Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

  
  
  
  
  
  
Handwörterbuch der Chemie. 
der Ueberschuss von Seife wird abgewaschen. Rationeller erscheint das Verfahren 
von FILSINGER (50) der auf einander folgenden Tránkung mit Barytwasser und 
Borsáurelósung. 
Der Gyps wird gehärtet, wenn man denselben nach dem Brennen mit Alaun- 
lösung tränkt, trocknet, wiederum brennt und ihn dann mit Alaunlósung statt 
mit Wasser anmacht (KrENE's Cement). Aehnlich wirkt Borax. Der »Parian- 
Cement« besteht aus 1 Thl. calcinirtem Borax und 44—45 Thin. Gyps. Das 
Härten von Gyps mittelst Wasserglaslôsung ist nur schwierig ausführbar, da der 
Gyps beim Anmachen mit Wasserglas gleich in's Stocken kommt und aus den 
Gypsgüssen Alkalisulfat auswittert. Ein gutes Hártemittel ist Kieselfluorwasser- 
stoffsáure. 
Stuck ist eine in der Baukunst vielfach gebrauchte, den Marmor imitirende 
Mortelcomposition aus Gyps, Kalk, Sand, Ziegelmehl, Farbstoffen, Marmor- 
staub u. dgl., mit Leimwasser angemacht, in welcher der Gyps der vorherrschende 
Bestandtheil ist. Der Stuck nimmt eine schóne Politur an. 
Eine ähnliche Masse, Scaliogla, ist ein Gemisch von feinem gebrannten 
Gyps, rohem Gypsspath und Leimwasser. Die unter dem Namen Tripolith 
neuerdings im Handel vorkommende Masse ist ein Gemenge von etwa 75% Gyps 
mit Thon, Sand, kohlensaurem Kalk und Coks (129); es hat keine Vorzüge 
vor gewóhnlichem Gyps. 
Das Brennen des Gypssteins im Grossen gleicht im Allgemeinen dem Kalk- 
brennen; nur muss die Temperatur eine viel niedrigere sein, und wegen der 
leichten Reducirbarkeit des Calciumsulfats darf das Brennmaterial nicht mit dem 
Gyps in Berührung kommen. Man erhitzt das Rohmaterial wohl in eisernen 
Kesseln oder in Cylindern oder backofenähnlichen Oefen. In dem RAwponn'schen 
Ofen wird der Gyps in stehenden, eisernen Retorten gebrannt, deren oberer 
Theil von der Flamme einer Rostfeuerung umspielt wird, wáhrend der untere 
Theil aus dem Ofen herausragt, so dass hier der gebrannte Gyps sich abkühlen 
kann. Auch der HorrMANN'sche Ringofen kann zum Gypsbrennen benutzt werden. 
Neuerdings sind mehrfach Gypsbrennöfen patentirt worden. 
Das Calciumsulfat bildet mit einigen andern Sulfaten Doppelsalze. 
Calcium-Ammoniumsulfat, CaSO,, (NH,),S0, + H,0, kommt in den Borsäure- 
Lagunen Toskanas vor (O. PorP) (51). Concentrirte Ammoniumsulfatlósung lost Gyps; bei be- 
stimmter Concentration scheidet sich das Doppelsulfat aus [H. RosE (52), FASSBENDER (53)]. 
Die übrigen Doppelsulfate siehe bei den betreffenden Metallen. 
Calciumthiosulfat, thioschwefelsaures (auch unterschwefligsaures genannt) Calcium. 
Nach dem Vermischen heisser, concentrirter Lôsungen von Chlorcalcium und Natriumthiosulfat 
und Verdampfen unterhalb 50° krystallisirt erst Chlornatrium, dann beim Erkalten Calciumthio- 
sulfat (KESSLER) (54). Es wird auch durch Erhitzen von Calciumsulfit und Schwefel mit Wasser 
erhalten oder durch Kochen von Kalkmilch und Schwefel und Durchleiten von Schwefligsáure- 
gas bis zur Entfárbung (HERSCHELL) (55). Es bildet sich auch bei Oxydation von Schwefel- 
calcium an der Luft, z. B. aus dem Rückstande der Sodafabriken. Das Salz bildet wasserhelle, 
grosse, sechsseitige Säulen des triklinischen Systems von der Zusammensetzung CaS,0, + 6 H,0. 
Die Krystalle verwittern an der Luft bei 40?, 1 Thl. Salz lóst sich in 1 Thl. Wasser von 3° 
(HERSCHELL). Beim Erhitzen der conc. Lósung über 60? bildet sich unter Schwefelausscheidung 
Calciumsulfit. Es dient zur Darstellung von Antimonzinnober (vergl. pag. 9), auch als Heil- 
mittel gegen Hautkrankheiten und innerlich gegen Lungenphthisis. 
Calciumdithionat, unterschwefelsaures Calcium, CaS,0, + 4H,0, wie das 
Bariumsalz zu erhalten.  Luftbestindige, rhomboedrische Krystalle, welche in festem Zustande 
die Ebene des polarisirten Lichtes ablenken (PAPE) (56). Vol.-Gew. 2:18 (TorsôE) (57). Die 
     
  
    
  
  
  
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
   
    
  
  
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
    
   
   
   
   
  
  
  
  
   
   
   
    
  
   
    
  
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