Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
   
   
  
   
   
  
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
    
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
    
  
   
  
   
   
    
   
   
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Gerölle erst an der Ausmündung der Flüsse in Seen oder Meere mit dem 
Aufhören der Strömung. Der grossartigste Absatz von Gesteinsschutt findet 
im Meere in der Nähe der Ausmündung der Flüsse statt. Der thonige Erdschutt 
und Detritus erfordert zur Ablagerung eine grosse Ruhe des Wassers. Ein solcher 
Ruhezustand wird vermittelt durch die stromaufwärts vordringende, also der 
Richtung der Wasserströmung entgegenwirkende Fluthwelle des Oceans. Auf den 
überschwemmten Fluss- und Seeufern, überall wo diese nur sanftes Gefälle haben, 
lagert sich zur Zeit der Fluthhôhe eine Menge feiner sandiger Detritus, Thon 
und Reste vieler mikroskopischer Organismen ab, welche bei der Vermischung 
des Salzwassers mit süssem Wasser zu Grunde gingen. Durch die tägliche 
Wiederholung des Vorgangs vermehrt sich der Absatz (Schlick), dessen Bildung 
oft durch künstliche Schutzvorrichtungen noch begünstigt wird. 
Auf diese Weise sind die Marschen (2) an der Mündung vieler Ströme ent- 
standen. Man unterscheidet Flussmarschen und Seemarschen, je nachdem 
dieselben dem Ufergebiet der Flüsse angehören, oder jenseits der Flussmündungen 
an den benachbarten Seeküsten entstanden sind. Der Absatz der Flüsse wird 
auch begünstigt durch natürlich gebildete Schutzwälle, welche bei sanft abfallenden 
Meeresufern leicht an der Ausmündung grosser Ströme durch Anhäufung von 
Gebirgschutt, Baumstämmen und andern Pflanzenresten entstehen. In dem Be- 
reich dieser Uferwälle, die sich allmählich über das Wasser erheben (Lagunen) 
wird die Wasserstromung gehemmt, so dass nun auch eine Menge Thon zum 
Absatz gelangen kann. Auf diese Weise sind grosse Flächen eines fruchtbaren 
thonigen Bodens, die sogen. Deltabildungen entstanden, z. B. an der Mündung 
des Missisippi's, Nil's, Po's, Rhein’s, der Donau. 
Auch die im Wasser als lósliche Produkte der Verwitterung fortgeführten 
Bestandtheile gelangen zum Theil zum Absatz. Dies gilt namentlich vom kohlen- 
sauren Kalk, an dem die Meere arm sind, obgleich ihnen durch die Flüsse grosse 
Mengen zugeführt werden. Der Niederschlag wird vermittelt durch Organismen 
verschiedener Art, welche den Kalk zum Bau ihrer schützenden Umhüllungen, 
Panzer, Schalen, Muscheln verwerthen und nach dem Absterben am Meeresgrunde 
anhäufen. Die Foraminiferen sind es besonders, welche eine der grossartigsten 
Bildung dieser Art, die Kreide, im Ocean erzeugt haben und noch erzeugen. In 
ühnlicher Weise werden kieselige Organismenreste abgelagert (Infusorienerde). 
Der Stein- und Erdschutt älterer geologischer Perioden ist durch Verdichtungs- 
processe, auf die wir hier nicht näher eingehen, zu festem Gestein erstarrt 
(Deuterogene Gesteine). Wurden diese Formationen durch vulkanische Kräfte 
oder durch Senkungen der Umgebung gehoben, so beschrieb der sich alsdann 
bildende Gebirgsschutt den Weg nach den Niederungen ein zweites Mal, vielerorts 
vermengt mit den Produkten des ersten Zerfalls ursprünglicher Felsarten. 
Versuchen wir jetzt die Bodenarten zu classificiren so haben wir zunächst 
folgende Haupteintheilung (3): 
I. Verwitterungsboden. 
A. der Primitiv-Gesteine. 
B. der deuterogenen Gesteine: 
Die Verwitterungsbodenarten ruhen auf dem Muttergestein und sind 
daher geologisch einzutheilen nach den Felsarten, welchen sie angehören: Gneiss- 
boden, Basaltboden, Sandsteinboden u. s. w. 
Eine allgemeinere für beide Hauptbodenklassen durchführbare Eintheilung 
gründet sich auf die Thatsache, dass die Kategorien des feinen und groben 
II. Schwemmboden.
	        
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