Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

  
  
Handwörterbuch der Chemie. 
mit gelber Farbe. In Wasser ziemlich leicht lóslich. In verdiinnter H,SO, ge- 
lost giebt es mit Kaliumbichromat eine dunkelrothe Fürbung. 
Platindoppelsalz, [C, H,(NH,)N-HCI],PtCl,, ist in kalter, verdünnter, HCl] löslich. 
Iridolin, C,, HyN (127), fand WiLLIAMs im Steinkohlentheer; es siedet bei 
252—257? C. Spec. Gew. — 1'072 bei 15? C. Es wird wohl mit dem Lepidin 
identisch sein. 
Cryptidin, Dimethylchinolin (?), (CH,),C,H,N (128). Nach Leeps wird 
Xylidinacrolein in kleinen Portionen destilirt, das gesammelte Destillat durch 
Filtriren durch ein nasses Filter von Wasser getrennt und auf 100? bis zum con- 
stanten Gewicht getrocknet. Zur Reinigung wird das salzsaure Salz dargestellt; 
die dicke, übelriechende Mutterlauge wird abgegossen. Die Krystalle werden 
durch Pressen zwischen Fliesspapier gereinigt, in wenig Wasser wieder ge- 
lôst, filtrirt und die Lósung zur Krystallisation gebracht; dieses Verfahren wird 
bis zur völligen Reinheit der Substanz wiederholt Man zersetzt nun mit wenig 
Kalilauge, wäscht das Oel mit Wasser, filtrirt, trocknet bei 100° C, und destillirt. 
Siedep. 270°. WiLLIAMS fand im Steinkohlentheer ein Cryptidin. Siedep. 275? C. 
Salze: Chlorhydrat, C,,H,, NHCI, feine, dünne, farblose, tafelförmige Krystalle, die 
unter theilweiser Zersetzung sublimirbar sind. 
Platindoppelsalz, (C,,H,,NHCD,PtCl,, feine, gelbe Krystalle. 
3:2 oder 3:4-Dimethylchinolin, C,H;(CH3),N, hat BEREND nach SKRAUP’s 
Methode aus Orthoxylidin 1:2:3 dargestellt. Eine gelbliche Flüssigkeit. Siede- 
punkt 273—274? C. Mit rauchender H4,SO, behandelt entsteht eine Sulfosáure, 
welche bei 265—266° schmilzt und in der Kalischmelze eine mit Wasserdimpfen 
flüchtige Oxybase liefert. 
Salze: Das Chloroplatinat und das neutrale Sulfat sind denjenigen des 
3-Toluchinolin ganz analog. (S. Berl. Ber. Bd. 17 Juliheft.) 
Dimethylchinolin, a:1-Orthomethylchinaldin DôBNER's, (CH,)C,H,(CH,)N 
(129). 
Darstellung: Wird in gleicher Weise wie das Chinaldin aus Orthotoluidin und Paraldehyd 
gewonnen. Siedep. 2529 C. Farblose Flüssigkeit, die sich am Licht brüunt, in Wasser wenig 
löslich, sich mit Wasserdámpfen verflüchtigt und sich in Alkohol und Aether leicht löst. 
Salze: Bichromat, (C,,H,,N),Cr,O,H,, krystallisirt aus heissem Wasser, in dem es 
leicht löslich ist, in orangegelben Prismen. Platindoppelsalz, (C; H,,NHCI),PtCl,, bildet 
hellgelbe, in Wasser schwer lósliche Nadeln. 
Hydroverbindung, CH,C,,H,,N, bildet sich wie das Hydrochinaldin; farblose Flüssig- 
keit; Siedep. 260—262? C. Fe,Cl, erzeugt in ihren Salzlósungen blutrothe Firbung. 
Salze: Chlorhydrat, C,,H,,NHCI; Nadeln; in HCl schwer lóslich. Platindoppel- 
salz, (C,,H, ,NHCD,PtCl,; braunrothe, runde Aggregate ganz feiner, concentrisch gruppirter 
Nadeln. Methylverbindung, C,,H,,NCH,, entsteht durch Erwürmen der Base mit 
CH,J u. s. w. Siedep. 242—245? C. 
a 
a3-Dimethylchinolin, Paramethylchinaldin, (CH,)C,H,(CH,)N (130), 
wird aus Paratoluidin und Paraldehyd gewonnen. Grosse, farblose, mehrere 
Centimeter lange, rhombische Prismen. Schmp. ca. 60° C. Siedep. 266—267° C. 
Die Base riecht ausgesprochen nach Anis, ist in heissem Wasser schwer, in Alko- 
hol, Aether und Benzol leicht löslich. 
Salze: Das Chlorhydrat, Nitrat, Sulfat und Acetat sind in Wasser leicht löslich. 
Bichromat, (€ 4 H4 1); Cr, 0, H,; eigelbe, lange Nadeln, die in kaltem Wasser schwer, in 
heissem leichter lóslich sind. Platindoppelsalz, (C,  H,,N, HCI),PtCI, ; fast farblose, feine 
Nadeln, die in kaltem Wasser sich nicht, in heissem schwer lösen. Hydrobase, CH,C,,H,2N- 
Darstellung wie die der Orthohydrobase; farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit. Siedep. 2679 C. 
    
  
    
   
  
  
  
  
    
    
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
     
     
      
   
  
  
  
  
  
   
  
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