Handwörterbuch der Chemie,
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leicht erhalten, wenn man 40 Grm. Oxychinolin und 18 Grm. KOH in 80 Grm. Methylalkohol lóst
und 40 Grm. CH,] zugiebf und auf dem Wasserbade erwürmt. Wenn keine Abscheidung von
K] mehr erfolgt, destillirt man den Alkohol ab, lóst in Wasser, übersüttigt mit Na OH und
extrahirt mit Aether. Das beim Verdunsten zurückbleibende gefürbte Oel wird destillirt,
Die Methoxybase stellt ein farbloses Oel dar, das sehr hoch siedet, leicht in
Benzol, Alkohol, schwerer in Aether und Ligroin, wenig in Wasser sich lóst.
Mit Wasserdämpfen ist sie flüchtig. Mit Chlorzinkammoniak erhitzt entsteht
Amidochinolin. Ihre Salze mit Sáuren krystallisiren gut, sind aber sehr hygro-
scopisch.
Salze: Chlorhydrat, C,H,(OCH,)N-HCI. Leitet man HCI in eine ätherische Lôsung
der Base ein, so scheidet sich eine flockige, harzige Masse ab, die durch Lósen in Alkohol und
geringen Zusatz von Aether in schöne, dicke Prismen sich verwandelt.
Platindoppelsalz, [C,H,(OCH,)N-HCI],PtCl,, entsteht auf Zusatz von PtCl, zur
alkoholischen Lósung des Chlorhydrats in langen, gelben Nadeln, die in Wasser und Aether
schwer lóslich sind.
Pikrat, C,H,(OCH,)NC,H,OH(NO,),; gelblicher, krystallinischer Niederschlag auf
Zusatz einer heissen Pikrinsáurelósung in die alkoholische Lósung der Base.
Dichloroxychinolin, S.C HN (80), scheidet sich beim Einleiten von Cl in die
Chloroformlósung der Oxybase in gelbgefirbten Krystallen aus, die durch verdünnten Alkohol
gereinigt werden. Schone, weiche, seideglänzende, wollige Nädelchen. Schmp. 163—165° C.
Leicht löslich in Alkohol, CHCl,, CS,, kaum in Wasser. Natronlauge ist ohne Einwirkung.
Wasser scheidet die Dichloroxybase aus ihrer Lósung in concentrirten Süuren wieder aus.
Dibromoxychinolin, C,H,Br,OH-N (80), wird leicht gewonnen durch Einwirkung von
2 Mol. Br auf Oxychinolin in CS,-Lósung. Weisse, seideglinzende, strahlig gruppirte Nadeln.
Schmp. 193—1959 C. Unlóslich in Wasser, schwer lóslich in Ligroin, leicht in Alkohol, Benzol
und CS,. Verhält sich gegen Säuren, Alkalien und AgNO, wie die Dichlorverbindung.
Dijodoxychinolin, C,H,J,(OH)N (80). Man giesst so lange eine alkoholische Jod-
lósung zu einer alkoholischen Kalisalzlósung der Base, bis die Lósung braun wird und die
Füllung sich nicht vermehrt. Die Dijodverbindung wird mit Alkohol und Wasser ausgewaschen
und krystallisirt dann aus Alkohol in mikroscopischen Nadeln oder Prismen. Schwer löslich in
Alkohol; in Wasser, Benzol, CH Cl, unlóslich.
Dinitrooxychinolin, C,H,(NO,),OHN (80), durch Eintragen von Oxychinolin in conc.
HNO;, und folgendes Verdünnen mit Wasser scheidet es sich als amorphes, gelbes Pulver aus,
das beim Verdunsten aus conc. HNO, in gelben Krystalln erhalten wird. Lóst man das
Dinitroprodukt in warmer, concentrirter Sodalósung, so scheiden sich schóne, goldglünzende
Nädelchen eines Natriumsalzes, C,H,(NO,),ONa-N, aus.
Nitrosooxychinolin, C,H,OHN-NO (80), fällt als gelbbrauner, krystallinischer Nieder-
schlag beim Einleiten von N,O, in eine conc. Lösung der Base in H,SO,. Man wäscht mit
Wasser aus, kocht mit Alkohol und Thierkohle. Die immer noch grün gefärbten Blättchen
werden durch ófteres Umkrystallisiren aus viel heissem Wasser silberglänzend erhalten. Diese
lösen sich in Wasser und Alkohol schwer, in kohlensauren und ätzenden Alkalien leicht. Mit
Phenol und H,SO, tritt nach dem Verdiinnen mit Wasser rothe Firbung ein, welche durch
NaOH in gelbbraun übergeht.
Oxychinolinsulfosäure, C,H,OH(SO,H)N + 24H,0 (80), wird quantitativ gewonnen,
wenn Oxychinolin mit der zehnfachen Menge reiner conc. H,SO, 24 Stunden in der Kilte
gestanden hat. Beim Verdünnen mit Wasser fällt sie krystallinisch aus. Aus heissem Wasser
krystallisirt sie in gelben Blättchen oder Nadeln. Die Sulfogruppe scheint nicht festgebunden
zu sein, denn beim Erhitzen im Reagenzrohr bildet sich Oxychinolin unter Entwicklung von SO,.
Salze: Natriumsalz, C,H,(SO,Na)O- N 4- 3H,O, entsteht beim Neutralisiren mit Soda
in grossen, glänzenden Krystallen,
Bariumsalz, CS H,N (5 Ba) + 4H,0, wird erhalten in prachtvollen, gelben Nadeln,
W
1r
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