Handwörterbuch der Chemie.
gelinde Wärme mit der Zeit in Sauerstoff und Mennige zerlegt, bei stärkerem
Erhitzen bleibt nur Bleioxyd zurück. Die leichte Abgabe des Sauerstoffs macht
das Bleisuperoxyd zu einem wichtigen, auch in der Technik vielfach benutzten
Oxydationsmittel. Mit leicht brennbaren Stoffen, z. B. rothem Phosphor oder
Schwefel zusammengerieben bewirkt es Entzündung, mit gelbem Phosphor tritt
sogar Explosion ein. Von Salpetersáure oder kalter Schwefelsáure wird das
Superoxyd nicht verändert, beim Erhitzen mit Schwefelsäure entweicht jedoch
Sauerstoff und es bildet sich Bleisulfat. Chlorwasserstoffsáure giebt mit Bleisuper-
oxyd sofort Chlorblei und freies Chlor, aus Jodkaliumlósung scheidet es Jod ab;
in Schweffligsáuregas erglüht es und geht in Bleisulfat über. Ferrocyankalium
wird in verdiinnter Losung durch Bleisuperoxyd bei zeitweiligem Neutralisiren
des sich bildenden Kaliumhydroxyds mit Kohlensäure vollständig in Ferridcyan-
kalium übergeführt. In alkalischer concentrirter Lósung findet eine Reaction im
umgekehrten Sinne statt (s. o.).
In der Technik findet das Bleisuperoxyd zur Fabrikation der an einer mit
amorphem Phosphor bestrichenen Reibfläche entzündbaren Streichhólzer sowie
zur Herstellung ganz phosphorfreier Feuerzeuge vielfache Verwendung; ebenso
auch als Oxydationsmittel in der Farbentechnik.
Beim Glüben von Bleisuperoxyd mit Kali soll nach FnEMY (14) ein bleisaures
Kalium entstehen, dessen Lösung aus anderen Metalllösungen Niederschläge
liefert, welche als bleisaure Salze zu bezeichnen sind,
Hydroxyde.
Bleihydro xyd (Bleioxydhydrat), Pb(OH),, scheidet sich als weisser, aus
mikroskopischen Krystüllchen bestehender Niederschlag ab, wenn die Lösung
eines Bleisalzes mit Alkalilauge oder Ammoniak versetzt wird. Im letzteren Fall
kann es bei längerem Verweilen unter der 20—925? warmen Flüssigkeit auch in
grósseren Octaedern erhalten werden (15) Auf 130? erhitzt entlässt das Blei-
hydroxyd etwas Wasser und wird bei 145? ganz in wasserfreies Oxyd überführt.
Alkalilaugen lósen das Hydroxyd leicht, Ammoniak vermag es nicht aufzulösen.
Bleisalze.
Die lóslichen Bleisalze entstehen durch Auflósen des Oxyds, Hydroxyds oder
Carbonats in den betreffenden verdünnten Sáuren; Bleinitrat wird auch durch
Behandeln des metallischen Bleis mit Salpetersäure erhalten. Die unlôslichen
Bleisalze stellt man durch Fällung eines in Wasser gelösten Bleisalzes mit einem
Alkalisalz der betreffenden Säure dar.
Haloidsalze.
Bleichlorid, Chlorblei, PbCl,, kommt als Mineral »Cotunnit« im Krater
des Vesuv vor und bildet sich beim Zusammentreffen von Bleioxyd oder in
wassergelósten Bleisalzen mit Chlorwasserstoffsäure. Aus den Bleisalzlôsungen
fällen auch Jlôsliche Metallchloride z. B. Chlornatrium das Chlorblei aus.
Metallisches Blei wird von Salzsäure erst in der Wärme langsam angegriffen.
Das Chlorblei bildet ein in Wasser schwer lósliches Krystallpulver, welches
aus siedendem Wasser in weissen, seideglünzenden Nadeln oder Biáttchen, die
dem rhombischen System angehóren, krystallisirt (16).
Am wenigsten lóslich ist das Chlorblei in schwach salzsáurehaltigem Wasser
(i Th.in 1636 Th.), die wässrige Lösung wird daher durch Salzsäure gefällt.
Concentrirte Salzsäure 16st dagegen Chlorblei reichlich, bei Wasserzusatz wird
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