Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

   
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Wasser löslich. Chlorhydrat, C,,H,NO,HCI + H,0. Dies Hydrochlorat erscheint in zwei 
Formen, als lange, weiche, durchsichtige Krystallnadelu und als weisses, krystallinisches Pulver; 
die erste Form verwandelt sich in die andere bei längerem Verweilen in der Mutterlauge; 
Verhalten sonst der 4-Salzsüureverbindung gleich. Platindoppelsalz, (C, H;NO,H CI), PtCl,, 
fällt zuerst in kreuzförmig vereinigten Nadeln, welche in grosse, röthliche Blätter übergehen. 
4-Chinolinmonocarbonsäure, Metachinolinbenzcarbonsäure, 
(C OO E)C;H;N (144), entsteht aus Cyanchinolin neben der Orthosáure und durch 5stündiges 
Erhitzen von 18 Thln. Metanitrosáure, 30 Thln. Metaamidosáure, 50 Thln. Glycerin und 40 Thln. 
H,SO,; die Reaction tritt bei 140—145? C. ein; die Menge wird mit Wasser verdünnt, mit 
Ba(OIT), genau neutralisirt, ein etwaiger Ueberschuss durch CO, beseitigt, rasch filtrirt, das 
Filtrat mit Silbersalzlósung gefällt. Rasche Filtration und Auswaschen wegen eintretender Zer- 
setzung durch fremde Kórper unbedingt nóthig. Ausbeute ca. 509. Die Silberniederschlüge in 
verdünnter Salzsüure suspendirt, mit H,S zerlegt; durch ófteres Umkrystallisiren in salzsüure- 
haltigem Wasser oder Alkohol unter Zusatz von Thierkohle gereinigt. 
Die sublimirte Sáure stellt ein überaus leichtes, mikrokrystallinisches Pulver 
von blendend weisser Farbe oder auch ein wollartiges Gebilde dar; die gefillte, 
ein kórnig krystallinisches Pulver; nicht lóslich in Aether, Benzol, Schwefelkohlen- 
stoff; in Wasser spurenweise, in Alkohol sehr schwer, leicht in verdünnten Sáuren 
und Alkalien. Siedepunkt über dem Siedepunkt der Schwefelsäure. 
Reactionen: Eine neutrale Lösung der Säure in Ammoniak wird von AgNO, weiss, fein- 
pulverig gefällt; von Bleiessig weiss, flockig, der Niederschlag wird beim Kochen krystallinisch, 
löslich in verdünnter: Essigsüure, aus der dann wieder Würzchen anschiessen; CaCl, erzeugt 
augenblicklich weisse Nadeln; BaCl, auch bei grósster Concentration nichts; Cobaltnitrat 
nach einigem Stehen rosagefärbte Prismen (sehr charakteristisch); Nickelnitrat, lichtgrüner 
Niederschlag, anfangs flockig, später krystallinisch; Kupferacetat, lichtgrün, amorph, allmählich, 
besonders beim Erwärmen, in schöne, blauviolette Krystalle übergehend; Eisenchlorid, gelb- 
flockig; Eisenvitriol, grünlich amorph, Kaliumbichromat, gelbkörnig. 
Salze: Silbersalz, C,,H,AgNO, 4- 2H,O; feines, weisses Pulver, in Wasser schwer 
lóslich, rein vollkommen weiss und gegen Licht wenig empfindlich. Kupfersalz, C, H,NO,CuOH 
+ 2H,0, basisches Salz, blauviolette, mikroskopische Blättchen; in Wasser und überschüssigem 
Kupferacetat unlóslich. Krystallwasser entweicht bei 200? C. Kalksalz, [(C, H,NO,),Ca], 
+ C,,H,NO, + 6H,0, lange, weisse Nadeln, verlieren bei 200? ihren gesammten Wassergehalt. 
Chlorhydrat, C,,H;NO,HCI--14H,O, lange, farblose Nadeln, trocken, ziemlich luft- 
bestündig; mit Wasser zusammengebracht scheidet sich Carbonsiure aus und HCl wird frei 
(80—9042); salzsüurehaltiges Wasser und absoluter Alkohol lósen unzersetzend. Platindoppel- 
salz, (C,,H;NO,HCD,PtCl, Auf Zusatz von PtCl, erscheinen nach einiger Zeit schône, 
gelbe Krystüllchen, unter dem Mikroskop als strahlig gruppirte Blüttchen sich zeigend; einmal 
gebildet, schwer löslich in Wasser und verdiinnter HCI. 
= 
a-Chinolinmonocarbonsäure, Chinaldinsäure, C,H,(COOH)N+H,0 
(145), entsteht durch Oxydiren von 10 Grm. Chinaldin mit 28 Grm. CrO, und 40 Grm. conc. 
H,SO, in 100 Cbcm. H,O auf dem Wasserbade während 4—5 Tagen, bis alle CrO, reducirt 
ist. Mit Ammoniak gefällt, im Filtrat mit berechneter Menge Ba(OH), die H,SO, gefällt; 
beide Niederschläge sind auszukochen. Aus der von BaSO, getrennten Flüssigkeit werden 
Chinaldin und NH, mit Wasserdampf entfernt und das in ihr enthaltene Ammonsalz ins Baryt- 
salz verwandelt, dieses genau mit H,SO, zerlegt, das Filtrat zur Krystallisation eingedampft. 
Aus 40 Grm. Base 8 Grm. Süure. 
Die Säure krystallisirt aus heissem Wasser in asbestdhnlichen, farblosen 
Nadeln, welche in der Kälte schwer löslich sind; sie verliert schon beim Liegen 
an der Luft das Krystallwasser; trocken schmilzt sie bei 156°, weiter erhitzt zer- 
fällt sie glatt in CO, und Chinolin. 
Salze: Sulfat, C, 4H;NO,H,50,? in Wasser leicht lóslich. Nitrat, C, JH;NO,HNO,, 
in salpetersáurehaltigem Wasser in der Kàlte schwer, in der Hitze leicht löslich; schöne Prismen. 
    
   
   
  
   
   
   
  
   
    
    
    
  
   
    
    
   
  
     
     
   
    
   
    
     
   
      
  
  
   
  
    
    
    
     
   
   
     
	        
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