382 Handwörterbuch der Chemie.
der Verseifung der Kuhbutter entdeckt (1). Seitdem ist sie vielfach als Produkt
der Lebensthätigkeit von Pflanzen und Thieren sowohl, als auch als Zetsetzungs-
produkt von pflanzlichen und thierischen Substanzen ausserhalb des Organismus
aufgefunden worden. Jedoch bleibt es dahingestellt, ob in allen Fällen die als
Buttersáure angesprochene Sáure in der That die normale oder die ihr sehr
ühnliche unten zu beschreibende Isobuttersáure gewesen ist (2) Man fand sie
in den Früchten des Seifenbaums, in den Tamarinden, unter den flüchtigen
Säuren des Crotonóls, im Leberthran, in der Fleischflüssigkeit der Sáugethiere,
in der Milzflüssigkeit, im Schweisse, in der Flüssigkeit, welche mehrere Laufkáfer
durch den After ausspritzen (in Betr. der Literatur vergl. GRÜNZwEIG, Ann. 62,
pag. 194), in den menschlichen Fäces, in den Excrementen fleischfressender Vögel,
im Schlangenkoth (22) (116). Sie findet sich in den thierischen und pflanzlichen
Produkten theils in freiem Zustand, theils in Form von Estern, so z. B. in der
Kuhbutter als Buttersäure-Glycerinester, im Heracleumôl als Buttersäure-Hexyl-
ester (3), in den Früchten von ZFastinaca sativa als Buttersiure-Octylester (4).
Buttersáure tritt háufig als Produkt der Gáhrung und Fáulniss auf. So bildet
sie sich bei der durch faulen Käse (24) und verschiedene andere Körper einge-
leiteten Gährung des Zuckers in Gegenwart einer Base, bei der Fäulniss resp.
Gährung von Kartoffelkleie, diabetischem Harn, Fibrin, Casein, Fleisch (163),
Erbsen und Linsen, Hefe, der Runkelrübenschlempe, des Weizenmehles u. s. w.
(in Betr. d. Literatur vergl. GKÜNZWEIG, Ann. 162, pag. 195), bei der Schizomyceten-
gährung verschiedener Oxysäuren, wie Weinsäure (23), Aepfelsäure (LIEBIG), Milch-
säure (s. unten), Glycerinsäure, und mehratomiger Alkohole, wie Glycerin, Erythrit
(Frrz). Sie entsteht bei der trockenen Destillation von Tabak (5), Torf (6), Holz (7)
(42), und Bernstein (8).
Buttersáure tritt hàufig als Oxydationsprodukt von hochmolekulareu Fettsáuren,
Säuren des Oelsäurereihe und vielen anderen hochmolekularen Verbindungen auf.
So entsteht sie z. B. bei der Oxydation von Oelsáure (9) Caprylalkohol (1o),
von chinesischem Wachs (11) mit Salpetersäure, von Valeriansäure mit überman-
gansaurem Kali in alkalischer Lösung (12), von Butylmethylcarbinol mit chrom-
saurem Kali und Schwefelsäure (16). Sie bildet sich beim Behandeln von Aethal
und Palmitinsáure mit Kalikalk (13) beim Schmelzen von Casein mit Kali (14),
beim Behandeln von Casein, Albumin, Fibrin und Leim mit Braunstein oder
chromsaurem Kali und Schwefelsáure (15) u. s. w. Normale Buttersáure entsteht
bei der Oxydation des Coniins mit chromsaurem Kali und Schwefelsáure (17)
(2) bei der Einwirkung des Sonnenlichts auf eine wässrige Lösung von Brenz-
weinsdure in Gegenwart von Uranoxyd (18), bei der Reduction der Crotonsäure
mit Natriumamalgam (19) und von Bernsteinsäure mit Jodwasserstoff (20), bei der
Oxydation des Butylalkohols (21).
Die Zusammensetzung der Buttersäure wurde von PELOUZE und GÉLIS (24)
und von LERCH (25) richtig ermittelt, synthetisch wurde die Säure zuerst von
ScHôvEN (26) durch Synthese des Butylalkohols aus Diäthyl und Oxydation des-
Ber. 14, pag. 2064. 155) FITTIG u. KRUSEMARK, Ann. 206, pag. 14. 156) SWARTS, Jahres-
ber, 1873, pag. 583. 157) BERTHELOT u. LUCA, Ann. 100, pag. 360; CAHOURS u. A. W. Hor-
MANN, Ann. 102, pag. 296. 158) LOuRENGO, Ann. 114, pag. 122. 159) WURTZ, GMELIN-KRAUT,
Handb., Suppl. 2, pag. 808. 160) SIMPSON, Ann. 113, pag. 117, 118. 161) BERTHELOT, GMELIN-
Kraut, Handb. Suppl. 2, pag. 811. 162) TRUCHOT, Ann. 138, pag. 298. 163) GAUTIER und
ETARD, Ber. 16, pag. 2527. 164) FRIEDRICH, Ann. 219, pag. 371. 165 NATTERER, Wiener
Monatshefte 4, pag. 551. 166) JAHN, Wiener Monatshefte 1, pag. 703.
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