Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

    
   
   
  
  
  
  
  
  
   
    
   
   
  
   
   
  
   
  
   
   
   
    
   
   
   
  
   
  
   
   
    
  
   
   
  
   
  
   
   
   
  
   
   
   
  
  
   
    
    
  
    
   
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Vertreter seines Fachs, sondern auch seinen Vorgüngern eine solche Art des 
Syncretismus war, ersieht man aus den umfangreichen Fragmenten seines Buches 
Imuth über die Cheirokmeta, welche z. B. in der gothaer Handschrift, Ch. 
n. 249b, Fol r38v (einschliessend ein Fragment aus dem Agatharchides) bis 
166r und rgsr ff. (ausser andern Stellen) unzweifelhaft erhalten sind. - 
Das Buch umfasste ein Alphabet Abhandlungen in Briefen an Theosebeia; doch mögen 
einige an andere Personen (Lazaros?) gerichtet sein. In der Vorrede des Omega, Fol. 195 f£, 
welches über den chemischen Kamin und Apparate handelt, theilt Zosimos — ein leidenschaft- 
licher Buchstabenspekulant (9) und Etymolog — die Verüchter einer seiner Schriften über den 
Sublimationsapparat als Banausen der adamitischen, von der Heimarmené beherrschten Menschen- 
klasse zu; (ganz solchen ägyptisch-neuplatonischen Anschauungen huldigend, wie sie bei Jam- 
blichos (10) Bitys vorträgt, den er neben dem #rismegas Platon und dem muyriomegas Hermes 
mit der » 7a/e/ des Pifos« citirt). Sich selber und die philosophisch gebildeten Chemiker be- 
zeichnet er als Streber nach der höchsten Vernunft, nach der Vereinigung mit dem Princip, 
dessen höchsten Namen nur »der verborgene Nikotheos« (El-Gibbör?) weiss, dessen Beiname 
das Licht ist, welches als Jesus Christus in die Adamiten dringt. Diese stammen von Adam, 
nach seinem Etymon »der jungfräulichen, blutigen, fleischigen Erde«. Adam nennen ihn Chaldäer, 
Parther, Meder und Hebräer; die Aegypter aber 7%oyfh d. i. Hermes; die Griechen Prometheus 
und Epimetheus, deren Fessel Pandora dieselbe wie Eva ist. Das Licht (GG) Christus hat 
die Aufgabe, jeden Adam zur Reue zu bewegen, ihn erst zum Menschen (06) námlich Licht- 
(Ds) -menschen zu machen, ihn der Vernunft zu gewinnen und ihn der Heimarmené, d. i. dem 
Einfluss der Gestirne zu entziehen. Zuletzt wird dieses Licht den Kampf aufnehmen nicht nur 
gegen den Antimimos, sondern auch gegen den von diesem gesandten Vorläufer, der 
aus Persien kommt. Dieser hat einen Namen mit neun Buchstaben, unter denen ein Vocal 
doppelt ist (Slpdoyyoc). (Man erräth leicht Zoroastres, den er vorher auch citirt) Dass 
Thoyth, als Hermes trismegistos und als ein von Zosimos sehr gepriesener Seelenführer und 
Chemiker, wenigstens als bekehrter Adamit auch Jesu gleichen müsste, entspräche den An- 
sichten des Zosimos, aber er sagt es nicht. Sollte dem Priester der Chemie, welcher nach der 
Lösung des chemischen Problems und damit zugleich nach der höchsten Vernunft strebt, auch 
die »Zusammenfügung der Knochen« des Retortenbaues nicht gelingen — Anspielung auf 
Ezechiel, K. 37—: das bringt ihm keinen Untergang. Wehe aber den adamitischen Verspottern 
seines Kunstwerks! — »Nur die hebrüischen und heiligen Bücher des Hermes,« sagt Z. wórtlich, 
»sprechen über den lichtvollen Menschen und seinen Wegweiser, den Gottessohn; über den 
irdischen Adam und seinen Führer, den Antimimos, der sich mit bóser Rede und Tàuschung 
den Sohn Gottes nennt.« Und vorher: »Dasselbe ist in den Bibliotheken der Ptolemáer ge- 
funden worden, welche (?) sie in jedes Heiligthum, am meisten in das Sarapeum (t0 caparive) 
niederlegten, als sie Asenon (Simon?) den Hohenpriester von Jerusalem (Ücevoy Tv dpytepoco)dpwv) 
einluden, ihnen Hermes (so) zu schicken, welcher das ganze Hebräische (Buch?) griechisch und 
ägyptisch übersetzte. « 
Dass aber die Verbindung des Cham mit dem Chemes (Chemeu) und dieses 
mit chemeia geradezu eine jüdische Schöpfung sei, um der Chemie einen histo- 
rischen Erfinder zu geben, wird erst recht wahrscheinlich, wenn man die Art 
der ältesten chemischen Literatur berücksichtigt, welche dem Zosimos nach seinen 
Citaten vorlag. Dieselbe bestand aus durchweg pseudepigraphischen Lehrbüchern 
der Kunst, die zwar alle ägyptischer Heimath sind, aber dreifacher Herkunft: 
ägyptisch-hellenistischer, persisch-hellenistischer und jüdisch-hellenistischer. Die 
häufigste Form, in welcher die Geheimwissenschaft ägyptischer Priester — dafür 
die Chemie zu halten, werden wir allen Grund haben — überliefert wurde, ist, 
dass ein Gott sich seinem Priester oder Propheten, ein Lehrer seinem Schüler, 
ein Vater seinem Sohn mittheilt. Weniger Bekanntes sei angeführt: 
Hermes an Pauseris (= Pausiris, richtig: LEPSIUS’ Zeitschrift 1883, pag. 164), Hs. Gotha, 
Fol. 103r, vergl. 175v; Hermes, © xheıölov über die Komaris gemäss den beiden Verbindungen,
	        
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