544. Handwórterbuch der Chemie.
Kochen mit Essigsáureanhydrid, das abdestillirt wird. Der Rückstand wird mit Natronlauge kalt
behandelt, dann durch successives Ausschütteln mit Aether und verdünnter H,SO, von der
acetylirten Iiydrobase getrennt. Aus der schwefelsauren Lösung fällt Alkali
die Methyltetrahydrobase als Oel, welches zwischen 249—944?C. bei 720 Millim.
siedet. Mit NaNO, in saurer Lósung entsteht unter gelbrother Fürbung eine
Nitrosoverbindung, die durch Alkali als Oel sich ausscheidet, in der Würme nicht
angegriffen wird, in Aether mit grüner Farbe sich 16st und mit missig conc.
HNO, ein festes, kaum basisches Produkt liefert, wahrscheinlich analog dem
Nitrodimethylanilin.
Die einfachen Salze dieser Base sind zerfliesslich. Das saure Sulfat krystallisirt aus abso-
lutem Alkohol in weissen, sáulenfórmigen Krystallen, die an der Luft zerfliessen.
Platindoppelsalz, (CoH, ,N(CH,)HCI),PtCl,. Ziegelrother, krystallinischer Nieder-
schlag, schmilzt bei 177° C. unter Gasentwicklung.
Monomethyltetrahydrochinolinmethyljodid, C,H,, N-CH,-CH,J (57),
hinterbleibt in der alkalischen, mit Aether behandelten Lösung bei der Darstellung
obiger Base. Die Ammoniumbase wird nach E. FiscHER's Verfahren in saurer
Lösung mit K,FeCy, gefillt, mit CuSO, zersetzt, das Filtrat mit Baryt und
CO, behandelt. Aus dem letzten Filtrat hinterbleibt das kohlensaure Salz der
Ammoniumbase, welches in das salzsaure Salz übergeführt wird.
Chlorhydrat, CH, ,N: CH,H Cl; kurze, weisse Prismen (aus Alkohol).
Platindoppelsalz, (CH, N: CH,HCI),PtCl, ; krystallisirt.
Aethyltetrahydrochinolin, CH, ,N(C,H;) (56). Aus Jodäthyl und Tetrahydrochinolin
entsteht das krystallinische Jodid, aus der Kali die Base frei macht. Siedep. 255° C.
Aethyltetrahydrochinolináthyljodid, C,H,,N(C,H,).C,H,J. Alkalien zerlegen
es nicht. Ag,O liefert die freie, starke Base CH, jN(C,H,)OH.
Acetyltetrahydrochinolin, C,H,N(C,H,O) (56), entsteht durch Kochen der Base
mit Essigsäureanhydrid und siedet bei 295? C. Mit KMnO, oxydirt entsteht Oxalylanthranilsäure.
Benzoyltetrahydrochinolin, C,H,, N(C,H,0) (56), krystallisirt aus Alkohol in mono-
klinen Tafeln. . Schmp. 75° C.
Tetrahydrochinolinharnstoff, NH,CONC,H,, (57). Vermischt man die wässerigen
Lösungen äquivalenter Mengen der salzsauren Base mit KCNO, so gesteht die Flüssigkeit zu
einem Brei weisser Nadeln, die aus Wasser umkrystallisirt werden. Schmp. 146:5? C. Wenig
löslich in kaltem Wasser, fast nicht löslich in Alkohol. Verdünnte Sáuren bewirken keine Ver-
änderung. Alkalien regeneriren die ursprüngliche Base.
Leukolinsäure bezw. Chinolinsäure, Ca ar cocoon (2) (58).
DEWAR erhielt durch Oxydation des Chinolins mit KMnO, eine Sáure, die in Nadeln krystalli-
sirt, bei 143° schmilzt, in Wasser sehr schwer löslich ist, mit Kali erhitzt Anilin liefert. Bei
ähnlicher Behandlung des Leukolins erhielt er eine Säure gleicher Zusammensetzung in Tafeln oder
Nadeln. Schmp. 1629 C. In kaltem Wasser wenig löslich, löslich in Alkohol und Aether. Mit
Natronkalk geglüht entstehen Anilinn, NH, und wenig Picolin. Das Kalisalz, trocken destillirt,
liefert CO,, H,O, CO,K, und Anilin. Die Kalischmelze enthält Salicylsáure. Das Silber-
salz krystallisirt in feinen Nadeln. Da jetzt nachgewiesen ist, dass Chinolin und Leukolin iden-
tisch sind, so bedürfen die beschriebenen Säuren einer wiederholten Prüfung.
Monochlorchinolin, CIC,H,N (59), wird dargestellt aus Parachloranilin,
Glycerin und Schwefelsäure u. s. w. Dasselbe ist eine farblose Flüssigkeit, die
sich schnell bräunt. Siedep. 256° C.
Salze: Chlorhydrat, CIC,H,NH Cl; feine, farblose Nadeln, in Wasser sehr leicht lóslich.
Platindoppelsalz, (CI C,H, NHCI),PtCI, + 2H,0, hellgelber, krystallinischer Niederschlag. Jod-
methylat, CIC,H,N,CH,]J, hellgelbe, krystallinische Krusten, in Wasser leicht, in Alkohol
schwerer löslich; unlöslich in Aether. Chlormethylplatinat, (CIC,H,N, CH,CI),PtCI,, aus
dem Jodmethylat durch Behandeln mit AgCl und PtCl,; orangegelbe Krystalle.
di
W
sc)
ar
du
fo.
Sa
be
ve
Sc
we
wi
ers
na
un
in
sc.
Sa
üb
Sn
Sic
fall