Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

   
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Schon oben sind zwei Sätze als für die Constitution des Benzols fundamental 
hervorgehoben. Daraus lassen sich ohne Schwierigkeit die Anzahl der Isomerien 
bei den verschiedenen Substitutionsprodukten des Benzols ableiten. 
I. Bei den einfach substituirten Benzolen giebt es keine Isomerie. 
II. Alle vom Benzol durch Vertretung zweier Wasserstoffatome entstehenden 
Verbindungen treten in 3 isomeren Formen auf. Man nennt diese je Ortho (o.)- 
Meta(m.) und Para(p.)-Verbindungen und bezeichnet sie beim Schreiben 
der Formeln derart, dass man neben die substituirenden Atome oder Atomgruppen 
Zahlen setzt, welche ihre relative Stellung (oder besser Beziehung) zu einander 
andeuten. "Theoretische Betrachtungen, welche durch 'Thatsachen gestützt sind, 
haben dahin geführt (3) mit grosser Wahrscheinlichkeit annehmen zu kónnen, dass 
den Orthoverbindungen die Bezeichnung (1.2) oder (1.6) zukommt, wobei die 
Zahlen dieselbe Bedeutung wie in den obigen Benzolformeln haben. Die Be- 
zeichnung 1.2 sagt also aus, dass diejenigen Wasserstoffatome, welche bei den 
obigen Benzolformeln mit diesen Zahlen bezeichnet sind, durch die substituirenden 
Gruppen vertreten wurden. 
Ebenso ist nachgewiesen, dass den Metaverbindungen die Bezeichnung (1.3) oder 
(1.5) zukommt, wáhrend die Paraverbindungen durch (1.4) dargestellt werden müssen. 
III. Bei den Trisubstitutionsprodukten des Benzols hat man 3 Fille zu 
unterscheiden: 
a) Die 3 eintretenden Gruppen sind einander gleich. Dann hat man 3 Isomere, 
welche folgendermaassen bezeichnet werden: 
1. (1.2.8) = (4.5.6) = (5.6.1) = etc 
3. (1.9.4) — (1.2.5) — etc 
3. (1.8.5) — 2.4.6. 
b) Von den 3 eintretenden Atomgruppen sind zwei einander gleich und von 
der dritten verschieden, dann sind 6 Isomere móglich. Bei der gebráuchlichen 
Bezeichnungsweise ist unter 1 stets die zuerst geschriebene Atomgruppe zu ver- 
stehen, während die zweite Zahl sich auf die 1hr gleiche Atomgruppe beziehen 
soll. Man hat dann: 
1. 1.2.3 =:1.6.9 = etc. 
9. 1.2.4 —— 1.6.4 — etc. 
3. 1.3.9 51.5.6 — cic 
4. 1.3.45 1.5.4 £— etc. 
5. 1.3.5 1.5.3 — elc, 
6. 1.4.9 —— 1.4.3 = etc. 
c) Die 3 eintretenden Atomgruppen sind untereinander verschieden. Dann 
sind 10 Isomere möglich, deren Bezeichnung in ähnlicher Weise möglich ist. 
IV. Bei Tetrasubstitutionsprodukten sind bei gleichen Substituenten 3 Isomere 
möglich, während unter derselben Voraussetzung sowohl von Penta- wie von 
Hexasubstitutionsprodukten nur je eine Form möglich ist. LADENBURG. 
Arsen.”) As = 74,9. Molekulargewicht As, = 300, Dampfdichte = 10,6, 
wenn Luft — 1 oder 150, wenn Wasserstoff — 1 gesetzt wird. 
*) 1) GuELIN-KnAUT's Handb. 2) V. MEvER, Ber. I2, pag. I117. 3) A. BUCHNER, N. Rep. 
Pharm. 22, pag. 265. 4) E. REICHARDT, Arch. Pharm. [3] 17, 3, pag. 291. 8) T. OGIER, C. 1.87, 
pag. 210. 6) JANOVSKY, Ber. 6, pag. 216. 7) WIEDERHOLD, POGG. 118, pag. 615. 8) CONECHY, 
Chem. N. 41, pag. 189. 9) F. SELMI, Monit. scient. [3] 8, pag. 1012. O. JoHNsON, Chem. N. 38, 
pag. 301). 10) DE CLERMONT u. FROMMEL. 11) E. FISCHER, Ber. 13, pag. 1778. 12) FRESENIUS, 
Qualitative u. quantitative Analyse, 
  
   
  
  
  
    
  
  
  
   
   
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
    
   
    
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
   
  
    
  
   
  
     
    
  
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