridcyan- 
kalium übergeführt. In alkalischer concentrirter Lósung findet eine Reaction im 
umgekehrten Sinne statt (s. o.). 
In der Technik findet das Bleisuperoxyd zur Fabrikation der an einer mit 
amorphem Phosphor bestrichenen Reibfläche entzündbaren Streichhólzer sowie 
zur Herstellung ganz phosphorfreier Feuerzeuge vielfache Verwendung; ebenso 
auch als Oxydationsmittel in der Farbentechnik. 
Beim Glüben von Bleisuperoxyd mit Kali soll nach FnEMY (14) ein bleisaures 
Kalium entstehen, dessen Lösung aus anderen Metalllösungen Niederschläge 
liefert, welche als bleisaure Salze zu bezeichnen sind, 
Hydroxyde. 
Bleihydro xyd (Bleioxydhydrat), Pb(OH),, scheidet sich als weisser, aus 
mikroskopischen Krystüllchen bestehender Niederschlag ab, wenn die Lösung 
eines Bleisalzes mit Alkalilauge oder Ammoniak versetzt wird. Im letzteren Fall 
kann es bei längerem Verweilen unter der 20—925? warmen Flüssigkeit auch in 
grósseren Octaedern erhalten werden (15) Auf 130? erhitzt entlässt das Blei- 
hydroxyd etwas Wasser und wird bei 145? ganz in wasserfreies Oxyd überführt. 
Alkalilaugen lósen das Hydroxyd leicht, Ammoniak vermag es nicht aufzulösen. 
Bleisalze. 
Die lóslichen Bleisalze entstehen durch Auflósen des Oxyds, Hydroxyds oder 
Carbonats in den betreffenden verdünnten Sáuren; Bleinitrat wird auch durch 
Behandeln des metallischen Bleis mit Salpetersäure erhalten. Die unlôslichen 
Bleisalze stellt man durch Fällung eines in Wasser gelösten Bleisalzes mit einem 
Alkalisalz der betreffenden Säure dar. 
Haloidsalze. 
Bleichlorid, Chlorblei, PbCl,, kommt als Mineral »Cotunnit« im Krater 
des Vesuv vor und bildet sich beim Zusammentreffen von Bleioxyd oder in 
wassergelósten Bleisalzen mit Chlorwasserstoffsäure. Aus den Bleisalzlôsungen 
fällen auch Jlôsliche Metallchloride z. B. Chlornatrium das Chlorblei aus. 
Metallisches Blei wird von Salzsäure erst in der Wärme langsam angegriffen. 
Das Chlorblei bildet ein in Wasser schwer lósliches Krystallpulver, welches 
aus siedendem Wasser in weissen, seideglünzenden Nadeln oder Biáttchen, die 
dem rhombischen System angehóren, krystallisirt (16). 
Am wenigsten lóslich ist das Chlorblei in schwach salzsáurehaltigem Wasser 
(i Th.in 1636 Th.), die wässrige Lösung wird daher durch Salzsäure gefällt. 
Concentrirte Salzsäure 16st dagegen Chlorblei reichlich, bei Wasserzusatz wird 
     
   
   
   
  
  
  
    
   
   
   
  
   
   
  
  
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
   
  
   
   
  
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